Oscar Wilde und Gerd J. Pohl
Märchen von Oscar Wilde im Bergischen Löwen
Bergisch Gladbach - (kli) Schon häufig war Gerd J. Pohl im Spiegelsaal des Bergischen
Löwen zu Gast. Nach seinen Abenden mit „Faust“, dem „Kleinen
Prinzen“ und den Schauergeschichten von Edgar Allan Poe präsentiert
er nun ein weiteres Highlight der Weltliteratur: die poetischen
Märchen von Oscar Wilde (1854 - 1900).
Als Schauspieler will Pohl keine Unterrichtsstunde über das Leben und
Werk Wildes halten, sondern den Autor selbst sprechen lassen, ihm
seine Stimme leihen in einem kunstvollen Vortrag einer Auswahl jener
Märchen, die so viel mehr über ihren Schöpfer aussagen als jede
noch so gekonnte Analyse. In seinen Märchen tritt hervor, wofür das
Herz Oscar Wildes wirklich brannte: für die Schönheit und die Liebe,
für die Hingabe und die Leidenschaft, für die Weite des Himmels und
die Tiefe der Erde, für die Größe von Gottes Schöpfung und für
die Freiheit des menschlichen Geistes. Und immer wieder erahnt man in
den Figuren dieser poetischen und oft melancholischen Erzählungen
Oscar Wilde selbst: den Suchenden und Sehnsuchtsvollen – und
manchmal auch den Verzweifelten. Texte, die keine Fußnoten brauchen.
Mit seinem Vortrag tritt Gerd J. Pohl in die Fußspuren großer
Oscar-Wilde-Interpreten wie Klaus Kinski, Vincent Price oder Charles
Regnier, macht sich von diesen leuchtenden Vorbildern aber nicht
abhängig, sondern bleibt seinem ureigenen Stil treu, der vor allem
durch seine tiefe, dabei aber ungewöhnlich wandlungsfähige Stimme,
seine Tempivariationen und seine geschickte Pausensetzung
charakterisiert ist. Ein spannendes Theaterereignis ist das – von
einer „Lesung“ im herkömmlichen Sinne kann keine Rede sein.
Der Oscar-Wilde-Abend „Die Rose und die Nachtigall“ findet statt
am Mittwoch, 14. November, um 19.30 Uhr im Spiegelsaal des
Bürgerhauses Bergischer Löwe. Karten gibt es im Vorverkauf und an
der Abendkasse; Reservierungen werden erbeten unter Tel. 02202-294618.
Das Programm richtet sich an Erwachsene und ist für Kinder unter 14
Jahren nicht geeignet. Programmdauer: etwa 70 Minuten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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