Geschäftsinhaber: Öffnung für Autoverkehr
Petition gegen autofreie Schloßstraße

Werner Stümper hat die Petition gegen eine autofreie Schloßstraße initiiert. Die Bensberger Händler befürchten einen dauerhaften Kundenschwund, wenn die Straße nur für den Lieferverkehr freigegeben bleibt und nicht für alle geöffnet wird. Foto: Flick
  • Werner Stümper hat die Petition gegen eine autofreie Schloßstraße initiiert. Die Bensberger Händler befürchten einen dauerhaften Kundenschwund, wenn die Straße nur für den Lieferverkehr freigegeben bleibt und nicht für alle geöffnet wird. Foto: Flick
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Bensberg (sf). Große Sorge bei den Geschäftsinhabern der Schloßstraße: Seitdem die beliebte Einkaufsstraße nur noch für Lieferverkehr freigegeben ist, hat sich die Zahl der Kunden drastisch reduziert. Gemeinsam möchten die Einzelhändler nun mit einer Petition erreichen, dass die Einkaufsstraße wieder für alle befahrbar wird.
Mit Baustellen-Beginn vor etwa eineinhalb Jahren hatte die Stadt beschlossen, die Schloßstraße während der Bauphase in eine Fußgängerzone zu verwandeln, um die Bauarbeiten so schneller ausführen zu können. Werner Stümper, Inhaber des Modegeschäfts Clubman, erinnert sich aber, ebenso wie die anderen Händler, sehr gut daran, dass die Stadt damals den Einzelhändlern auch versprochen hat, die Straße nach Abschluss der Bauarbeiten wieder für alle Autofahrer zu öffnen. Jetzt sind die Bauarbeiten nahezu abgeschlossen, eine Durchfahrt wäre wieder möglich, doch die Schloßstraße ist noch immer Fußgängerzone und eine Anfahrt der Geschäfte mit dem Auto nur dem Lieferverkehr gestattet. „Wenn dieser Zustand dauerhaft bleibt, dann werden viele Kunden, die mit dem Auto kommen, wegbleiben. Das ist etwas, das uns große Sorgen bereitet“, sagt Werner Stümper. Der Geschäftsinhaber hat deshalb eine Petition initiiert, in der die Öffnung der Straße gefordert wird. Nahezu alle Händler der Schlossstraße – 95 Prozent – haben unterschrieben und sind sich einig, dass die Einrichtung einer Fußgängerzone für die Schloßstraße kaum sinnvoll ist.
Viele Kunden, so berichtet Stümper, haben ihm in jüngster Zeit berichtet, dass sie erst nach einer 30-minütigen Parkplatzsuche zu ihm gelangt sind. Rund 50 Parkplätze fallen weg, seitdem die Schloßstraße nur noch für Anlieger frei ist. Parkhäuser im Umkreis sind jetzt noch schneller voll, weil die Schloßstraße keine Parkplätze mehr bietet, beziehungsweise die verbliebenen Parkplätze nur dem Lieferverkehr gestattet sind. Hinzu kommt, dass der Weg von den Parkhäusern im Umkreis zu den Geschäften nicht ebenerdig ist und aufgrund der Lage am Hang für viele eine Herausforderung darstellt. Mit dem Fahrrad zu kommen, ist auch kaum eine Alternative, wenn man größere Einkäufe transportieren muss. Werner Stümper befürchtet, dass die Schloßstraße, wenn sie weiterhin nicht mit PKWs befahrbar ist, eines Tages totgesagt wird. „Wir haben bereits acht neue Leerstände seit Baubeginn. Es ist wichtig, dass man nach einem so großen Bauprojekt schnell wieder Lebendigkeit schafft. Für uns Händler ist die Belebung der Schloßstraße essentiell. In der jetzigen Situation verliert sie aber an Leben“, betont Stümper.
Die Petition haben die Einzelhändler nicht nur an der Stadt Bergisch Gladbach, sondern auch dem Land überreicht. „Wir als Händler fühlen uns übergangen. Die Entscheidungen der Politik gehen an uns vorbei. Es wird nicht einmal versucht, nach Alternativen zu suchen“, sagt Stümper. Dabei wäre die Schlossstraße durchaus breit genug, um Parkplätze und Verkehr zu realisieren: „Der Bedarf ist da, den Raum zu nutzen“, betont Stümper und ergänzt: „Es war nie eine dauerhafte Fußgängerzone geplant. Wir fordern nur das, was die Stadt uns von Anfang an versprochen hatte – dass die Straße befahrbar bleibt“, sagt Stümper.
Für Anfang Dezember hat die Stadt einen mehrwöchigen Baustopp angekündigt, um den Händlern das Weihnachtsgeschäft zu erleichtern. „Das ist super, aber dann könnte man doch auch die Straße für den Autoverkehr öffnen. Für uns ist es wichtig, dass wir wieder ein Gefühl der Normalität bekommen“, sagt Stümper. Übrigens wurde mit der Deutzer Freiheit in Köln ebenfalls eine beliebte Einkaufsstraße testweise in eine Fußgängerzone verwandelt. Auch hier mussten die Geschäftsinhaber einen drastischen Rückgang der Kunden erfahren. Mittlerweile wurde die Entscheidung von der Stadt Köln rückgängig gemacht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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