Zurück in der Heimat
Kunsthistorikerin Ina Dinter ist neue Museumsleiterin

Ina Dinter ist die neue Leiterin des Kunstmuseums Villa Zanders. Foto: Flick
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Bergisch Gladbach (sf). Ina Dinter ist neue Leiterin des Kunstmuseum Villa Zanders. Damit hat die promovierte Kunsthistorikerin nicht nur einen renommierten Posten übernommen, sondern ist nach vielen Jahren auch wieder in ihre Heimat zurückgekehrt.
Aufgewachsen in Köln, zog Ina Dinter, Jahrgang 1985, nach dem Abitur nach Tübingen, um dort Kunstgeschichte und Philosophie zu studieren. Mit Kunst auf Papier, dem Themenschwerpunkt des Kunstmuseum Villa Zanders, beschäftigte sich Dinter bereits während ihres Volontariats im Kupferstichkabinett, bevor sie Ausstellungsleiterin am Hamburger Bahnhof – Nationalgalerie der Gegenwart bei den Staatlichen Museen zu Berlin wurde. Im Jahr 2019 bewarb sich Dinter erfolgreich um die Leitung des Kunstmuseums Reutlingen, auch hier nahm Papierkunst bereits eine bedeutende Stellung ein. Als Dinter erfuhr, dass das Kunstmuseum Villa Zanders eine neue Museumsleitung sucht, stand für sie schnell fest, dass sie in ihre Heimat zurückkehren möchte. Bereits Ende Februar erfolgte der Umzug, so blieb viel Zeit für die Übergangsphase vor dem offiziellen Stellenantritt. Knapp einen Monat arbeitete Dinter im Kunstmuseum mit ihrer Vorgängerin Petra Oelschlägel zusammen. Die Kunsthistorikerin hatte das Haus zuvor zwölf Jahre lang sehr erfolgreich geleitet. „Der Übergang ist sehr gut verlaufen. Es hat eine intensive Einarbeitungsphase gegeben“, freut sich Dinter über die gute Zusammenarbeit.
Überhaupt schwärmt Dinter sehr von ihrem neuen Arbeitsplatz im einstigen Wohnhaus der Papierfabrikanten-Familie Zanders: „Von der Museumsverwaltung bis zu den Ausstellungsräumen ist hier alles unter einem Dach“, lobt sie. Zudem reize sie die Zusammenarbeit mit dem verhältnismäßig kleinen Team von weniger als einem Dutzend Mitarbeitern. Das mache viele Arbeitsabläufe leichter. Ihr vorheriger Arbeitsplatz, das Kunstmuseum Reutlingen, war deutlich größer als die Villa Zanders. Und doch gibt es sehr viele Gemeinsamkeiten, wie zum Beispiel der gemeinsame Fokus auf die Kunstvermittlung: Von Kooperationen mit Schulen – das Kunstmuseum Villa Zanders bietet Workshops für verschiedene Jahrgangsstufen an – bis hin zu Angeboten für Menschen mit Demenz („Mit allen Sinnen“) oder Müttern und Vätern mit Kleinkindern („Mit Baby ins Museum“) hat das Museum verschiedenste Projekte ins Leben gerufen, um möglichst vielen Menschen die Möglichkeit zu bieten, trotz mancher Hürden und Barrieren in die Kunst einzutauchen.
Positiv blickt Dinter auf die Arbeit ihrer Vorgängerin zurück: „Petra Oelschlägel hat das Museum überregional bekannt gemacht, großartige Projekte realisiert und das Haus in den vergangenen Jahren gut aufgestellt“, stellt Dinter fest. Große, nach außen sichtbare Veränderungen plane sie daher zunächst keine. „Ich werde im Kleinen das ein oder andere anpassen, aber grundlegende Veränderungen sind aktuell noch nicht geplant“, sagt Dinter. Ein größeres Projekt, das es in den nächsten Jahren anzugehen gilt, ist der Bau eines Museumsdepots. „Die Werke hier im Haus befinden sich an konservatorisch nicht gut geeigneten Orten. Außerdem haben wir Platzprobleme“, berichtet Dinter. Ziel sei es, einen Neubau für ein Museumsdepot zu realisieren, möglicherweise auch als Gesamtdepot, in dem das Schulmuseum Bergisch Gladbach, das Bergische Museum und das Kunstmuseum Villa Zanders gemeinsam ihre Bestände aufbewahren können. „Das ist ein größeres Projekt, das in den kommenden Jahren eine Rolle spielen wird“, sagt Dinter.
Jetzt freue sie sich aber erst einmal, ihre ersten Ausstellungsprojekte im Kunstmuseum Villa Zanders zu realisieren. „Dieses Haus ist großartig. Ich kann es kaum erwarten, ab Sommer erstmals die Ausstellungsräume zu bespielen“, sagt Dinter. Im Juli, September und Dezember wird sie ihre ersten Ausstellungen im Kunstmuseum kuratieren. Die Programmvorstellung ist voraussichtlich für Juni geplant. Bis dahin haben Besucher der Villa Zanders noch die Gelegenheit, die aktuelle Ausstellung „Martin Noel – Otto Freundlich. Die Entdeckung der Moderne“ zu besichtigen, die bis zum 25. August zu sehen ist. Parallel dazu läuft derzeit die zweite, aktuelle Ausstellung „Oskar Holweck – Meister der Reduktion“ bis zum 7. Juli.

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RAG - Redaktion

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