Evangelisches Krankenhaus
Neuer Bohrer zerkleinert kleinste Ablagerungen
Bergisch Gladbach - (red) Dank finanzieller Unterstützungdes Fördervereins kommt in der
Kardiologie am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach ein
Diamantbohrer zum Einsatz, der selbst die härtesten Verkalkungen aus
dem Weg schafft. „Dies kommt jenen Patienten mit einer koronaren
Herzkrankheit zugute, bei denen die sonst übliche Vorgehensweise mit
einer Ballonerweiterung der Herzkranzgefäße zunächst nicht
weiterhilft“, beschreibt Chefarzt Prof. Dr. Hans-Peter Hermann den
zentralen Vorteil des neuen Verfahrens, das in der Medizin Rotablation
genannt wird.
Die Diamantsplitter sind so klein, dass man sie mit bloßem Auge fast
nicht erkennen kann. Der Bohrkopf hat lediglich einen Durchmesser von
1,25 bis 2,5 Millimeter. 150.000 bis 180.000 Umdrehungen pro Minute
leistet das Hightech-Gerät und zerkleinert die Ablagerungen so fein,
dass sie vom Blutstrom einfach weggespült werden können. Damit der
behandelnde Mediziner weiß, wo der Diamantbohrer anzusetzen ist, wird
vorab ein extrem dünner Führungsdraht in das betroffene
Herzkranzgefäß eingeführt.
Hat der Diamantbohrer die Engstelle geöffnet, dann wird die
Behandlung so fortgesetzt, wie man das bisher von
Herzkathetereingriffen schon kennt: Ein Ballon übernimmt die
vollständige Öffnung der Engstelle, indem er mit einem Druck von bis
zu 20 bar die Ablagerungen in die Wand der Herzkranzgefäße
hineindrückt und den Weg für das Blut endgültig frei macht.
Damit sich die Stelle nicht wieder verschließt, wird ein Stent
(Gefäßstütze) eingebracht, um den Blutfluss dauerhaft zu
gewährleisten. Nach ein bis zwei Tagen können die Patienten das EVK
wieder verlassen.
Die KHK (koronare Herzkrankheit) zählt zu den häufigsten
Herzerkrankungen. Alleine in Deutschland gibt es rund sechs Millionen
Betroffene. Eine KHK kann zu Schmerzen im Brustraum (Angina pectoris)
oder sogar zu einem Herzinfarkt führen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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