Vereinsvermögen gespendet

Männerchor Fidelio Refrath hat sich aufgelöst

Refrath. 68 Jahre haben sie gesungen, nun ist Schluss. Der Männerchor Fidelio Refrath hat sich aufgelöst. Hans Theo Koch (ehemals erster Kassierer) und Werner Vierkötter (ehemals zweiter Vorsitzender), die beiden Liquidatoren, übergaben das restliche Vereinsvermögen von 850 Euro an das Bethanien Kinderdorf. Hier hatte der Chor in der Vergangenheit oft geprobt, wenn der Saal des Vereinslokals Ewige Lampe nicht zur Verfügung stand.
„Wir waren eine Refrather Institution“, sagt Koch nicht ohne Stolz. Denn der Fidelio veranstaltete nicht nur das obligatorische Pfingstsingen, auch Karnevalssitzungen, ein Sommerfest im Hof der Ewigen Lampe, das Singen an Allerheiligen auf dem Refrather Friedhof gehörten zu den festen Bestandteilen des Chorprogramms. Das ist nun vorbei. „Corona und der überraschende Tod unseres ersten Vorsitzenden Rolf Aust im vergangenen Jahr haben das Ende besiegelt“, sagt Werner Vierkötter. Und dass, obwohl sich der Chor aktiv um jüngere Mitsänger bemühte und auch drei junge Männer fand. Sogar das Repertoire wurde zugunsten der Jüngeren umgestellt. Ohne Erfolg, nach einem Jahr waren die jüngeren Mitsänger wieder weg. Der Chor, der in besten Zeiten mal 40 bis 50 Aktive hatte, freute sich, wenn alle 13 verbliebenen Sänger zur Probe kamen. „Damit war kein Chorgesang mehr möglich“, bedauert Koch. Bei einem Durchschnittsalter von 79 Jahren war das Ende abzusehen und so beschloss der Chor seine Auflösung.
Da nicht nur der langjährige Vorsitzende Rolf Aust im Bethanien Kinderdorf als Fahrer engagiert war, sondern auch die Chormitglieder Hans-Georg Schäfer und Werner Meyndt dem Kinderdorf verbunden sind, war der Beschluss einstimmig, das Geld auf dem Vereinskonto dem Kinderdorf zu übergeben. Hier wird es für Reittherapie für die Kinder und Jugendlichen verwendet. „Wir danken dem Männerchor Fidelio Refrath sehr herzlich, dass seine Mitglieder uns so eng verbunden sind, dass wir diese Spende bekommen haben“, freut sich Kinderdorfleiterin Jutta Menne.