„Eine Woche Politiker“ feiert 10-Jähriges
Junger Stadtrat und viele neue Ideen
Bergisch Gladbach - Ungewohnte Bilder zeigten sich im großen Sitzungssaal des Bensberger
Rathauses. Ungewohnt jung waren auch die Politiker, die Bürgermeister
Lutz Urbach ihre Kritik äußerten und Verbesserungen, Wünsche und
neue Gestaltungswege vorschlugen. 17 Jugendliche aus dem SOWI Kurs der
Stufe neun der Städtischen Realschule Kleefeld hatten sich auf die
„Ratssitzung“ vorbereitet.
Die Projektwoche unter dem Thema „Eine Woche Politiker“ feierte
zudem ein kleines Jubiläum. Zum zehnten Mal nämlich hatte die Schule
in Kooperation mit dem städtischen Jugendamt und UFO, dem
Jugendkulturhaus der AWO Rhein-Oberberg, diesen Einstieg in die
Politikerwelt organisiert.
Durch Ortsbesichtigungen, Besuchen bei der Verwaltung und über viele
Recherchen zeigten sich die jungen Leute bestens vorbereitet. Auf der
großen farbigen Klagemauer stand akribisch vermerkt, „was in GL
alles nicht läuft, was ihnen in GL alles stinkt und was sie alles in
GL nervt“.
Aufgeteilt in fünf Arbeitsgruppen (Geschäfte, Schule, Verkehrsfluss,
öffentliche Verkehrsmittel und Freizeitmöglichkeiten) hatten die
Realschüler mündlich und auf Power-Point-Präsentationen die Themen
in die Debatte eingebracht.
Für die Diskussionen im Plenum gab es eine feste Geschäftsordnung,
und die Koordinatorinnen (Petra Liebmann vom Jugendamt und Nicola
Förster vom Jugendkulturhaus der AWO) sorgten für einen zügigen
Ablauf. In den wurde auch Bürgermeister Lutz Urbach immer wieder
einbezogen, der wohl auch Gefallen fand an der Aktivität der
jugendlichen Nachwuchspolitiker.
Neben vielen spontanen Lösungen und Ansätzen („ich verspreche
nichts, was ich nicht halten kann“) musste der Stadtchef aber auch
auf das Haushaltssicherungskonzept verweisen, in dem sich Bergisch
Gladbach befindet, und das Mittel für Ausgaben begrenzt.
Ob nun der zum Thema „Geschäfte“ vorgetragene Vorschlag, einen
großen, internationalen Modekonzern in die Stadt zu locken, gelingt,
oder zum Thema Schule die Anzahl der Computer für die gemeinsame
Nutzung der Real- und Grundschule erhöht werden kann, oder ob alte
Sitzbänke restauriert und neue angeschafft werden können, alles das
wird sich mit den Antworten auf viele weitere Fragen dann erweisen.
Sicher kann man sein, dass bei den vielen Notizen des Bürgermeisters,
und auch durch Zusagen einiger seiner Mitarbeiter auf den
Besucherstühlen, bei dieser ungewöhnlichen Ratssitzung doch einiges
an Resonanz und Verbesserung verbleiben dürfte.
Die Jugendlichen hatten durch die Erfahrung in jedem Falle einen
besonderen Nutzen. Die abschließende Beurteilung der Arbeit der fünf
Arbeitsgruppen fand natürlich ein unterschiedliches Ergebnis. Durch
den „Gewinn für Alle“ bedarf das aber nicht der besonderen
Erwähnung.
- Alfred Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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