Baujahr 1912
Ruhestand einer Diva
Sie war Jahrzehnte die Alleinherrscherin über die Werksgleise bei Zanders.
Heute konnten wir sie einmal ganz nah betrachten. Wenn auch nicht mehr unter Dampf, denn 1986 ist sie in den Ruhestand versetzt worden. Seit 1989 ist sie als Denkmal auf dem Werksgelände der Zanders Werke aufgestellt.
Doch wer ist diese 1912 "erschaffene" alte Dame?
Sie ist die einzige noch existierende Dampfspeicherlok, der Baureihe " Hohenzollern 2216". Es gibt nur noch 8 andere Dampfspeicherlokomotiven in NRW, die ebenfalls von der Düsseldorfer Hohenzollern AG gebaut wurden. Von der Baureihe 2216 hat es wohl auch nur 4 gegeben. Kommt uns heute etwas wenig vor. Aber vielleicht war dem damals so. Man produzierte auf Bestellung.
Sie wurde vom betriebseigenen Kraftwerk mit Dampf befüllt. Dieser Vorgang dauerte ca.30 Minuten und machte dann eine Fahrtdauer von knapp 4 Stunden möglich. Durch die Dampfbefüllung war keine Befeuerung notwendig. Umweltschonend war sie also auch schon!
Doch für was brauchte man so eine Lok?
Zanders ließ damit Rangierarbeiten auf ihrem Gelände durchführen, aber auch Fahrten von der Gorsmühle zur Schnabelsmühle. Die Kohle für das fabrikseigene Kraftwerk wurde ebenfalls damit befördert. Dies alles mit einer Geschwindigkeit von 15 km/h. Bis 1986 durfte sie noch eifrig ihren Dienst bei Zanders verrichten. Allerdings gab es Ende der 70 er bereits eine weitere Lok auf dem Zanders Gelände. Die Dampfspeicherlok kam halt langsam in die Jahre und wurde durch modernere Lokomotiven ersetzt.
Heute fristet der "Driescher Kreisel", draußen vor den Werkstoren ein "Mauerblümchen Dasein". Über diesen kamen die Güter, u.a.auch die Kohle für das Kraftwerk, vom Bahnhof zu den Zanders Werken.
Wir waren begeistert von der alten Dame und ihrer Geschichte.
Da es noch mehr bei Zanders zu entdecken gibt, haben wir um eine weitere Besichtigung gebeten.
Industriekultur kann spannend sein. Bei Zanders wird sie lebendig!
LeserReporter/in:Elisabeth van Langen aus Köln |
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