Förderung für Gladbachs Stadterneuerung
Regierungspräsidentin übergibt Bescheide

Bürgermeister Lutz (von links) nahm im Beisein von Stadtbaurat Harald Flügge, Projektleiter Zanders Udo Krause, Geschäftsführer Regionale 2025 Agentur Dr. Reimar Molitor, Fachbereichsleiterin Elisabeth Sprenger, Sachgebietsleiterin Städtebauförderung/InHK Bensberg Helge Mehrtens die Förderbescheide von Regierungspräsidentin Gisela Walsken entgegen. | Foto: Stadt Bergisch Gladbach
  • Bürgermeister Lutz (von links) nahm im Beisein von Stadtbaurat Harald Flügge, Projektleiter Zanders Udo Krause, Geschäftsführer Regionale 2025 Agentur Dr. Reimar Molitor, Fachbereichsleiterin Elisabeth Sprenger, Sachgebietsleiterin Städtebauförderung/InHK Bensberg Helge Mehrtens die Förderbescheide von Regierungspräsidentin Gisela Walsken entgegen.
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Bergisch Gladbach - Gleich zwei Förderbescheide hatte Regierungspräsidentin Gisela
Walsken im Gepäck, als sie die Stadt Bergisch Gladbach besuchte:
Sowohl das integrierte Handlungskonzept Bensberg als auch das
Stadterneuerungsprojekt für das Zanders-Gelände in der Stadtmitte
erhielten die Zusicherung der finanziellen Unterstützung des Landes
in Höhe von insgesamt knapp drei Millionen Euro. Für Bensberg war es
bereits der dritte Zuwendungsbescheid, für das Zanders-Gelände der
erste.

Die Übergabe fand an einem symbolträchtigen Ort statt: In der
Bensberger Schloßstraße steht die „Schlosstreppe“ als Verbindung
zum Markt vor der Vollendung, und nebenan hat soeben das
Einkaufszentrum „Schlossgalerie“ eröffnet – beides sichtbare
Zeichen der schrittweisen Verwandlung des Bensberger Zentrums in eine
attraktive Meile mit künftiger hoher Aufenthaltsqualität.

1.994.000 Euro aus dem Fördertopf „Aktive Zentren“ fließen in
die Umsetzung des 3. Bauabschnittes des InHK Bensberg. Unter dem Motto
„Stadtkrone mit neuem Glanz“ sollen insgesamt 33 öffentliche und
private Maßnahmen umgesetzt werden. Die Neugestaltung der
Schloßstraße mit Schlosstreppe ist dabei ein zentrales Projekt und
der Anlass des heutigen Besuchs aus Köln; weitere Maßnahmen finden
im Stadtgarten, am Deutschen Platz oder im Wohnpark Bockenberg statt.
Als Gesamtfördersumme sind 15.75 Millionen Euro in Aussicht gestellt,
was einem 70prozentigen Förderanteil durch Bund und Land entspricht.

„Die Stadt Bergisch Gladbach hat in Bensberg zum ersten Mal ein
Integriertes Handlungskonzept an den Start gebracht. Das ist ein
extrem anspruchsvolles Stadterneuerungsinstrument, was einen
umfassenden Ansatz verlangt und viele unterschiedliche Lebensbereiche
unter einen Hut bringen muss,“ betont Bürgermeister Lutz Urbach.
„Ein solches Format kann eine Stadt wie Bergisch Gladbach nicht aus
eigenen Mitteln stemmen, deshalb freuen wir uns sehr, dass das Land
Nordrhein-Westfalen uns finanziell unter die Arme greift. Aber auch
die Kolleginnen und Kollegen der Planungs- und Ausführungsteams, die
hiermit seit 2016 befasst sind, haben mit Wettbewerben,
Bürgerbeteiligungen und Baubegleitung eine glänzende Arbeit gemacht.
Für dies alles kann ich allen Beteiligten nur ein ganz großes
Dankeschön aussprechen!“

Die Fertigstellung der Schloßstraße als „Straße der vielen
Begegnungen“ ist für 2023 geplant. Bereits vor der Vollendung steht
der Stadtgarten, der mit gut 330.000 Euro gefördert wurde. An
Burggraben und Burgmauer laufen die Arbeiten, das Hof- und
Fassadenprogramm erfreut sich großen Interesses bei den
Hauseigentümern, und auch der Verfügungsfonds ist beschlossen und
wird in Kürze umgesetzt. Für den Gestaltungleitfaden Schloßstraße
hat ein erstes Auftaktgespräch stattgefunden. Ein weiterer
Förderantrag soll im Herbst 2020 gestellt werden.

Projekt „Zanders-Gelände / Südliche Innenstadt“

Nicht minder anspruchsvoll und aufwändig ist das
Stadterneuerungsprojekt Zanders-Gelände/Südliche Innenstadt.
Insbesondere zwei Aspekte haben die Stadt veranlasst, das Areal der
Papierfabrik Zanders im Jahre 2018 zu erwerben: zum einen die
Standortsicherung unter Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze, zum
anderen aber auch der klare Wille, die Entwicklung dieses
zentrumsnahen Geländes mit einem solch enormen Potential nicht aus
der Hand zu geben.

Aus dem Kauf eines traditionsreichen Industriegeländes wurde damit
ein Stadterneuerungsprojekt, das in dieser Größenordnung kaum zu
überbieten ist. Umfangreiche Voruntersuchungen, Bestandserfassungen
und Gutachten wurden bereits gefertigt oder stehen noch aus, um
Wettbewerbsverfahren, einen städtebaulichen Masterplan und ein
Integriertes Handlungskonzept zu entwickeln. Darüber hinaus ist die
Entwicklung des Zanders-Geländes auch als Projekt für die Regionale
2025 angemeldet.

Die Stadt hat im Herbst 2019 bei der Bezirksregierung einen ersten
Antrag auf Zuwendung von Fördermitteln gestellt. Dieser Antrag wurde
positiv beschieden; dadurch kann der fortlaufende Planungs- und
Beteiligungsprozess sichergestellt werden. Den Förderbescheid über
gut 810.000 Euro hat Regierungspräsidentin Gisela Walsken heute
ebenfalls an die Projektverantwortlichen überreicht.

Dass dieses Areal für die Bergisch Gladbacher Stadtentwicklung
zentrale Bedeutung hat, liegt auf der Hand: Das Gelände ist so groß,
dass großen Einfluss auf die gesamte Struktur der Innenstadt hat;
aufgrund der Schnittstellenfunktion zwischen Metropole und Bergischem
Land und seiner guten Anbindung zu öffentlichen Verkehrsmitteln kommt
der Fläche überdies eine hohe regionale Bedeutung zu.

Ziel der weiteren Qualifizierung des Projektes in den kommenden
Monaten und Jahren ist es, im Rahmen der Regionale 2025 „Bergisches
RheinLand“ zunächst den A-Status zu erreichen, der den Weg in die
weitere Städtebauförderung bereitet.

Konkret soll im Herbst die corona-bedingt verschobene erste
Beteiligungsphase der Öffentlichkeit auf dem Zanders-Gelände
stattfinden. Hier sollen zusammen mit den Bürgerinnen und Bürgern,
den Innenstadtakteuren und der interessierten Öffentlichkeit
Nutzungsideen für das freigesetzte Zanders-Areal entwickelt und in
den weiteren planerischen Qualifizierungsprozess eingespeist werden.
Der Abschluss der Masterplanung, die wiederum die Grundlage für den
A-Status im Regionale-Prozess bildet, ist für Ende 2021 / Anfang 2022
angepeilt. Parallel soll das Integrierte Handlungskonzept (InHK)
Zanders-Innenstadt entwickelt werden.

Angestrebt ist, den Grundförderantrag auf Basis des InHK – zusammen
mit einem Maßnahmenprogramm sowie einer Kosten- und
Finanzierungsübersicht – im September 2022 bei der Bezirksregierung
Köln einzureichen.

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