Fridays for future-Demo
Klimaschutz in Bergisch Gladbach betrifft alle Generationen
Bergisch Gladbach - Das Klimaschutzpaket der Bundesregierung reicht der „Fridays for
future“- Bewegung bundesweit nicht aus. „Doch auch auf regionaler
Ebene muss sich vieles ändern!“ Auch in Bergisch Gladbach
versammelten sich daher am Freitag nach und nach gut 200 Menschen, um
durch die Innenstadt zu marschieren und für Klimaschutz zu
demonstrieren.
Der jüngste Teilnehmer auf dem Arm einer Kindergärtnerin war gerade
mal drei, der älteste Ü100 Jahre alt und überaus fit: Alfred
Schergel. Vor 103 Jahren in Dresden geboren, lebt er heute im
CBT-Wohnheim an der Margarethenhöhe. „Wir haben uns doch das
ganze Leben nicht ums Klima gekümmert, haben gemacht was wir
wollten“, bedauerte der Senior, „ich habe drei Kinder, vier
Enkel, vier Urenkel und vier Ururenkel, die sollen eine gute Zukunft
haben.“
Er und vier weiteren Senioren des Wohnheimes verfolgen die „Fridays
for future“-Aktionen „schon die ganze Zeit“. Daher war es allen
ein großes Anliegen zu Beginn der Demonstration mit dabei zu sein.
„Wir wollen die jungen Leute unterstützen. Tun können wir ja
nicht mehr viel, aber vielleicht wird unsere Stimme ja noch
gehört“, ergänzten Ingrid Henk (82), Elisabeth Günther (90),
und Werner Führmann, 88 Jahre alt. „Auch wenn es nur ein kleiner
Beitrag ist“, fügt die 92-jährige Gertrud Knop hinzu. Die
Senioren waren alle „ein bisschen aufgeregt“ angereist,
pünktlich mit dem Bus und – wo nötig – mit Rollator.
Ab 11.30 Uhr füllte die sich Fläche vor dem Bergischen Löwen
zusehends, immer mehr Schüler und Erwachsene, auch viele Familien,
strömten auf den Konrad- Adenauer-Platz. Letzte Hand wurde an Plakate
und Banner gelegt, zusätzliche Sticker aufgeklebt. Forderungen nach
mehr Bahn- und Fahrradfahren, Strom aus Sonnen- und Windkraft statt
aus Kohle und Atom, weniger Flugreisen und Autonutzung, Verringerung
von Fleischkonsum waren zu lesen.
Chantal Reiher und Luca Zambra schworen Jung und Alt ein, sich beim
Zug durch die Stadt mit Plakaten und Bannern bemerkbar zu machen, sich
vor allem aber lautstark Gehör zu verschaffen: „Klimaschutz
jetzt und für alle.“
Doch auch sie wissen, allein „mit Worten kann man das Klima nicht
ändern.“ Daher wünschten sich die Organisatoren unter anderem
von der Politik in Bergisch Gladbach mehr Einsatz,
Öffentlichkeitsarbeit und Workshops zum Thema Klimaschutz.
- Susanne Schröder
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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