25 Jahre Bergisch Classics
Reitturnier mit Höhen und Tiefen
Bergisch Gladbach - Das Traditionsturnier der Extraklasse lockte auch in diesem Jahr
wieder über 700 Teilnehmer von nah und fern mit 1.700 Pferden und
mehrere tausend Besucher auf die großzügig angelegte Reitanlage.
Dressur- und Springprüfungen von Klasse A bis S*** galt es, für sich
zu entscheiden.
Der Reitverein Hebborner Hof hatte mit insgesamt über 190 Helferinnen
und Helfern unter großem Engagement in wochenlanger Vorarbeit das
Reitgelände in den Turnierparcours verwandelt, den Reiter und
Besucher so schätzen und mit Parcoursbauer Ulrich Stedefeder einer
Meinung sind: „Es ist eines der schönsten Turniere im Rheinland.“
Blumenschmuck, Tribünen und Zuschauerzelt mit freiem Blick auf
Parcoursfläche und Großleinwand, damit jeder das Geschehen genau
verfolgen konnte. In Pagodenzelten fand man Reitermode und Zubehör,
an Getränke- und Snackständen vielfältige Leckereien zu moderaten
Preisen. Ponyreiten und Kinderschminken standen bei den kleinsten
Gästen hoch im Kurs.Pferd und Reiter hautnah erleben, mit den
Akteuren um fehlerfreie Ritte über den Hindernisparcours und
Höchstnoten in der Dressur fiebern, mit „Pferdeleuten“ ins
Gespräch kommen, den ein oder anderen Pferdehals tätscheln oder
über samtweiche Nüstern streicheln, eintauchen in die Welt des
Pferdesports …
Dazu bot sich auf dem Hebborner Hof bei 40 Wettbewerben, verteilt auf
vier Turniertage, genug Gelegenheit. Viele Reiterinnen aus dem eigenen
Verein konnten Siege für sich verbuchen.
Ein goldenes Reitabzeichen wurde Pferdewirtin Petra Nippgen-Lupp
verliehen. Dr. Mathias Beggerow erhielt für seine „besonderen
langjährigen Verdienste um die rheinische Reiterei“ die Ehrennadel
mit Lorbeerkranz des Pferdesportverbandes Rheinland.
Das Jump- and Drive Turnier am Samstagabend entschied Felix Schneider
für sich. Er überquerte die Hindernisse am schnellsten „zu Fuß“
und lenkte einen SUV gekonnt flott durch den Parcours, bevor er sein
Pferd wieder in Empfang nahm. Die nachfolgende große Show-Nacht unter
Flutlicht mit den Weltmeistern im Mannschaftsvoltigieren aus Köln
Dünnwald und Kür der „Rheinischen Dressurelite“ begeisterte
hunderte Zuschauer. Peter Lautz und Dr. Matthias Beggerow freuten sich
über ein gelungenes Schaubild von Voltigierern und Vereinsjugend zum
25- jährigen Jubiläum.
Höhepunkt des Turniers sollte zweifelsohne das Sonja Kill
Gedächtnisspringen der Klasse S*** am Sonntagnachmittag werden.
Schirmherr des Turniers, Wolfgang Bosbach, gab mit der Begrüßung der
Reiter und Dank ans Publikum, „das dem Turnier auch bei schlechtem
Wetter die Treue hält“, den „Startschuss“ für den Wettkampf
zwischen 29 Reitern auf insgesamt 34 Pferden, der bei Regen startete.
Doch das Springen stand in diesem Jahr wohl unter einem nicht so guten
Stern. Wo eben noch Freude herrschte und großer Jubel den
fehlerfreien Ritt von Daniel Könemund auf Ascalan begleitete, war
wenige Augenblicke später erschrockene Stille und tiefe Betroffenheit
bei Veranstaltern, Zuschauern und allen auf dem gesamten
Turniergelände.
Im Parcours stürzte Springreiter Martin Sterzenbach mit seinem Pferd
Balougraf ESC schwer. Für den 13-jährigen Hengst, der nach ersten
Erkenntnissen einen Aortenabriss erlitten haben soll, kam jede Hilfe
zu spät. Sein Reiter wurde erstversorgt und ins Klinikum Merheim
gebracht. Der jähe Unfall beendete das Springen und überschattete
damit auch den Ausklang der 25. Bergisch Classics. In Abstimmung mit
den Reitern und den Richtern entschieden die Veranstalter, das
S***Springen abzubrechen und das Turnier vorzeitig zu beenden. Mit
Anteilnahme und den besten Wünschen zur Genesung von Martin
Sterzenbach verabschiedeten sich die Bergisch Classics bis zum August
2020.
Schon am folgenden Montag war zu erfahren, dass es dem Reiter
gesundheitlich wieder gut geht und er voraussichtlich das Krankenhaus
am Dienstag verlassen kann.
- Susanne Schröder
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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