Nach tödlichem Unfall im Juli 2017
Kommission prüfte Refrather Bahnübergang
Refrath - (vsch). Der Bahnübergang der KVB-Linie 1 an der Vürfelser
Kaule in Refrath ist ein Unfallschwerpunkt. Besonders tragisch war der
Tod einer jungen Frau im Juli 2017, die beim Versuch, eine Bahn
Richtung Köln bei geschlossener Schranke noch zu erreichen, von einem
in Gegenrichtung heranfahrenden Zug erfasst worden war.
Im Dezember trafen sich deshalb vor Ort die Verkehrsexperten von
Polizei, Stadtverwaltung und Kölner Verkehrsbetriebe. Sie nahmen den
Bahnübergang mit all seinen Sicht- und Verkehrsbeziehungen gründlich
unter die Lupe, um künftigen Unfällen möglichst wirksam vorbeugen
zu können.
Beschrankung und Beleuchtung des Übergangs wurden von der
Unfallkommission einvernehmlich als ausreichend angesehen. Die Lücken
zwischen den Schranken sollen auch bestehen bleiben, um Fahrzeugen,
die beim Nahen der Straßenbahn noch auf den Schienen stehen, eine
Fluchtmöglichkeit zu bieten. Wobei klargestellt wurde, dass bereits
die Einfahrt in den Gleisbereich bei Rückstau eine verbotswidrige
Handlung darstellt und somit das Anhalten auf den Schienen eigentlich
gar nicht passieren dürfte.
Auffällig war eine Vielzahl von Kfz, die während des Ortstermins aus
dem Wickenpfädchen verbotenerweise links auf die Vürfelser Kaule
abbogen. Auch der Grünbewuchs im Schrankenbereich erschien der
Kommission zu üppig. Die Überquerung der Vürfelser Kaule im
Haltestellenumfeld wurde außerdem als oft unsicher eingestuft.
Die Unfallkommission verständigte sich auf die folgenden
Sofortmaßnahmen: Am Bahngleis entlang des Wickenpfädchens westlich
des Bahnübergangs soll der Bewuchs zurück- bzw. ausgeschnitten
werden, um größere Sichtfelder für Zugführer und Passanten zu
ermöglichen. Die Markierung und Beschilderung der Einmündung
Wickenpfädchen soll eindeutiger gestaltet werden, um das Verbot des
Linksabbiegens deutlicher hervorzuheben.
Ebenso gilt es mit dem Auftragen von Pfeilen das Linksabbiegen von der
Vürfelser Kaule in die Siegenstraße zu unterbinden. Auch für den
Schutz der Radfahrer vor abbiegenden Fahrzeugen sollen besser
sichtbare Symbole vor und hinter dem Schrankenbereich aufgetragen
werden. Zur Eindämmung des Geisterradelns wurde das Aufbringen von
Richtungspfeilen auf dem Rad-/Gehweg beidseitig entlang der Vürfelser
Kaule von Pippelstein bis Siebenmorgen beschlossen.
Der Vertreter der Kreispolizeibehörde kündigte an, den Bahnübergang
in unregelmäßigen Abständen zu überwachen, insbesondere zu
beobachten, ob Personen bei geschlossenen Schranken die Gleise
überqueren. Dies würde dann mit einem Bußgeld in Höhe von 350 Euro
und einem Flensburger Punkt geahndet.
Auch auf langfristige Verbesserungen im Bereich des Bahnübergangs
verständigte sich die Unfallkommission. So wurde festgestellt, dass
Fußgänger und auch Radfahrer in der Nähe des Bahnübergangs keine
Gelegenheit haben, die stark befahrene Hauptverkehrsader sicher zu
überqueren. Deshalb will die städtische Abteilung Verkehrsflächen
prüfen, inwieweit eine Querungshilfe und ein Radschutzstreifen auf
der Vürfelser Kaule machbar sind.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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