Abiturienten feierten 50-jähriges Jubiläum
Mit dem „Reifezeugnis“ ins Leben

Dr. Wolfgang Rothkopf, Fanzösisch und Philosophielehrer der Abiturienten von 1969 und die Biologielehrerin Erika Doenhard-Klein (beide Bildmitte, vorne) empfingen die Ehemaligen vom Albertus- Magnus-Gymnasium ind Bensberg. | Foto: Susanne Schröder
  • Dr. Wolfgang Rothkopf, Fanzösisch und Philosophielehrer der Abiturienten von 1969 und die Biologielehrerin Erika Doenhard-Klein (beide Bildmitte, vorne) empfingen die Ehemaligen vom Albertus- Magnus-Gymnasium ind Bensberg.
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Bensberg - „Nur die Wummis an der Decke gab es damals nicht“, stellte ein
ehemaliger Schüler in der Aula fest und meinte damit die großen
Lautsprecherboxen, „sonst ist alles wie früher.“ „Nein“, die
Stühle sind neu, die waren früher schwarz“, verbesserte ein
anderer.

So manche Erinnerungen wurden wach, als Biologielehrerin Erika
Doenhard-Klein die 21 Abiturienten das Jahrgangs 1969 gegen Mittag
durch die Schule führte, der man 50 Jahre zuvor voller Stolz und mit
dem „Reifezeugnis“ in der Hand den Rücken gekehrt hatte.

Nun kamen Ärzte, ein Informatiker, eine Museumspädagogin, ein
Fernseh-Regisseur, ein Chemiker und mehrere Lehre an „ihr“
Albertus Magnus zurück, um gemeinsam einen schönen Tag zu
verbringen, Erinnerungen aus der Schulzeit auszutauschen, Anekdötchen
zum besten zu geben gemeinsam eine Filmvorführung zu genießen und
aus ihrem Leben zu erzählen.

Einige waren aus Hamburg, Landsberg, Aachen oder der Nähe von Wetzlar
gekommen- rund acht aus Bergisch Gladbach und Umgebung, hatten einen
kürzeren Anreiseweg. Lachende Gesichter, fröhliche Unterhaltungen im
Foyer der Schule, fast wie früher, nur 50 Jahre später.

Zu Zeiten, als man noch morgens pünktlich um 8 Uhr im Klassenzimmer
zu sein hatte, ging es strenger zu. Der Oberstufenunterricht fand noch
im Klassenverband statt. Zu Klausuren sollte man tunlichst den Stoff
präsent haben, denn es gab einen Mathematiklehrer, der bisweilen
Klassenarbeiten beaufsichtigte, indem er einen Stuhl auf das
Lehrerpult stellte und sich darauf setzte oder gar stellte. Sein Kopf
war dann fast unter der Decke und er hatte alles im Blick. Schüler
und Schülerinnen hatten keine Chance zu schummeln.

Auch das Abitur „hatte es in sich.“ Die Prüfungsfächer erfuhr
man erst am Tage des Abiturs. Dr. Rüdiger Seemann, Studiendirektor
a.D. und Abiturient von 1969 erläuterte: „Mündlich wurde
vornehmlich in den Fächern geprüft, in denen eine Diskrepanz
zwischen der Vornote aus dem Unterricht und schriftlicher Abiturarbeit
bestand. Man kannte aber die schriftliche Note nicht. Am Prüfungstag
traten frühmorgens alle an und erfuhren, in welchen Fächern sie (am
gleichen Tag) geprüft wurden.“ Wer es geschafft hatte, nahm an der
Abschlussfeier am 28. Juni1969 in der Aula teil. Das Programm sah
Zeugnisausgabe, Ansprache vom Bürgermeister und Chormusik vor.

Das war am 29. Juni 2019 anders. Die Ehemaligen des AMG ließen ihr
Jubiläum noch fröhlich gemeinsam bis in den späten Abend in der
Forsbacher Mühle ausklingen- nicht ohne ein Wiedersehen in zwei bis
drei Jahren zu planen.

- Susanne Schröder

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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