St. Sebastianus Schützenbruderschaft Hand
Mischung sorgt für den Erfolg
Hand. Zu Anfang des 19. Jahrhunderts war das Rheinland geprägt vom Preußentum und dies bedeutete: Von einem Respekts-, Autoritäts- und Obrigkeitsstaat. Der entsprach aber so gar nicht den Gewohnheiten der rheinisch-bürgerlichen Lebensart. Vielleicht hat dies auch eine Rolle gespielt, als sich einige Herren dafür entschieden, 1911 eine Schützenbruderschaft zu gründen. Offenbar gab es damals auch religiöse Unstimmigkeiten, die mitbestimmend waren für die Gründung einer kirchlichen Bruderschaft in der Pfarre Paffrath mit besonderer Ausrichtung auf den Ortsteil Hand. Im Gründungsprotokoll der Versammlung vom 17. Mai 1911 ist nachzulesen: „Nach eingehender Erwägung der Existenzfähigkeit konstituierte sich die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Paffrath-Hand. Neben der Pflege der Geselligkeit im Kreise Gleichgesinnter bezweckt die Bruderschaft die Pflege christlicher Sitte sowie die Hebung der Feierlichkeit bei kirchlichen Festlichkeiten. Christliche Jünglinge und Männer will sie unter ihrer Fahne sammeln und so ein Bollwerk werden gegen den immer frecher und dreister sich gebärdenden Atheismus und Sozialismus in der heutigen Zeit.“
Erster Präses war Hochwürden Pfarrer Roemer. Es wurde ferner beschlossen, die Satzungen an geeigneter Stelle zur Beglaubigung vorzulegen.
Am Fronleichnamstage des Jahres 1911 trat die Bruderschaft erstmals öffentlich in Erscheinung als „Ehrengarde des Allerheiligsten“, wie Pfarrer Roemer dies nannte. Dies war nicht nur ein entscheidendes Jahr in Hand, sondern auch darüber hinaus. Denn am 22. Mai 1911 weihte Kaiser Wilhelm II. die Hohenzollernbrücke ein.
Das Schützenfest
Einen gelungenen Mix und damit einen Spagat aus Entertainment, Partyevent und Schützentradition wagt die St. Sebastianus Schützenbruderschaft Hand seit einigen Jahren. Auch beim 111. Großen Schützen- und Volksfest an der Vereinsanlage/ im Festzelt Handstraße 60 gibt es neben den Belangen der Tradition wieder zwei besondere Events.
Los geht es am Freitag, 15. Juli, um 19.30 Uhr, mit der 2. Hander Partynacht im Festzelt. Es heizen den Feierfreudigen kräftig ein die „Original Bergischen Gaudibuam“ und die Brass-Band „Druckluft“.
Im Karneval unter anderem durch Die 3 Colonias, De Spetzbove und Die Flöckchen bekannt, treten Marcus Schmitter (Seppi), Robert Lennerts (Toni) und Frank Müller (Fränki) gemeinsam als „Die Original Bergischen Gaudibuam“ auf, mit viel Spaß und Fröhlichkeit.
Die Mädels und Jungs von „Druckluft“ in ihren bunten Anzügen und glitzernden Kleidern bringen mit ihrer Brass-Power jeden Saal zum Beben und jedes Publikum zum Mitsingen.
Weiter geht es beim Schützenfest in Hand am Samstag, 16. Juli, ab 12 Uhr mit dem Königs-, Prinzen-, Schülerprinzen- und Bambinischießen. Es schließt sich das Vereine-/Gruppenschießen an, bevor das finale Königsschießen erfolgt. Nach so viel Wettbewerb und Spannung heißt es sich mal so richtig unterhalten. Und wo ist dies besser möglich, als bei der 2. Hander Live-Schlagernacht im Festzelt, präsentiert von den Hander Schützen, Kurt Kokus und weiteren Sponsoren. Da gilt es, getreu seinem Hit „Einfach so“, mit Schlagersänger Bernhard Brink in die Welt des Deutschen Schlagers einzutauchen. Auch die nächsten Gäste auf der Bühne im Festzelt sind keine Unbekannten. „Wind“ ist eine deutsche Schlager-Band, die dreimal am Eurovision Song Contest teilnahm und dabei zweimal den zweiten Platz belegte. Da dürfte die Devise dann lauten: „Laß die Sonne in dein Herz“. Ihn kennt man vom legendären Gruppe „Die Flippers“: Olaf. Seit Auflösung der Flippers im April 2011 tritt er als Solokünstler auf, zunächst als Olaf, seit 2013 als Olaf der Flipper. Da heißt es bestimmt „Daumen hoch“.
Am Sonntag, 17. Juli geht das Große Schützen- und Volksfest in Hand in seinen „Abschlusstag“. Nach der Top-Unterhaltung steht jetzt die Tradition im Vordergrund. Um 10 Uhr treten die Schützen zum Festhochamt in der Pfarrkirche St. Konrad an, zelebriert von Präses Pfarrer Wilhelm Darscheid. Nach der Messe geht es im „kleinen Umzug“ zum Festzelt. Dort erklingt ab 11.45 Uhr Blasmusik zum Frühschoppen. Ab 14 Uhr wird im Vereinsheim Kaffee und leckerer Kuchen serviert. Der große Festzug mit den Schützen aus Hand und befreundeten Schützenvereinen setzt sich um 16 Uhr in Bewegung. Die Königsparade wird vor der Kirche St. Konrad abgenommen (Weg: Dorfplatz, An der Kittelburg, Mühlenstraße/ Heideweg/ Dellbrücker Straße, Franz-Heider-Straße, Peter Walterscheid-Straße, Dellbrücker Straße, Handstraße zurück zum Dorfplatz)
Der Krönungs- und Familienball steigt um 19 Uhr im Festzelt. Es spielt die Band „Glasklar“. Der Eintritt ist frei. Auf die Gäste wartet zudem eine große Verlosung mit tollen Preisen.
Am Sonntag, 17. Juli, ab 11 Uhr gibt es einen Antik- & Trödelmarkt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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