Erster Fahrradstraßen-Versuch abgebrochen
Nur noch Markierungen
Bergisch Gladbach (kg). Fahrradstraßen sind eine deutsche Erfindung und haben ihre Wurzeln in Bremen. 1978 wurde dort eine Zone eingerichtet, die Velo fahren versuchsweise gegen die Einbahnstraße ermöglichte. Vorbild war ein Test in Amsterdam. Vier Jahre später folgte in Bremen ein Forschungsprojekt mit der Bundesanstalt für Straßenwesen, bei dem drei herkömmliche Straßen als Fahrradstraßen ausgewiesen wurden. Weitere Kommunen folgten, bis 1997 Fahrradstraßen in der StVO verankert wurden. Heute gibt es viele hundert Straßen in Deutschland, die mit dieser Prämisse für den Radverkehr ausgezeichnet sind.
Auf diesen Wegen ist das Nebeneinanderfahren mit dem Rad auch in Gruppen erlaubt, ebenfalls dürfen E-Scooter unterwegs sein. Mit Zusatzschildern versehen, ist auch der Verkehr für Autos und Motorräder erlaubt, aber eben nur zusätzlich und damit eingeschränkt. Denn grundsätzlich muss besondere Rücksicht auf Radfahrende genommen werden. Maximal ist Tempo 30 erlaubt.
Die Laurentiusstraße war und ist der erste Versuch, auch in Bergisch Gladbach eine Fahrradstraße einzurichten. Die nach dem Schutzpatron vieler Berufsgruppen benannte Verbindung zwischen der Odenthaler Straße und dem Konrad-Adenauer-Platz in der Stadtmitte ist etwa 570 Meter lang. Nach vier Wochen wurde die auf drei Monate ausgelegte Testphase abgebrochen, denn an zahlreichen Werktagen überwog das Verkehrschaos. Gründe dafür werden in der Mitte Januar eingeführten indirekten Sackgasse gesehen (Kfz über den Buchmühlenparkplatz).
Jetzt werden Alternativen erarbeitet, damit die Straße für Radfahrende und Fußgänger umgestaltet werden kann, um sie anschließend in eine Fahrradstraße umzuwandeln. Für den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) sind solche Verkehrswege ein wichtiges Element für jede Kommune, ein attraktives Radverkehrsnetz schnell und kostengünstig aufzubauen. Gut umgesetzt seien sie komfortabel und sicher für alle Typen von Velofahrenden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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