"Zweitplatz" eingerichtet
Obdachlose sollen aufs Parkdeck
Bergisch Gladbach - (red) Menschen ohne festen Aufenthaltsort, die in der Stadtmitte
anzutreffen sind, gehören schon immer zum Stadtbild. Die Stadt
Bergisch Gladbach - besonders die Abteilung „Soziale Förderung“ -
hat die Aufgabe angenommen, sich gemeinsam mit weiteren
Kooperationspartnern um die Frauen und Männer zu kümmern. Denn das
Miteinander im öffentlichen Raum sorgt auch für Probleme. So fühlen
sich Passanten teils unwohl, Geschäftsleute sehen die Attraktivität
ihres Ladenlokals geschädigt, und andere scheuen die Plätze, wo sich
Obdachlose aufhalten.
In jeder Stadt ist das Miteinander eine große soziale Aufgabe“,
betont Dezernent Ragnar Migenda. „Daher haben wir gemeinsam mit dem
Netzwerk Wohnungsnot das Projekt ‚Aufsuchende Hilfen Bergisch
Gladbach Innenstadt‘ ins Leben gerufen.“ „Wir pflegen ein gutes
fachliches Miteinander mit dem Ziel, das Zusammenleben der
Stadtgesellschaft bestmöglich zu regeln“, ergänzt Sabine Hellwig
als Fachbereichsleiterin.
Im Ausschuss für Soziales, Wohnungswesen, Demographie sowie
Gleichstellung von Frau und Mann (ASWDG) informierte die
Stadtverwaltung über einen neuen Standort in der Stadtmitte. Aufgrund
der Corona-Pandemie und den damit verbundenen Kontaktbeschränkungen
war die sogenannte Sozialstation an der Ecke Paffrather Straße/Dr.
Robert-Koch-Straße Mitte März 2020 geschlossen worden. Diese
Anlaufstelle war aber auch nicht unumstritten. Die Stadtverwaltung
nennt diese Einrichtung „Erstplatz“. Daher ist die Bezeichnung des
neuen Aufenthaltsortes „Zweitplatz“.
Dieser ist seit Ende Oktober in Betrieb. Er befindet sich auf dem
oberen Deck des Parkplatzes Schnabelsmühle im hinteren Bereich und
ist vom Parkbereich abgetrennt. Es gibt Sitzmöbel, einen kleinen
Unterstand sowie eine Mobiltoilette. Zeitnah wird es auch Licht geben,
so die Stadt. Die Sozialarbeiter sowie die Kollegen des
Stadtordnungsdienstes haben nun die Aufgabe, die Klientel
aufzufordern, sich auf dem Zweitplatz aufzuhalten.
„Dies geschieht mal gut, mal schlechter, es ist ein steter Prozess,
aber nach fast einem Monat sind wir zufrieden“, betonte Migenda in
der Ausschusssitzung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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