Trauer um Pater Willi Beine
Priester, Künstler, Menschenfreund

Pater Willi Beine, aufgenommen im Jahr 2016. | Foto: Robert Grünwald
  • Pater Willi Beine, aufgenommen im Jahr 2016.
  • Foto: Robert Grünwald
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Bergisch Gladbach - Pater Willi Beine ist tot. In den ersten Minuten des 21. Juli, nur
wenige Tage vor seinem 84. Geburtstag, starb der Geistliche und
Künstler im Sankt-Elisabeth-Krankenhaus im Beisein seiner engsten
Angehörigen.

Sein Tod beschäftigt nicht nur die Menschen in Bonn, wo Pater Beine
über Jahrzehnte als Priester, Angehöriger des Redemptoristenordens
und Gymnasiallehrer tätig war und zu den bekanntesten und
beliebtesten Gesichtern der Kirche gehörte, sondern wird auch in
Bergisch Gladbach betrauert, wo er freilich eine völlig andere Rolle
spielte. Denn in Bergisch Gladbach machte sich der 1934 geborene
Theologe in einem anderen Metier einen Namen: nämlich am Theater -
genauer gesagt: beim Theater im Puppenpavillon und bei Programmen, die
im Bergischen Löwen zu sehen waren.

So engagierte er sich als literarischer Berater bei einer Vielzahl von
Rezitationsabenden seines Neffen Gerd J. Pohl und steuerte auch selber
Prosa und Lyrik bei. Als Regisseur inszenierte er mehrere Puppenspiele
für Kinder wie „Das Eselchen Elias“ oder „Der kleine Hirte und
die drei weißen Federn“ und zuletzt als Stück für Erwachsene
„Der kleine Prinz“ nach dem Buch von Antoine de Saint-Exupéry.
Der alte Herr mit den gütigen Augen und der sanften Stimme war auf
diese Weise vielen Gladbachern vertraut.

Dass der Theatermann eigentlich mit Leib und Seele Priester war,
wussten aber nur die wenigsten. Dabei war sein Einfluss besonders auf
die Arbeit im Puppenpavillon ein ganz wesentlicher, denn von ihm
stammte jene Devise, die heute im Puppenpavillon an oberster Stelle
steht: „Selbst wenn man vor einer großen Menschenmenge steht, ob
man nun predigt oder spielt: Versucht, immer den Einzelnen zu sehen
und so anzunehmen, wie er ist.“ Und selbst in seinem geistlichen
Testament fand der Puppenpavillon seinen Platz, als Pater Beine
schrieb: „Seid den Kindern ein Segen mit Euren Puppen!“

Die letzten Sätze des Theatertextes von „Der kleine Prinz“
können als Pater Beines Vermächtnis verstanden werden: „Schaut
hinauf in Himmel und entscheidet, ob Eure Sterne lachen oder weinen.
Erkennt, dass Ihr es selbst in der Hand habt! Und Ihr werdet sehen,
wie sich alles verwandelt...“. Das Stück steht im Herbst wieder auf
dem Programm des Puppenpavillons - in Erinnerung an Pater Willi Beine,
der die Arbeit des Bensberger Theaters in den letzten Jahren so
maßgeblich mitgepägt hat.

Das Requiem für Pater Willi Beine findet am Mittwoch, den 1. August,
um 14 Uhr in der Klosterkirche der Redemptoristen, Kölnstraße 415 in
Bonn-Auerberg statt. Anschließend ist die Beisetzung auf dem Bonner
Nordfriedhof. (Quelle: Gerd-Josef Pohl)

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RAG - Redaktion

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