Vorgestellt: Trostteddy e.V.

Plüschige Freunde für herausfordernde Zeiten

Bergisch Gladbach (hh). Bereits im Kindesalter können Menschen von Schicksalsschlägen getroffen oder durch Krankheiten das noch so junge Leben durcheinandergewirbelt werden. Der Verlust einer Person aus der Familie oder eines Angehörigen, eine Krankheit, eine Operation oder auch das Trauma eines Feuerbranderlebnisses sind nur einige Beispiele, in denen Kinder Trost und Zuwendung benötigen. Seit 2011 möchte der Verein Trostteddy e.V. diesen Kindern beistehen und schenkt ihnen einen Teddy, der ihnen Freude schenken und als neuer Freund in der Not beistehen soll.
Von Uwe und Susanne Stumpf zunächst als Privatinitiative gegründet und später in einen gemeinnützigen Verein übergehend, übergaben diese aus Altersgründen Anfang 2022 den Verein an Beate und Dirk Mertens, die seitdem den Verein mit ihrer eigenen Philosophie, aber mit den gleichen Zielen und Vereinszweck unter Wahrung des typischen Vereinscharakters fortführen und -entwickeln möchten. „Das Wichtigste ist und bleibt es, Kindern in schwierigen Notsituationen mit einem Teddy als liebem Begleiter zu helfen und ihnen hierdurch Trost zu spenden“, hebt der 58-jährige Dirk Mertens in seiner Funktion als zweiter Vorsitzender hervor. Dankbar weiß er zur Unterstützung der wertvollen Tätigkeit rund 200, bundesweit verteilte „helfende Hände“ an der Vereinsseite, die in Strickgruppen oder zu Hause die Teddys durch Stricken, Häkeln und Nähen produzieren. Diese kommen anschließend in ein zentrales Lager in Bergisch Gladbach, von wo die Teddys ebenfalls bundesweit verschickt werden. „Empfänger sind verschiedene Einrichtungen. Das reicht beispielsweise vom Kinderkrankenhaus in Köln-Riehl über Arztpraxen, Feuerwehren, Kindergärten bis zur Polizei. Auch mit den Klinikclowns arbeiten wir sehr eng zusammen.“ Im vergangenen Jahr schaffte es der Verein erstmals, 10.000 Trostteddys auszuliefern. „Das ist schon ein gewaltiger Anstieg zu früher. Gleichwohl versuchen wir, den Verein insbesondere hier in unserer Region noch bekannter zu machen, denn das Ehrenamt ist in Bergisch Gladbach keine einfache Sache“, führt der dreifache Vater aus. Er bedauert auch, dass der Verein nach der Versendung nahezu keine Rückmeldungen erhält, wie die Kinder nach der Übergabe der Teddys reagiert hatten. „Ein Feuerwehrmann hatte mal im Radio erzählt, dass er nach der Überreichung des Teddys nach einem Brand in leuchtende Augen eines Kindes geblickt habe. Das ist eine schöne Geschichte, von denen wir leider zu wenige hören.“
Für die Erstellung der Teddys durch die überwiegend älteren weiblichen Ehrenamtler gebe es keine Vorgaben. „Die Teddys können ganz vielfältig sein in ihrer Größe, Farbe und Aussehen. Es gibt überhaupt keine Grenzen. Wer möchte, erhält von uns allerdings gerne eine Anleitung mit Merkzettel für die Anfertigung von kindgerechten Teddys. Auch Wolle stellen wir bei Bedarf zur Verfügung.“
Dirk Mertens gibt zu, dass er anfangs skeptisch war, ob Teddys heutzutage bei Kindern überhaupt noch angesagt sind. „Doch sie sind auch in diesen modernen und technischen Zeiten immer noch sehr gefragt. Ein Teddy ist aber auch wie ein guter Freund. Er hört zu und ist jederzeit da.“
Durch Teilnahme an Veranstaltungen, etwa wie zuletzt beim Stadtfest in Bergisch Gladbach, möchte der sich ausschließlich durch Spenden finanzierende Verein gerne auf sich aufmerksam machen. Zudem können Kinder dort mit Hilfe von Mitgliedern ihren eigenen Teddy bei Mitmachaktionen erstellen. „Mitte November sind wir dann in der Rhein-Berg-Galerie, wo Kinder mit ihren produzierten Teddys eine gute Tat vollbringen können, denn diese Teddys sollen dann an benachteiligte Kinder, etwa im Heilpädagogischen Kinderheim Bensberg, weitergereicht werden.“ Auch ältere Personen mit einer demenziellen Veränderung werden bisweilen mit einem Trostteddy beglückt.