Auftaktveranstaltung zum Beteiligunsprozess
Projekt Zanders Innenstadt
Bergisch Gladbach - Mit einer gut besuchten Auftaktveranstaltung im Spiegelsaal des
Bergischen Löwen fiel der „Startschuss“ zum Beteiligungsprozess
des Projektes Zanders Innenstadt. Rund 200 Bürgerinnen und Bürger
waren der öffentlichen Einladung zur Teilnahme gefolgt. Punkt 19 Uhr
eröffnete Bürgermeister Lutz Urbach die Informationsveranstaltung.
Ziel war, der Bürgerschaft den Planungsstand des Projektes und die
Mitwirkungsmöglichkeiten vorzustellen.
„Ich freue mich sehr, dass im Publikum viele aktive und ehemalige
Zandrianer sind“, hob Bürgermeister Lutz Urbach in der
Begrüßung hervor. In seinem Grußwort ging er auf die besondere
Bedeutung der Firma Zanders für die Stadtgeschichte ein und zeichnete
den historischen Werdegang des Papierbetriebs nach. Urbach betonte,
dass die Sicherung der Papierproduktion am Standort Gohrsmühle aus
Sicht der Stadtverwaltung aktuell sehr wichtig sei. Er legte aber auch
dar, dass es fahrlässig sei, sich nicht mit den Folgen einer
möglichen Betriebsaufgabe zu beschäftigen.
Die Federführung für den Planungsprozess liegt bei der eigens
eingerichteten „Projektgruppe Zanders Innenstadt“, die von
Stadtplaner Udo Krause geleitet wird. „Die Kolleginnen und
Kollegen der Projektgruppe befinden sich im Austausch mit Vertretern
vergleichbarer Stadtentwicklungsprojekte wie der Neuen Bahnstadt
Opladen in Leverkusen oder dem Steinmüller-Gelände in Gummersbach,
um aus den dortigen Erfahrungen zu lernen“, erläuterte der
Bürgermeister.
„Unabhängig davon, wie es mit der Zanders Paper GmbH weitergeht,
bewerben wir uns mit dem Projekt bei der Regionale 2025. Mit der
Einstufung in den C-Status haben wir bereits die erste Hürde
genommen. Nun müssen wir das Projekt weiter qualifizieren, um
Fördermittel des Landes Nordrhein-Westfalen zu erhalten.“
Anschließend stellte Krause das Aufgabenpaket vor, mit der er und
sein Projektteam sich seit rund einem Jahr befassen. „Die
besondere Herausforderung liegt darin, dass zum jetzigen Zeitpunkt von
der Standorterhaltung der Firma ausgegangen wird und somit lediglich
für die Produktion nicht mehr benötigte Flächen einer Entwicklung
zugeführt werden können“, betonte der erfahrene Stadtplaner.
Gleichzeitig müsse die Möglichkeit einer vollständigen Konversion
der Fläche mitgedacht werden.
Zentrales Thema wird die Integration des derzeit abgeschotteten Areals
in das Stadtgefüge sein. Dabei spielen die Aufwertung der umgebenden
Straßenräume sowie die Schaffung neuer Wegeverbindungen über das
Gelände eine große Rolle. „Wir möchten Bereiche des Areals
schon heute zugänglich und für die Öffentlichkeit erlebbar
machen.“ erläuterte Udo Krause. Dabei stünden auch die auf dem
Zanders-Gelände befindlichen Denkmäler im Fokus.
Unterstützt wird die städtische Projektgruppe durch das
Planungsbüro plan-lokal. Dieses wird das Integrierte Handlungskonzept
(InHK) für das Zanders-Areal und die Innenstadt erstellen.
Geschäftsführer Alfred Körbel erläuterte in seinem Vortrag
zunächst das strategische Vorgehen.
Nach der Phase einer ausführlichen Bestandsaufnahme soll ein Leitbild
für den Untersuchungsraum erstellt werden. Darauf aufbauend sollen
dann konkrete Maßnahmen entwickelt werden, die darauf abzielen, das
Zanders-Areal besser mit seiner Umgebung und insbesondere mit der
Innenstadt zu verzahnen.
Um dem integrierten Anspruch an ein Handlungskonzept gerecht zu
werden, müssen dabei viele verschiedene Themen einbezogen werden.
Dabei ist das Büro auf das lokale Wissen der Bergisch Gladbacher
Bevölkerung angewiesen.
Um die Anregungen aus der Bürgerschaft in den Planungsprozess
einzuspeisen, hat die Projektgruppe ein Beteiligungskonzept für die
kommenden Monate vorbereitet. Demnach werden ab Januar 2020 mehrere
Themenabende stattfinden. Dabei sollen Referentinnen und Referenten
über aktuelle Fragestellungen der Stadtplanung berichten und
Diskussionen in der Stadtgesellschaft initiieren.
„Ziel ist zum einen die Wissensvermittlung in Vorbereitung des
anstehenden Workshop-Prozesses. Zum anderen sollen die Themen, die den
Bergisch Gladbacherinnen und Bergisch Gladbachern besonders wichtig
sind, frühzeitig erkannt und in den weiteren Prozess
einfließen.“ führte Krause aus.
Die konkrete inhaltliche Arbeit soll dann im Frühjahr in Workshops
erfolgen. Es ist vorgesehen, dass Bürgerinnen und Bürger gemeinsam
mit relevanten Stadtakteuren in Kleingruppen Leitideen zu
verschiedenen Themen für das Zanders-Areal entwickeln. Diese Visionen
sollen dann durch ein Expertengremium weiterentwickelt werden und
schließlich in die Aufgabenstellung eines Ideenwettbewerbs für das
Areal und seine Umgebung einbezogen werden.
Im Anschluss an den ersten Teil der Informationsveranstaltung standen
die Mitglieder der Projektgruppe Zanders Innenstadt den Gästen für
Rückfragen und Diskussionen zur Verfügung. Viele Bürgerinnen und
Bürger nutzten die Gelegenheit, um ins Gespräch zu kommen oder
Detailfragen zu stellen.
Prominente Themen waren unter anderem Klimaschutz, Mobilität, Kultur
und die generelle Gemeinwohlorientierung bei der Entwicklung der
Flächen auf dem Industriegelände. Immer wieder wurde auch der Wunsch
nach stetiger Beteiligung und Information der Bürgerschaft
vorgebracht.
Das Büro plan-lokal betreute außerdem einen Stand, an dem
Interessierte ihre Meinung zu verschiedenen innenstadtrelevanten
Themen abgeben konnten.
Die Bürgerinnen und Bürger hatten zudem die Möglichkeit, für die
Teilnahme an den Workshops im kommenden Frühjahr ihre Kontaktdaten zu
hinterlassen. Auch bei den anstehenden Themenabenden können
Kontaktdaten abgegeben werden. Für 2020 sind weiterhin erste Projekte
angedacht, die bisher unbekannte Fläche für die Bürgerschaft
zumindest zeitweise zu öffnen.
So sollen Führungen über das Zanders-Areal stattfinden. Die Termine
für Themenabende und Führungen werden zeitnah auf der
Internet-Seiten der Stadt Bergisch Gladbach bekanntgegeben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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