100 Jahre Rheinisch-Bergischer Kalender
Lokalkolorit und viele spannende Einblicke
Bergisch Gladbach - Vor 100 Jahren erschien der Rheinisch Bergische Kalender zum ersten
Mal. 27 Autoren aus dem Bergischen feiern dies mit Blick zurück und
auch nach vorn. Sie erinnern mit ihren Beiträgen an eine Zeit, in der
Radfahrer einen Führerschein brauchten, ein Sportverein einen
Eisenbahnwaggon als Umkleide nutzte und eine Zigarette namens Lucy
Dorain für fünf Pfennig beim Kellner bestellt werden konnte.
Sie schreiben über Wandern und Fußball, Frauenrechte und
Rechtsanwälte, Puppentheater und Steindesign, über die Rückkehr des
Wolfs, die sportliche Wiederauferstehung Marias und die einzige
private Talsperre Europas. Sie verraten, warum Hecken grün sein
sollten, Ahnenforschung süchtig macht und Kochen bei Heimweh hilft.
1919, ein Jahr nach Ende des Ersten Weltkrieges, gründeten ein
Lehrer, ein Journalist und ein Student den „Bergischen
Volkskalender“. August Kierspel, Hermann Ritter und Bertram
Steinbach wollten ein Jahrbuch herausgeben, das Halt in unruhigen
Zeiten gibt. Sie legten den Grundstein zu einer nur von wenigen Jahren
unterbrochenen Erfolgsserie eines bergischen Traditionsprodukts.
Im Autorenstamm der neueren Jahrgänge finden sich ebenfalls Lehrer,
Journalisten und Studenten, darüber hinaus Naturwissenschaftler und
Ingenieure, Architekten und Archäologen, Kaufleute und
Sozialarbeiter, Heimatforscher und Ehrenamtler. Sie alle haben mit
ihren Geschichten die Geschichte des Kalenders weitergeschrieben.
Das Bergische hat seit 75 Jahren keinen Krieg mehr gesehen.
„Unruhige Zeiten“ wie bei der Gründung des Kalenders hat
es lange nicht mehr gegeben. Neben Werten wie Beständigkeit und
Heimatgefühl stehen die Beiträge heute auch für Offenheit und
Veränderung. „Auch mit der Zeit zu gehen, kann zur guten
Tradition werden“, sagt Redaktionsleiterin Karin Grunewald.
Untrennbar ist der Rheinisch-Bergische Kalender mit der Familie Heider
in Bergisch Gladbach verbunden. Sie hat mit nur wenigen Ausnahmen den
Kalender über all die Jahre nicht nur in ihrem Verlag herausgegeben
und gedruckt, sondern mit persönlichem Engagement begleitet.
„Neben den rein inhaltlichen Veränderungen spiegelt die
Buchreihe auch die 100-jährige Evolution der Druck- und
Papierindustrie wider. Aus der anfangs einfarbigen Produktion auf
preiswertem Naturpapier ist längst ein vollfarbiges und fest
gebundenes Buch aus hochwertigem Material geworden“, erläutert
Verleger Hans-Martin Heider.
Die 90. Ausgabe im 100. Jahr des Rheinisch-Bergischen Kalenders
erzählt wie immer Geschichten aus dem Bergischen: von früher, von
heute und von dem was dazwischen liegt. Illustriert sind die 39
Beiträge mit über 300 Fotos.
Das neue Jahrbuch ist ab 16. September 2019 im regionalen Buchhandel
bzw. beim Heider-Verlag erhältlich.
Rheinisch-Bergischer
Kalender 2020
Hardcover, 296 Seiten
ISBN 978-3-947779-09-3
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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