Kulturleben steht nicht still
Musik- und KulturFestival GL stellt Pläne vor
Bergisch Gladbach-Bensberg - Das Tor für die Kultur und Musik soll auch in Pandemiezeiten nicht
ganz ins Schloss fallen. Dr. Roman Salyutov arbeitet mit großem
Einsatz und Erfolg daran, die Türe wenigstens einen Spalt breit
geöffnet zu halten und betont, dass alle Kulturveranstaltungen,
soweit sie nicht trotz des Lockdowns stattfinden konnten und können,
verschoben sind und nachgeholt werden. Neue Events für 2021 und 22
sind geplant, virtuelle Veranstaltungen und sogar „Straßenmusik“
finden statt.
Der Vorsitzende des Vereins „Musik- und KulturFestival GL e. V.“
unterstützt mit Hilfe mehrerer Sponsoren, besonders der Bensberger
Bank, in Not geratene Berufsmusiker mit unterschiedlichen Projekten,
sodass sich Bergisch Gladbach mittlerweile zu einer Anlaufstelle für
verzweifelte Berufskünstler in der Region entwickelt hat. Neben einer
finanziellen Unterstützung ist es Dr. Salyutov besonders wichtig,
dass die Betroffenen „überhaupt wieder Gelegenheit bekommen, zu
spielen – ein Programm einüben, den seit März vergangenen Jahres
im Schrank verstaubten Konzertanzug herausholen.“
Corona hat die Künstler ja nicht nur in große materielle Not
gebracht hat, sondern auch das Selbstwertgefühl erheblich verletzt.
Daher erhielten auch Nicht-Berufsmusiker des Sinfonieorchesters
Bergisch Gladbach eine virtuelle Bühne, gaben Kostproben ihres
musikalischen Könnens und erzählten aus ihrem beruflichen und
musikalischen Leben.
Rund 6.000 Abrufe konnte das, aus dem Bensberger Schloss übertragene,
Online-Konzert zum Jahreswechsel verzeichnen. Mit verschiedenen
Ensembles werden Online-Produktionen im Schloss momentan mit Werken
von Beethoven und Brahms fortgesetzt. Auch das Sinfonieorchester
Bergisch schweigt nicht.
Dessen Profi-Musiker schließen sich als Kammerorchester zusammen und
bereiten im Februar und März zwei Online-Produktionen mit barocker
Musik vor. Besonderer Dank gilt Hoteldirektor Matthias Kienzle, der
hierfür die Räumlichkeiten zur Verfügung stellt.
Viele Zuhörer freuten sich, Dank eines gesponsertes Mozartprojektes,
über Live-Musik von vier Musikern, die durch Bergisch Gladbach zogen
und an vielen Stellen in der Stadt jeweils für zehn Minuten spielten.
Es galt und gilt halt „zu improvisieren, alles, was im Rahmen des
Möglichen liegt, mit gutem Gewissen auszunutzen“ und dabei zu
signalisieren, dass Musik und Kultur in Bergisch Gladbach weiter
präsent sind.
Am diesjährigen Festjahr unter der Schirmherrschaft von
Bundespräsident Dr. Frank-Walter Steinmeier, „1.700 Jahre
jüdisches Leben in Deutschland“, beteiligt sich der Verein Musik-
und KulturFestival mit einer ganzen Veranstaltungsreihe: Von Juni bis
November werden Konzerte, Vorträge, Theatervorstellungen und
spezielle Aufklärungsprojekte unter dem Titel „Kennenlernen –
Verstehen – Miteinander gestalten“ in Bergisch Gladbach
präsentiert.
Für Anfang April ist ein Osterkonzert geplant. Aus dem (nicht
möglich gewesenen) Neujahrskonzert wird einfach ein Frühlingskonzert
entstehen, das am 15. Mai im Bergischen Löwen stattfinden soll.
Die ausgefallene Silvester-Operette „Die Fledermaus“ wird zum
Jahreswechsel 2021/22 aufgeführt oder nach „Plan B“ vielleicht
wird auch kurzerhand 2022 als „Karnevalsvorstellung mit rheinischen
Akzenten“ gezeigt, ist es doch eine „Maskeradengeschichte“.
Das Beethovenjahr wird nachgeholt, die 2020 ausgefallenen
Deutsch-Österreichischen Kulturtage im Zeitraum 5. Dezember 2021 bis
2. Januar 2022 ebenfalls. Zu Beethovens 250. Jubiläum und dem 230.
Todestag von Mozart im Jahr 2021 sind thematisch passende
Einzelveranstaltungen geplant.
Besonders stolz darf Dr. Salyutov darauf sein, dass das Orchester kein
einziges Konzert ersatzlos ausfallen lässt, sondern alle Termine in
den Zeitraum ab Ende April verschoben hat. Man wartet nun darauf, dem
Orchesterproben für alle Musiker wieder stattfinden dürfen. So
bleiben die Zuversicht und der Blick in die Zukunft, das Tor für die
Kultur wieder weit zu öffnen, damit alle Leute erfahren können:
„es klingt die Musik“.
- Susanne Schröder
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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