Suche. Natur. Erkenntnis
Jupp Lückeroth zum 100. Geburtstag

Das Temperament, 1957, Öl und Harz auf Leinwand, 50,5 x 70,7 cm, © VG Bild-Kunst, 2019 | Foto: M. Wittasek
  • Das Temperament, 1957, Öl und Harz auf Leinwand, 50,5 x 70,7 cm, © VG Bild-Kunst, 2019
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Bergisch Gladbach - Nach seiner Rückkehr aus Krieg und russischer Gefangenschaft wandte
sich der 1919 in Köln geborene Jupp Lückeroth der abstrakten Malerei
zu, die er vorwiegend autodidaktisch erforschte.

Die Erfahrung, „auf das Letzte zurückgeworfen“ worden zu sein,
bewegte den naturwissenschaftlich interessierten Volkswirtschaftler
dazu, künstlerisch nicht nur das eigene Verhältnis zur Welt zu
erkunden, sondern auch das, was sie im Innersten zusammenhält.

In der Naturbeobachtung – in den Jahresringen von Bäumen, in den
Strukturen des Nordseewatts oder anderen bio- und geologischen
Formationen – erkannte er sie ganz im Sinne von Heraklits
sprichwörtlichem „alles fließt“ als immerwährenden Prozess.

Nicht ihr Abbild, sondern ihr „Inbild“ wollte er in seiner
Malerei, seinen metallisch-schimmernden Gouachen und auch seinen
ornamentalen Skriptografien ästhetisch fixieren. Schon früh wurde so
die Wellenstruktur als die alles durchdringende „Urform der
Bewegung“ zu seinem zentralen künstlerischen Thema: als ein
reduziertes Modul in schier grenzenloser Wandlungsfähigkeit zwischen
organischer Offenheit und ornamentaler Organisation.

Im Jahr 2001 hat Lückeroths Nichte und Nachlassverwalterin, Anneliese
Schlagloth, das Kunstmuseum Villa Zanders (damals noch Städtische
Galerie Villa Zanders) mit der Schenkung eines Konvoluts erst nach
seinem Tod entdeckter Skriptografien bedacht. Durch weitere
Schenkungen von Ölgemälden und Gouachen fand sich ein Bestand
zusammen, der die wichtigsten Werkgruppen und Schaffensphasen des
Künstlers umfasst.

Anlässlich des 100. Geburtstags von Jupp Lückeroth wird eine
repräsentative Auswahl daraus nun in einer Kabinettausstellung im
Erdgeschoss des Kunstmuseum Villa Zanders zu sehen sein. Ausstellung
und Begleitheft widmen sich insbesondere der Frage nach der
Aktualität des Künstlers im 21. Jahrhundert. Das Begleitheft mit
einem Text von Dr. Nora Riediger liegt während der Ausstellung zur
kostenlosen Mitnahme aus.

Führungen: Sonntag, 8. September (Stadt- und Kulturfest) 12 bis 16.30
Uhr Kurzführungen. Donnerstag, 19. September, 18 Uhr Abendführung.
Kontakt:  Kunstmuseum Villa Zanders, Konrad-Adenauer-Platz 8,
Bergisch Gladbach, 02202-142356,
info@villa-zanders.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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