Goodbye, Nordtrakt!
Neubau am Nicolaus-Cusanus-Gymnasium
Bergisch Gladbach - (red) In der „Festschrift des Städtischen Gymnasiums Bergisch
Gladbach“ aus dem Jahre 1958 beschreibt der Architekt des
Nicolaus-Cusanus-Gymnasiums, Maximilian Bahr, den damaligen Neubau an
der Reuterstraße wie folgt: „Die Hanglange gestattet eine
ausgewogene und straffe Anordnung der Baukörper…“. Dabei geht es
um den ersten Bauabschnitt der Schule, der den Haupttrakt mit den
Naturwissenschaften und der Verwaltung sowie den Nordtrakt mit den
Klassenräumen umfasste.
Zur damaligen Zeit war das Gebäude mit seinen 29 Klassenräumen,
neunnaturwissenschaftlichen und vier hauswirtschaftlichen Räumen
beeindruckend in Größe und Architektur. Der Düsseldorfer Architekt
spricht in dem Zusammenhang von einem „eindrucksvollen
Bauprogramm“.
Doch ausgerechnet ein Teil dieses Gebäudes wird von vielen Schülern
der heutigen Generation als heruntergekommen und nicht mehr
zeitgemäß wahrgenommen. Insbesondere am Nordtrakt mit den langen
Gängen und den einfachen Klassenräumen ließen sich in den letzten
Jahren deutliche Zeichen des Sanierungsstaus feststellen: Neben den
defekten Toiletten traten Risse im Boden auf, blätterte der Putz von
den Wänden und Deckenplatten von der offenen Pausenhalle fielen
herab.
Während im Haupttrakt wenigstens die naturwissenschaftlichen Räume
und die Cafeteria im Jahr 2010 erneuert worden waren, blieb vieles
beim Alten. Häufig hörte man von Eltern, die ihre Kinder am NCG
anmelden wollten und früher selbst Schüler an dieser Schule waren
folgenden Satz: „Hier hat sich wirklich nichts verändert, seit ich
Abitur gemacht habe.“ Ob das Ganze nostalgisch positiv oder eher
negativ gemeint war, ist unklar.
Entscheidend ist, dass der Wunsch nach Verbesserung über die Jahre
immer lauter wurde. Insbesondere nachdem man den Umzug in die Gebäude
der Realschule am Kleefeld im Jahr 2013 verhindern konnte, ergaben
sich große Hoffnungen auf eine angemessene Sanierung.
Und diese Hoffnung hat sich schließlich erfüllt. Nach statischen
Prüfungen steht der Entschluss seit 2018 fest: Der Haupttrakt kann
bestehen bleiben, aber erhält eine neue Fassade sowie teilweise neue
Innenausstattung, die Aula wird umfassend saniert, der Nordtrakt wird
abgerissen und stattdessen entsteht ein Neubau an gleicher Stelle.
Die ersten Entwürfe lassen die Herzen höher schlagen: Der „neue
Nordtrakt“ wird kompakter sein und neben Klassenräumen werden
Differenzierungsbereiche zur Verfügung stehen. Außerdem werden die
Tafeln durch digitale Bildschirme ersetzt. Mitglieder der
Schulgemeinde, die bereits Blicke auf die Entwurfszeichnungen werfen
konnten, sind begeistert. „Endlich wieder würdige Räume und die
Möglichkeit, zeitgemäß unterrichten zu können“ so ein Kollege
nach der Infoveranstaltung in der Aula der Schule zur bevorstehenden
Sanierung.
„Insofern verabschieden wir uns auf diesem Wege von „unserem“
Nordtrakt, der für viele Schülergenerationen IHREN Klassenraum
beherbergte. Wir hätten ihm gerne, im Rahmen der Projekttage, einen
würdigen Abschied beschert, aber in Zeiten von Corona, konnten wir
dies leider nicht ermöglichen. Viel wichtiger ist jedoch die
Vorfreude auf den Neubau, der mit Sicherheit für die gesamte
Schulgemeinde und das Schulgelände eine Bereicherung darstellen
wird“, so der Öffentlichkeitbeauftragte Dr. Holger Stawitz.
Wer als ehemaliger NCG´ler noch einen letzten nostalgischen Blick auf
das Gebäude werfen will, muss sich beeilen. Die Baustellenzäune sind
gezogen und die Abrissbagger fahren bereits durch die Klassenräume.
Der eigentliche Abriss soll dann in den Sommerferien erfolgen.
Wer keine Zeit dafür findet, für den gibt es unter folgendem Link
ein Drohnen-Video des Schulgeländes in bisheriger Form:
https://youtu.be/4u6ZJWrLpsM
Wer sich über den Baufortschritt am NCG informieren möchte, kann
dies auf der Seite der Stadt Bergisch Gladbach tun:
https://www.bergischgladbach.de/sanierung-ncg.aspx
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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