Gelebtes Multi-Kulti
Kultverein Gencler Birligi feierte groß sein 30-jähriges Bestehen
Bergisch Gladbach - Wenn ein relativ kleiner Fußballverein mit etwa 110 Mitgliedern zu
einem großen Fest des 30-jährigen Bestehens 600 Gäste begrüßen
kann, dann muss es um diesen Verein ein besonderes Geheimnis geben.
Im Festsaal 2000 am Schlodderdicher Weg gaben in ihren Grußworten
Landrat Stephan Santelmann, Bürgermeister Lutz Urbach und Rolf
Müller vom DFB schon einen kleinen Hinweis, was das Besondere an
Gencler Birligi sein könnte. Einmal ist es das Bemühen, vor allen
Dingen junge Menschen über den gemeinsamen Sport zu verbinden. Zum
anderen Menschen verschiedener Wurzeln und unterschiedlicher
Herkunftsregionen zu einer Gemeinschaft zu formen.
Hasan Polat, der mit Vorstandsmitglied Izzet Dursum und weiteren
Helfern das große Jubiläumsfest organisiert hatte, zeigte auf, dass
in den drei Mannschaften Türken, Deutsche, Deutsche mit türkischen
Wurzeln, aber auch junge Sportler aus dem Irak, Iran, Syrien und
anderen benachbarten Ländern dieser Region spielen. Auch syrische
Flüchtlinge fanden bei Gencler Birligi rasch eine sportliche Heimat
und Kontakte, die wichtig für die weitere Integration sind.
Hasan Özmen und Mehmet Öztürk hatten sich gewiss bei der Gründung
des Vereins vor 30 Jahren nicht vorstellen können, was sich da im
Einzelnen entwickeln würde. Schließlich muss sich der Verein aus
eigenen Mitteln finanzieren, und auch das schmucke Vereinsheim auf dem
Ascheplatz der IGP in Paffrath entstand aus Eigeninitiative.
„Leider können wir als kleiner Verein“, so Ali Demir vom
Vorstand, „nicht die Mittel aufbringen, die für einen Umbau auf
Kunstrasen erforderlich sind“. Der Dank auf dem Fest an
verdiente Mitglieder, Sponsoren und die Politik - und deren Eindrücke
von der großen Jubiläumsfeier - vermögen dann aber vielleicht doch
noch dazu, dass sich künftig die eine oder andere Perspektive zur
besonderen Unterstützung ergibt. Der Verein Gencler Birligi steht
für eine gelebte Multi-Kulti Gesellschaft mit positiver Wirkung, die
weit über den Sport hinausgeht.
- Alfred Müller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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