25 Jahre Psychiatrie am EVK
Meilenstein der Gesundheitsversorgung
Bergisch Gladbach. Die Entstehung der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Evangelischen Krankenhauses Bergisch Gladbach (EVK) war ein langer Prozess, an dem über Jahrzehnte viele Menschen mitgewirkt haben. Inzwischen ist die Psychiatrie am EVK seit 25 Jahren die wichtigste Anlaufstelle für Menschen mit psychischen Erkrankungen im Rheinisch-Bergischen Kreis. Im Rahmen eines Festakts anlässlich des Jubiläums blickten damalige und heutige Wegbegleiter auf die Geschichte und die Bedeutung der Klinik.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Norbert Lenke gratulierte zum Jubiläum und betonte, wie wichtig die Psychiatrie in Bergisch Gladbach für das gesellschaftliche Miteinander sei. Vor dem Hintergrund aktueller politischer Entwicklungen in Deutschland und Europa erinnerte er an die unmenschliche Behandlung psychisch Erkrankter während der NS-Herrschaft. „Es war ein großes Unrecht und Leid, das nie vollständig aufgearbeitet worden ist“, sagte Lenke und verwies auf das damalige Schicksal der erkrankten Menschen. Heutzutage seien psychische Erkrankungen, obwohl in der Bevölkerung weit verbreitet, immer noch oft mit einem Stigma versehen. „Sie sind der zweithäufigste Grund für Krankschreibungen und verantwortlich für knapp die Hälfte aller Frühberentungen“, erklärte Lenke. Es sei daher umso wichtiger, offen darüber zu sprechen und die Versorgung für betroffene Menschen weiter zu verbessern. Die psychiatrische Klinik des EVK ist seit Anfang der 2000er Jahre für die psychiatrische Pflichtversorgung des Rheinisch-Bergischen Kreises mit seinen fast 300.000 Einwohnern verantwortlich.
EVK-Geschäftsführer Sebastian Haeger bedankte sich insbesondere bei der Evangelischen Kirche als Gesellschafter und beim Förderverein für die permanente finanzielle Unterstützung von Klinikprojekten, denn das Land NRW stelle nicht alle benötigten Gelder zur Verfügung. Ein aktuelles Beispiel für ein Förderprojekt seien die Virtual-Reality-Brillen, die bei Therapien gegen Angststörungen eingesetzt werden und die im Anschluss an die Veranstaltung von den Gästen direkt ausprobiert werden konnten. Haeger kündigte zudem die baldige Eröffnung einer weiteren psychiatrischen Tagesklinik mit 18 Plätzen an, die in den Räumlichkeiten der ehemaligen Senioreneinrichtung Helmut-Hochstetter-Haus untergebracht werden wird. Chefarzt PD Dr. med. Fritz-Georg Lehnhardt sagte: „Es ist schön, so viel Lob zu hören. Das gebe ich gerne an all unsere engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiter, ohne die unsere Klinik nicht diesen Stellenwert bekommen hätte, den sie jetzt für die Menschen in Bergisch Gladbach und im Rheinisch-Bergischen-Kreis hat.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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