Ein sicherer Ort für Kinder
Kinderschutzstelle und Clearingstelle in Refrath eröffnet

Von links: Susanne Flak, zuständige Erziehungsleiterin, Kinderdorfleiterin Jutta Menne, Pfarrer Gerd Breidenbach, Marcus Wolter Leiter der Kinderschutz- und Clearingstelle (hinten), Martina Beck (Kirchenvorstand), Hans-Jürgen Herrmann (Verwaltungsleiter Kirchengemeinde) | Foto: Bethanien Kinderdorf
  • Von links: Susanne Flak, zuständige Erziehungsleiterin, Kinderdorfleiterin Jutta Menne, Pfarrer Gerd Breidenbach, Marcus Wolter Leiter der Kinderschutz- und Clearingstelle (hinten), Martina Beck (Kirchenvorstand), Hans-Jürgen Herrmann (Verwaltungsleiter Kirchengemeinde)
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Bergisch Gladbach - Wenn nachts um 3 Uhr ein Kind in Not ist, dann haben es Jugendämter
und Polizei oft schwer, für diese Kinder schnell eine adäquate
Unterbringungsmöglichkeit zu finden. Genau für solche Fälle hat das
Bethanien Kinder- und Jugenddorf in Refrath nun eine Anlaufstelle: die
Kinderschutz- und Clearingstelle in Köln.

„Das Vorhaben hat vor sieben Jahren begonnen“, schildert
Kinderdorfleiterin Jutta Menne die Anfänge. „Denkmal- und
Naturschutz standen leider einem Neubau auf dem Kinderdorfgelände
entgegen“, erklärt sie, weshalb das Bethanien Kinder- und
Jugenddorf in Refrath über die Stadtgrenze gehen musste, um sein
Vorhaben zu realisieren. Letztlich kam der Zufall zu Hilfe, eine
Kirchengemeinde im Kölner Osten baute ein neues Gemeindezentrum und
direkt nebenan ein Haus mit Wohnungen. 400 Quadratmeter davon hat nun
das Kinderdorf angemietet, um dort die Kinderschutz- und
Clearingstelle zu eröffnen.

„Wir konnten Einfluss darauf nehmen, wie die Räume konzipiert
wurden, das war ein großes Glück“, ergänzt Susanne Flak, die
zuständige Erziehungsleiterin. Neun Kinder im Alter zwischen sechs
und zwölf Jahren finden dort Obhut. Einen sicheren Ort, an dem sie
bleiben können, bis die Ämter und eventuell Gerichte ihren weiteren
Weg geklärt haben. Für diesen Prozess gibt es direkt neben der
Kinderschutzstelle die Clearingstelle, in der alle Verantwortlichen
schauen, wie es für das Kind weiter gehen kann.

Während die Situation von den Erwachsenen geklärt wird, haben die
Kinder in der Kinderschutzstelle einen geregelten und Halt gebenden
Alltag. „Wir haben ein Team von 14 Leuten, die aus unterschiedlichen
Berufen kommen“, beschreibt der Leiter der Stelle, Marcus Wolter,
seine Mitarbeiter*innen. Dazu gehört eine Psychologin ebenso wie eine
Hauswirtschaftskraft, die vor Ort jeden Tag frisch kocht. Ein
Stellenschlüssel, der es ermöglichen wird, dass jedes Kind
engmaschig begleitet werden kann. Die hellen und freundlich
gestalteten Räume sollen das Ihrige dazu beitragen. „Mit einem
psychologisch fundierten Farbkonzept wollen wir es den Kindern
erleichtern, sich zu orientieren und in der neuen Umgebung
anzukommen“, fügt Wolter an. Ab Anfang Oktober sollen die ersten
Kinder einziehen.

Der Bedarf ist über die Stadtgrenzen hinaus groß. Die Kinderschutz-
und Clearingstelle kann Kinder aus der ganzen Bundesrepublik
aufnehmen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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