Hürden gemeistert und für Kontinuität gesorgt
Lutz Hänel gab Geschäftsführung von Donum Vitae ab
Bergisch Gladbach (sf). Fragt man Lutz Hänel, was ihm an seiner ehrenamtlichen Arbeit als Geschäftsführer der Beratungsstelle Donum Vitae am meisten Spaß gemacht hat, kommt die Antwort wie aus der Pistole geschossen: „Einfach alles!“, sagt Hänel strahlend. Lutz Hänel war die vergangenen 24 Jahre mit großer Leidenschaft seiner ehrenamtlichen Funktion als Geschäftsführer des Vereins Donum Vitae nachgegangen. Ein großes Herz für soziales Engagement hatte er schon immer gezeigt. So hat die Familie einst ein schwer erziehbares Pflegekind zuhause aufgenommen, das knapp zehn Jahre im Hause Hänel aufgewachsen war und sich im Laufe der Zeit als hochbegabt erwiesen hat.
Intensivere Beratungen
Geschäftsführer von Donum Vitae wurde Lutz Hänel bereits wenige Monate nach der Vereinsgründung im Februar 2000. Wie sein Vorgänger Alfred Schiffer hatte auch Hänel sich bereit erklärt, neben der Geschäftsführung weitere Vorstandsarbeiten zu übernehmen. „Ich war sozusagen 22 Jahre für alles zuständig“, blickt Hänel zurück. Die engagierte Arbeit des damals gerade pensionierten Hänel, der zuvor als Leitender Angestellter eines Konzerns in der chemischen Industrie tätig war, brachte Kontinuität in den Verein. Dabei stellte ihn gerade die Anfangszeit vor große Herausforderungen: „Vor der Gründung von Donum Vitae war die Caritas für die Schwangerschaftsberatung zuständig. Dann kamen wir, waren ganz neu in dem Metier. Das war am Anfang eine Sisyphusarbeit“, erinnert sich Hänel. Im Laufe der Vereinsgeschichte hat sich bei Donum Vitae einiges verändert: „Die Intensität der Beratung hat zugenommen“, berichtet Hänel. Dabei konnte ein deutlicher Trend festgestellt werden: Bildete die Beratung bei allgemeinen Sozialkonflikten anfangs lediglich eine Ergänzung zu den Beratungen bei Schwangerschaftskonflikten, nehmen sie mittlerweile zwei Drittel der Beratungszeit ein.
Die größte Herausforderung in Hänels Funktion als Geschäftsführer war die finanzielle Sicherstellung des Vereins: Nachdem es von Seiten der Stadt keine Zuschüsse gab, hat sich Hänel erfolgreich für die finanzielle Unterstützung vom Kreis eingesetzt. Aktuell übernimmt der Kreis 80 Prozent der Personalkosten. Die übrigen 20 Prozent muss der Verein selbst tragen. Das ist nach wie vor eine große Herausforderung, zumal die Spendenbereitschaft rückläufig ist.
Teamarbeit
Der Verein Donum Vitae verfügt über 40 Beratungsstellen in ganz NRW. In Bergisch Gladbach arbeiten zwei Beraterinnen, zudem besucht eine Honorarkraft für sexualpädagogische Arbeit Jugendliche in Schulen. Hänel ist stets sehr froh gewesen, sich auf ein gut zusammenarbeitendes Team verlassen zu können: „Die Gründungsberaterinnen haben alle ihre Arbeit bis zur Pensionierung fortgesetzt. Das ist keine Selbstverständlichkeit“, sagt Hänel. Ein großes Anliegen ist es ihm gewesen, noch vor seinem Rückzug als Geschäftsführer die Weichen für die Zukunft zu stellen und ein junges Nachfolgeteam aufzubauen. Der neue, aus fünf Personen bestehende Vorstand ist seit 2022 aktiv: „Ich habe jetzt einen Vorstand gefunden, der – von der Ausbildung her – in der Lage ist, nicht nur Verantwortung zu tragen, sondern alle erforderlichen Funktionen, die ich bisher wahrgenommen hatte, zu übernehmen. Ich gebe den Verein damit in gute Hände und bin mir sicher, dass der Verein gut weitergeführt werden kann“, so Hänel. Und was fängt Hänel jetzt nach Abgabe der Geschäftsführung mit seiner gewonnen Zeit an? „Ich werde jetzt noch mehr Zeit für Reisen haben“, freut er sich. Denn das Reisen in nahe und ferne Länder zählt ebenfalls zu seinen ganz großen Leidenschaften.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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