Großer Bahnhof in Gronau
Neugestaltung des Haltepunkts Duckerath

Alle waren begeistert von der Neugestaltung des Haltepunktes. Von links:  Frank Stein, Franz-Wilhelm Schmitz, Wilfried Koenen, Manuela Muth, Evi Reudenbach, Claudia Casper, Ragnar Migenda, Marcus Otto, Maik Hensel und Kai Rossmann. | Foto: Stadt Bergisch Gladbach
  • Alle waren begeistert von der Neugestaltung des Haltepunktes. Von links: Frank Stein, Franz-Wilhelm Schmitz, Wilfried Koenen, Manuela Muth, Evi Reudenbach, Claudia Casper, Ragnar Migenda, Marcus Otto, Maik Hensel und Kai Rossmann.
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Bergisch Gladbach - Der Haltepunkt Duckterath in Bergisch Gladbach-Gronau wurde in den
letzten Wochen neu gestaltet: Ein breites Bündnis, bestehend aus der
DB Station&Service, dem Nahverkehr Rheinland (NVR), der Maler- und
Lackiererinnung Bergisches Land, der Kreishandwerkerschaft Bergisches
Land, der Stadtverkehrsgesellschaft Bergisch Gladbach und der
Katholischen Jugendagentur Leverkusen, Rhein-Berg, Oberberg gGmbH
(KJA) hat sich zusammengeschlossen, um die Neugestaltung der
Wandflächen im Bereich der Treppenaufgänge umzusetzen.

Anlass für die Aktion war unter anderem die negative Bewertung der
Aufenthaltsqualität im Rahmen des jährlichen Stationsberichtes des
NVR im Jahre 2019. Mit den neuen Kunstwerken tragen alle Beteiligten
dazu bei, den Haltepunkt in seinem Erscheinungsbild aufzuwerten.

Zwei Treppenaufgänge gibt es zum Bahnsteig: von der
Franz-Hitze-Straße und von der Damaschkestraße aus. Zur
Franz-Hitze-Straße hin wirkten Auszubildene der Maler- und
Lackiererinnung Bergisches Land. Fünf Auszubildende gestalteten hier
gemeinsam mit Mark Roberz, einem Graffiti-Künstler aus Duisburg, in
der Begabtenförderung „Malervision“ die Fläche. Zum Thema ihrer
Arbeit machten sie einerseits die Waldflächen Diepeschrath,
Thielenbruch und Gierather Wald, andererseits nahmen sie die markanten
Gebäude wie die Kirche St. Marien, die frühere Papierfabrik
Wachendorff sowie den Wohnpark an der Mülheimer Straße in den Fokus.

Auf der gegenüberliegenden Seite zur Damaschkestraße hin gestaltete
das Kinder- und Jugendzentrum „Cross“ die Fläche. In einem
Sommerworkshop erlernten die Jugendlichen verschiedenste Techniken der
Graffiti-Gestaltung und wendeten diese nun an dieser Fläche an.
Gestalterisch werfen sie einen Blick zurück auf die Geschichte
Duckteraths sowie auf alte, bekannte und markante Gebäude dieses
Stadtteils und seiner Umgebung.

Beim Pressetermin vor Ort waren alle Beteiligten überzeugt, dass es
sich hier nicht nur um eine Umgestaltung, sondern eher um eine
komplette Neugestaltung des Haltepunktes handelt. Bürgermeister Frank
Stein bedankte sich bei allen Organisatoren und Ausführenden für
dieses tolle Ergebnis. „Ich bin wirklich beeindruckt, was hier in
den letzten Stunden entstanden ist. Der Haltepunkt hat ein völlig
neues Gesicht bekommen. Die bunten Bilder und Farben sind bestens
geeignet, Pendler und Bahnreisende fröhlich zu stimmen, wenn sie die
Treppen hinauf- oder hinuntersteigen. Gegenüber dem vorherigen
Zustand ist das eine riesige Verbesserung.“

Als einer der finanziellen Partner konnte der Zweckverband Nahverkehr
Rheinland (NVR) gewonnen werden. Wilfried Koenen, Bereichsleiter für
Qualität und Sicherheit des NVR, war auch sowohl von den Entwürfen
als auch von der Umsetzung der Jugendlichen und Auszubildenden
begeistert. Er hob hervor, dass bei den Qualitätsüberprüfungen
durch den NVR an den Zugangsbereichen von Bahnhöfen immer wieder
großflächige Schmierereien festgestellt werden. „Diese werden von
den Fahrgästen als großer Makel angesehen und verursachen zudem
stets hohe Kosten bei der Beseitigung. Die Erfahrung hat gezeigt, dass
Kunstgraffiti an solchen Stellen eine gute Lösung sind, da sie die
Wände verschönern und meist nicht von illegalen Sprayern
übersprüht werden. Daher haben wir uns sehr gerne an den Kosten für
dieses kreative Projekt beteiligt“, so Koenen.

Auch Kai Rossmann von der DB Station & Service AG, einer
Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, war sehr zufrieden mit dem
Ergebnis. „„Mit der Gemeinschaftsaktion haben wir es zusammen
geschafft, den Haltepunkt Duckterath noch attraktiver zu machen. Wir
arbeiten inzwischen an vielen Bahnhöfen mit Kunstwerken. Das
Besondere an Duckterath ist aber, dass hier Jugendliche und Lehrlinge
gemeinsam die Pinsel in die Hand genommen haben. Das Gesamtbild ist
daher eine Mischung aus unterschiedlichen Gestaltungsansätzen und in
der Form einmalig. Ich bedanke mich herzlich bei allen Beteiligten!“

Willi Schmitz, Geschäftsführer der Stadtverkehrsgesellschaft,
ergänzte, dass ihm ein großes Bedürfnis gewesen sei, hier tätig zu
werden. „Bahnhöfe bzw. Haltepunkte sind stets die ersten
Eindrücke, die Reisende von einer Stadt gewinnen. Von daher bin ich
den Akteuren DB Station & Service AG, dem NVR, der
Kreishandwerkerschaft Bergisches Land sowie der Katholischen
Jugendagentur als Betreiber des örtlichen Jugendzentrums sehr
dankbar, dass die Situation hier vor Ort so verbessert wurde. Denn
Duckterath ist besonders bei Pendlerinnen und Pendlern aus dem Umland
beliebt, da wir hier auch einen großen Park-and-Ride-Parkplatz haben,
der intensiv genutzt wird.“

Neben den offiziellen Abgesandten der Stadt und des
Personennahverkehrs waren auch Vertreterinnen und Vertreter der
Ausführenden vor Ort. Allen voran der Hauptgeschäftsführer der
Kreishandwerkerschaft Bergisches Land, Marcus Otto, sowie der
stellvertretende Obermeister der Maler- und Lackiererinnung Bergisches
Land, Maik Hensel. „Das Ziel der Malervision, in deren Kontext
dieser Graffiti-Workshop zum wiederholten Male stattgefunden hat, ist
es, die ‘Guten’ zu fördern“, erläuterte Marcus Otto. „Diese
Talentförderung soll mit dazu beitragen, dass sich die heutigen
Auszubildenden morgen entscheiden, ihren Meister zu machen, einen
Betrieb zu übernehmen und die Zukunft aktiv mitzugestalten. Insofern
hat jede dieser Aktionen und Workshops einen unbezahlbaren Wert.“

Den Aspekt der Wertschätzung greift auch Maik Hensel auf: „Es ist
sehr wichtig, unserem Nachwuchs Vertrauen auszusprechen. Eine positive
Bewertung eines Mitarbeiters wirkt langfristig auch dem
Fachkräftemangel entgegen. Das hat die Deutsche Bahn mit der
Zurverfügungstellung des Treppenaufgangs getan. Dies ist nicht
selbstverständlich!“

Diese Wertschätzung spornte auch die Jugendlichen an, die am anderen
Aufgang fleißig gearbeitet haben. Das Jugendzentrum „Cross“ aus
Gronau hat aus der Graffiti-Aktion eine Sommeraktion gemacht, und so
konnten die Jugendlichen aktiv ihren Stadtteil mit ihrem
S-Bahn-Haltepunkt verschönern. Schon in der Vorbereitung auf diesen
Tag zeigte sich, dass die Beteiligten mit viel Energie und Freude
herangegangen waren und ihre Ideen mit eingeflossen sind. So fand auch
Marcel, einer der beteiligten Jugendlichen, dass „ wir Jugendlichen
durch diese die Chance haben, in Bergisch Gladbach etwas Sichtbares zu
hinterlassen.“

Frank Stein war sehr beeindruckt von den getätigten Arbeiten: „Für
mich kommen hier drei wichtige Aspekte zusammen: die Gestaltung des
öffentlichen Raumes, in dem wir uns alle bewegen; die Förderung der
Kreativität von Jugendlichen aus einem nicht immer einfachen Umfeld
sowie die offensichtlich hohe Qualität der dualen
Handwerks-Ausbildung, die sich hier in dieser tollen Neugestaltung
wiederspiegelt.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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