Kooperation zwischen EVK und Uniklinik
Nervenstimulation gegen Depressionen

Dr. med. Pablo Andrade-Montemayor (v.r.), Prof. Dr. med. Veerle Visser-Vandewalle, 100. Studienpatientin Frau S., Dr. Sophie Stürmer, PD Dr. med. Fritz-Georg Lehnhardt. | Foto: MedizinFotoKöln
  • Dr. med. Pablo Andrade-Montemayor (v.r.), Prof. Dr. med. Veerle Visser-Vandewalle, 100. Studienpatientin Frau S., Dr. Sophie Stürmer, PD Dr. med. Fritz-Georg Lehnhardt.
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Bergisch Gladbach - Im Rahmen einer Kooperation zwischen der Klinik für Psychiatrie,
Psychotherapie und Psychosomatik am Evangelischen Krankenhaus Bergisch
Gladbach (EVK) und der Uniklinik Köln leitet EVK-Chefarzt PD Dr. med.
Fritz-Georg Lehnhardt seit Februar 2019 die Ambulanz für die
sogenannte Vagus-Nerv-Stimulation (VNS) an der Uniklinik. Dort
verantwortet er im Rahmen der europäischen Multicenterstudie
„Restore-Life“ das Kölner Studienzentrum und konnte dort
kürzlich den 100. Studienpatienten mit dem minimal-invasiven,
operativen Therapieverfahren zur Behandlung schwerer Depressionen
behandeln.

Bei der VNS wird mit Elektroden der linke Vagusnerv im Halsbereich
dauerhaft stimuliert, wodurch im Gehirn Botenstoffe verstärkt
ausgeschüttet werden, die bei der Depression entscheidend sind. Dr.
Lehnhardt erklärt: „Die Vagus-Nerv-Stimulation ist eine
aussichtsreiche und langfristig wirksame Therapiemöglichkeit für
Patienten mit schwer zu behandelnder Depression.“ Häufig seien hier
die medikamentösen und psychotherapeutischen Behandlungsoptionen
bereits weitgehend ausgeschöpft. Trotzdem bestehe eine andauernde und
die Lebensqualität oftmals massiv einschränkende depressive
Symptomatik.

Die Vagus-Nerv-Stimulation stellt laut Dr. Lehnhardt insbesondere eine
vielversprechende nachfolgende Behandlungsoption für Patienten dar,
bei denen die sogenannte Elektrokonvulsionstherapie (EKT) nicht
anspricht oder mit starken Nebenwirkungen einhergeht. Bei der EKT wird
das Gehirn mittels elektrischer Reizung für jeweils wenige Sekunden
während einer Behandlungsserie von einigen Wochen gezielt stimuliert.
„Die VNS wird von uns als Bestandteil eines langfristigen
biopsychosozialen Gesamtbehandlungsansatzes angesehen und durch die
engmaschige Betreuung in unserer VNS-Ambulanz begleitet“, berichtet
Dr. Lehnhardt. „Bei diesem Verfahren ist insbesondere das
Nutzen-Risiko-Verhältnis als sehr gut zu bewerten.“

Die Studie wird von einer Firma gesponsert und findet in
Zusammenarbeit mit der Klinik für Funktionelle Neurochirurgie und
Stereotaxie unter Prof. Veerle Visser-Vandewalle und der Klinik für
Psychiatrie und Psychotherapie unter Prof. Frank Jessen an der
Uniklinik Köln statt. Das EVK kooperiert in verschiedenen Bereichen
mit der Kölner Uniklinik, unter anderem als akademisches
Lehrkrankenhaus bei der Ausbildung von Medizinstudenten.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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