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Running & Rocking
Krista aus Bergisch Gladbach rockt die Berge und die Bühne

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Sport und Musik. Wer gemäß Definition regelmäßig eine Sportart betreibt gilt als Sportler und wer regelmäßig eine musikalische Tätigkeit ausübt gilt als Musiker. Das ist soweit nichts Ungewöhnliches und hebt auch niemanden aus einer breiten Masse heraus. Wer aber den Song MERCEDES BENZ von Janis Joplin A-capella beeindruckend vor Publikum singt oder einen anspruchsvollen Trail-Marathon in den Alpen läuft, gehört schon zu den Menschen in Musik und Sport, die sich hervorheben. Wer sich als Musiker hervorhebt, ist allerdings meist nicht auch noch ein guter Sportler und wer sich als Sportler hervorhebt ist oft kein guter Musiker. Wenn man aber in beidem gleichermaßen überdurchschnittlich in Erscheinung tritt, gehört man schon zu den Menschen über die auch mal gerne berichtet wird.
Eine Person die sowohl im Sport als auch in der Musik überaus begabt und aktiv ist, hat ihren Lebensmittelpunkt im Bergischen Land. Krista Schmitz aus Bergisch Gladbach.
An einem Weihnachtstag 1995 wurde Krista im Vinzenz Palotti Krankenhaus in Bensberg geboren und wuchs dann in Much, einer Gemeinde im Rhein-Sieg-Kreis auf. Ihren sportlichen und musikalischen Weg begann Krista bereits als Kind. Schon in früher Kindheit deutete sich Kristas musikalisches Talent an, in der Grundschule wurden bereits Musicals mit ihr besetzt, ihr Gesang stand früh im Vordergrund. Auch ihr sportliches Talent und ihre sportliche Leistungsfähigkeit deuteten sich bereits in der frühen Schulzeit an.
Musikalisch gefördert wurde ihr Talent recht bald in der Jugend mit Gesangsunterricht, dazu lernte Krista mit der Gitarre auch ein klassisches Instrument. Ab der 5. Klasse war Krista dann Teil der Schülerband und hatte ab da ihre ersten Erfahrungen mit Auftritten auf der Bühne. Der Sport blieb weiterhin ein wichtiger Bestandteil in Kristas Jugendzeit und so entschied sie sich nach ihrem Abitur zu einem Studium an der Deutschen Sporthochschule in Köln. Neben der Ausbildung im Unterrichtsfach Sport beinhaltete ihr Lehramtsstudium den Studiengang Biologie. Krista unterrichtet aktuell in der Sekundarstufe II an einer Leverkusener Gesamtschule. Und da kann bereits wieder der Bogen zum sportlichen Bereich geschlagen werden, dreimal in der Woche fährt Krista den Weg von Bergisch Gladbach bis Leverkusen und zurück mit dem Fahrrad, das sind insgesamt 38 Kilometer. Damit wäre der Bedarf an täglicher Bewegung für die meisten bereits mehr als gedeckt, aber auf Krista wartet dann noch der eigentliche Sport, die abendliche Laufrunde im Bergischen.
Dem Laufsport war Krista bereits seit der Schulzeit verbunden, jedoch immer für sich selbst. Um mehr Struktur in ihren Sport und ihre Laufaktivitäten am Abend und am Wochenende zu bringen, entschied sich Krista im Jahr 2023 dem TV Refrath running team beizutreten. Das bedeutete zunächst ein strukturiertes und effektives Training mit Tempoeinheiten und Dauerläufen in verschiedenen Intensitäten. Direkt in ihrem ersten Jahr im Verein nahm Krista im Herbst an den Landes-Crosslauf-Meisterschaften teil und holte auf Anhieb in der Frauen-Hauptklasse mit dem 3. Platz die Bronze-Medaille. Beim Bonner Nachtlauf im folgenden Jahr lief Krista dann als zweitschnellste Frau über 5 Km auf das Podest der Gesamtwertung. Nach dem ersten Jahr mit Starts bei einigen klassischen Straßenläufen und deutlichen Verbesserungen ihrer Laufzeiten, entdeckte Krista mehr und mehr den Landschaftslauf für sich. Im Jahr 2024 folgten dann Starts beim Rureifeltrail, dem Paznaun Ischgl Ultra Trail, dem TAR Run2 und dem Schmallenberg Rothaarsteig Marathon. Bei der 1. Auflage des Rureifeltrails in Kreuzau-Obermaulbach war im April auch Krista mit am Start. Auf der anspruchsvollen Trailstrecke über eine Distanz von 22 Km hatte Krista direkt einen tollen Erfolg, sie beendete das Rennen als Siegerin ihrer Altersklasse W20. Im Juli folgte dann die erste Herausforderung in den Alpen beim PIUT, dem Paznaun Ischgl Ultra, auch hier war die Veranstaltung die 1. Auflage auf dem Paznauener Höhenweg. Krista startete beim PIUT 30, bei dem neben der Distanz von 30 km auch 2.500 Höhenmeter zu bewältigen waren. Hier lief sie mit Platz 10 achtbar unter die Top 10 in der Gesamtwertung und in ihrer Wertungsklasse auf den 9. Platz. Die Generalprobe in den Alpen war gelungen, denn im September stand ein weiteres spannendes Event in ihrem Laufkalender.
Eines der härtesten Rennen für Trail- und Bergläufer in Europa ist der Transalpine Run, bei dem man in der Vollversion in sieben bzw. acht Tagen die Alpen über einzigartige Trails in vier Ländern überquert. Je nach Route, Ost oder West, sind dabei bis zu 300 Km und rund 17.000 Höhenmeter zu überwinden. Für die Teilnahme sind gute körperliche und mentale Voraussetzungen mitzubringen. Für ihre erste Teilnahme wählte Krista die kleinere RUN2 Variante, bei der man mit den beiden ersten Original Etappen an einem eigenen Wettbewerb teilnimmt. Mit ihrer TV Refrath-Teampartnerin Doris lief Krista am ersten Tag sehr anspruchsvolle 44.5 Km, mit 2.590 Hm von Garmisch-Partenkirchen nach Nassereith (AUT). Am zweiten Tag führte die finale Route des RUN2 von Nassereith nach Imst, mit nochmal 31 Km und 1.770 Höhenmetern. In der Damenwertung des RUN2 finishte das Damenteam nach insgesamt 12:46,41 Std. Laufzeit auf einem tollen 6. Gesamtplatz. Einen Monat später führte der Weg für Krista noch nach Schmallenberg in den Hochsauerlandkreis. Der Rothaarsteig Marathon ist eine Laufveranstaltung mit anspruchsvollen Steigungen und wechselnden Untergründen, bei der zusätzlichen Herausforderung von 838 zu bewältigenden Höhenmetern über die Marathondistanz 42.2 Km. Krista beendete das Rennen nach 4:01:17 Std. Laufzeit und auf Platz 3 in der weiblichen Hauptklasse - ein Podestplatz zum Abschluss einer tollen Laufsaison im Gelände und auf den Trails.
Für das kommende Jahr gibt es bereits konkrete neue Pläne. Zunächst ist im Frühjahr wieder ein klassischer Straßenlauf geplant, das wird entweder im März der Venloop Halbmarathon sein, eine Laufveranstaltung im holländischen Venlo, die stets eine ganze Stadt in Ausnahmezustand versetzt, oder der Halbmarathon im Rahmen des Bonn Marathon im März. Mit der guten Grundlage eines schnellen Straßenlaufes geht es dann im Frühsommer wieder ins Gelände und in die Berge. Zunächst Ende Mai in die Berchtesgadener Alpen zur Teilnahme am Höchkönigman Trailrunningfestival. Hier steht die Teilnahme am B’Jaks Marathon Trail, mit 48,6 Km mit 2.940 Hm auf dem Plan. Ende Juni geht es weiter nach Neustift im Stubaital. Dort wird der Stubai-Ultra mit 59 Km und 4.280 Hm eine ganz besondere Herausforderung. Das Highlight des Jahres 2025 wartet dann in Calgary, Kanada, mit zwei Trailruns in den Rocky Mountains. Ein Traum für leidenschaftliche Landschaftsläufer.
Leidenschaftlich ist Krista jedoch nicht nur im Sport, ihre andere ganz große Leidenschaft ist die Musik. Und auch hier investiert Krista sehr viel Zeit in ihre Projekte, so viel Zeit, dass das größte Projekt, ihre eigene Band, mittlerweile erfolgreiche Live-Auftritte mit sich bringt.
Bereits seit Schule und Studium trat Krista mit Bands auf, zunächst aber nicht als fester Bestandteil. Das änderte sich dann als sie den Gitarristen Chris durch Gastauftritte kennenlernte und das darüber hinaus dazu führte, dass bei den beiden eine große Harmonie entstand. 2011 gründete Krista dann ihre erste eigene Band KRISTA AND BAND. Zu der Formation gehörten neben Sängerin Krista Schmitz und Gitarrist Chris Lersch auch Bassist Martin Solbach, mit dem Krista bereits zu Schulzeiten in Schülerbands spielte. Komplettiert wurde die Combo durch Drummer Simon Schomäcker. Die folgenden Jahre spielte die Band weiterhin in dieser Besetzung und mit einem Programm das auf den Wurzeln der Band basiert, Blues, Country, Soul und Rock. Mit einem Mix aus Coverversionen von bekannten und bedeutenden Songs aus der Musikgeschichte, mit außergewöhnlichen musikalischen Interpretationen und Eigenkompositionen, verleiht die Band ein besonderes Konzerterlebnis. Eine Sängerin die bereits im Alter von 18 Jahren auf der Bühne als stimmgewaltige Frontfrau beeindruckt, zieht das Publikum in ihren Bann. Die Band hatte es also geschafft auf der Bühne gut zu klingen, das sollte fortan auch beim Bandnamen so sein.
Der Name der Band wurde also geändert und der neue Name klingt nicht nur gut, er hat auch en einen Bezug zur Band.
RONA ist ein norwegischer Mädchenname und bedeutet so viel wie DIE STARKE und VILL ist ebenfalls norwegisch und bedeutet WILD. Eine Band mit charismatischer Fronsängerin und rockiger und kraftvoller Stimme wird somit zu RONAVILL, der WILDEN RONA.
Fortan gab es regelmäßig Auftritte in Kneipen, Musik-Clubs, auf Kleinbühnen und bei Stadtfesten - bis zur Coronazeit, die nicht nur Einschränkung bedeutete, auch eine weitere Veränderung mit sich brachte. Das Schlagzeug wurde mit Thommy Riegler neu besetzt. Das Line-Up wurde in der Zeit mit weiteren Eigenkompositionen ergänzt und nach Corona wurden die Auftritte langsam größer. Es folgten Highlights mit einem Open Air auf Mallorca, bei einem Kongress in Salzburg, auf der Mainstage beim Siegburger Stadtfest oder in der angesagten Bonner Event-Location Harmonie.
Dem Autor dieser Zeilen ist Krista nicht nur durch die gemeinsame Zeit im running team des TV Refrath bekannt, er hatte auch das Vergnügen Krista live und in Action bei einem ihrer Gigs mit RONAVILL zu erleben. Das war im Oktober diesen Jahres bei einem Open Air Auftritt im QUIRL´S, in Bergisch Gladbach. Die Setlist hatte 29 Songs vorgesehen, mit der Zugabe wurden es dann 31 gespielte Titel. Los ging´s zunächst mit Krista alleine und dem Song JOLENE, dem Contry-Song von Dolly Parton, der später insbesondere durch das Cover von Boss Hoss bekannt wurde. Zum Gesang begleitet Krista sich selbst auf der Akustikgitarre und man bekommt bereits den ersten Eindruck was einen fortan erwartet, ein Gig bei dem der Gesang eine besondere Rolle spielt. Weiter geht es zunächst ruhiger mit ZOMBIE von den Cranberries, einem für Kristas Stimme gemachter Song. Danach wird es rockiger mit Songs von Tom Petty und Creedence Clearwater Revival, mit CHAIN OF FOOLS wechselt das Set in Richtung Blues und Soul, bevor mit NUTBUSH CITY LIMITS das erste Highlight ansteht. Die Band bietet mit dem treibenden Groove von Schlagzeug und Bass, sowie virtuoser Gitarrenbegleitung und eindrucksvollen Soli den perfekten Background für die herausragenden Gesangsparts. Besonders gelingt das bei der Interpretation des Ike & Tina Turner Songs. Die folgenden Eigenkompositionen passen sich perfekt dem Set an. Mit EARTHMOVE zeigt die Band weiter ihre musikalische Stärke und mit AIN´T NO SUNSHINE, einem scheinbar weiteren für Kristas Stimme gemachtem Song geht es in die Pause zum Durchatmen.
Der 2. Teil des Sets beginnt mit einer ganz besonderen Gesangsperformance, die beiden Janis Joplin-Songs MERCEDES BENZ und ME AND BOBBY MC GEE sind sicher nicht alltagstauglich zum Nachsingen. Wenn man sich an solche Songs ran wagt, sollte man ihnen auch ihre Ehre erweisen und das gelingt Krista überaus beeindruckend. Einen perfekter Übergang zu Pop-Songs von Police und Queen gab es mit Otis Reddings THE DOCK OF THE BAY. Die weiteren Songs von Elitha Etheridges LIKE THE WAY I DO und Blondies HEART OF GLASS, werden von Kristas Stimme ebenso perfekt zum Ausdruck gebracht wie LIVING ON A PRAYER von Bon Jovi und REBELL YELL von Billy Idol. Mit einer fantastischen Band-Interpretation von Tom Pettys FREE FALLIN folgt eines der weiteren Highlights. Der letzte Song ARE YOU GONNA GO MY WAY rockt noch einmal die Location, bevor sich die Band verabschiedet. Dass vom Publikum eine Zugabe gefordert wurde, verwundert nicht. Nach BECAUSE THE NIGHT endet der Gig so wie er angefangen hat, alleine mit Krista und ihrer Stimme. Passender könnte dazu Leonard Cohens Song HALLELUJA nicht sein.
Fazit: Ein knapp 3-stündiges Konzert der Band hinterlässt sowohl einen bleibenden Eindruck, als auch den Wunsch nach einem weiteren Live-Erlebnis von RONAVILL.
Mit abschließendem und vergleichendem Blick auf die beiden Leidenschaften von Krista bleibt festzustellen, dass sie nachdem sie zunächst ihre ersten Schritte alleine gemacht hat, mit ihrem Gesang in der Grundschule und ihrer Zeit alleine auf den Laufstrecken, nun ein besonderer Teil von etwas ist – einer Band und eines Laufteams. Und beides scheint sie zu beflügeln – in den Bergen und auf der Bühne.

René Grass
November 2024

Nächste Gigs von Ronavill:
07.12.24 „Butcher´s Cage“ Troisdorf
17.01.25 „Pitter em Veedel“ Köln
22.02.25 „Quirls-Engel am Dom“ Bergisch Gladbach

https://www.ronavill.com
https://tvr-running.de

Fotos Band: 
Nick Harwart Photography & Creative Direction
https://www.nickharwart.com
Christian Mack Der Videograf
https://dervideograf.de/fotos/
Fotos Laufteam:
TV Refrath running team

LeserReporter/in:

Rene Grass aus Bergisch Gladbach

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