Betonsanierung in schwindelerregender Höhe
Marode Brücke wird generalüberholt
Bergisch Gladbach-Refrath - Alles Gute kommt von oben, behauptet der Volksmund. Im Klärwerk
Beningsfeld kam im Juli 2015 weniger Gutes aus etwa 17 Metern Höhe
herabgefallen: Ein Betonbrocken von etwa 10 mal 12 Zentimetern hatte
sich von der Brüstung des Betriebswegs oberhalb der Faulturmköpfe
gelöst und war vor dem Hintereingang des Betriebsgebäudes
aufgeschlagen.
Der Betriebsweg hat die Form eines Betonsteges, der vom zentralen
Aufzugturm oberhalb des Hauptgebäudes aus erreichbar ist und sich
nach etwa 10 Metern in zwei Richtungen verzweigt, um die Köpfe der
beiden ballonförmigen Faultürme mit deren technischen Einrichtungen
zu erreichen. Die Faultürme selbst sind jeweils insgesamt 25 Meter
hoch, davon stecken 10 Meter unter der Erde. Die gesamte Konstruktion
stammt aus dem Jahr 1974.
Die Betriebsleitung ordnete nach dem Absturz des Betonteils umgehend
Helmpflicht an und sperrte die Flächen unterhalb der maroden Brücke.
Anschließend hatten die Gutachter das Wort: Bei einer
Bauwerksprüfung wurde die gesamte Konstruktion mittels Hubsteiger
sorgfältig untersucht und alle losen Betonteile abgeschlagen. I
m Ergebnis wurden erhebliche Betonschäden festgestellt und die
Sanierung des Betriebsweges als zwingend erforderlich eingestuft.
Parallel wurden auch der Abriss und der Neubau als Stahlkonstruktion
geprüft, aber als zu teuer verworfen.
Zur Zeit werden somit alle angegriffenen Stellen herausgestemmt, der
Estrich entfernt, die Armierung soweit nötig freigelegt und
entrostet, um anschließend neu vergossen und mit einer Schutzschicht
versehen zu werden. Nach Abschluss der Arbeiten erwartet das
Abwasserwerk 25 Jahre Ruhe, bevor weitere Reparaturen anfallen. Als
Gesamtlebensdauer nach Sanierung ist bei laufender Wartung der
Oberflächen mit etwa 100 Jahren zu rechnen.
An der Betriebsbrücke sind zahlreiche Medienleitungen wie Druckluft,
Abluft, Brauchwasser, Gasleitung, Stromleitungen, Steuerkabel,
Blitzschutz etc. montiert. Diese wurden bereits aufwendig entfernt und
provisorisch umgelegt. Nach Abschluss der Betonsanierung werden die
Leitungen wieder an ihrem alten Platz angebracht.
Die Gesamtkosten für die Sanierungsmaßnahme betragen etwa eine
Million Euro.
- vsch
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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