Montanus-Plakette für Tanzcorps

„Schiffermädchen, lot jonn!"

Bergisch Gladbach (us). Was für ein Auftritt! „Montanus“, Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio, Namensgeber der alljährlich vergebenen Plakette für Verdienste am heimischen Brauchtum, hätte seine Freude am Tanzcorps Steinenbrücker Schiffermädchen 1964 e.V. gehabt. Als „Aushängeschild des Bergischen und Visitenkarte des rechtsrheinischen Karnevals“ beschrieb Martin Gerstlauer, Vorsitzender der Vereinigung zur Erhaltung und Pflege heimatlichen Brauchtums e.V. Bergisch Gladbach, das Tanzcorps. Grund genug für den einstimmigen Beschluss der Vereinigung, „zum ersten Mal überhaupt“ eine Tanzgruppe auszuzeichnen.
Deren Karriere startete 1964 „ganz klein“ in einer Garage in Kleindresbach. Heute blicken die „nicht gendernden“ Schiffermädchen mit aktiven 75 Tänzerinnen und Tänzern auf eine fast 60-jährige Geschichte zurück, wurden dreimal Deutscher Meister und viermal Europaturniermeister, zuletzt 2018. In einer Session absolviert das Corps um die 70 Auftritte und fährt dafür rund 8.000 Kilometer „von Saal zu Saal.“
Mit großer Freude nahm Geschäftsführerin Verena Stötzel die Auszeichnung für die Schiffermädchen gemeinsam mit Helmut Häck entgegen. Während man für die krankheitsbedingt fehlenden „Minis“, den Vorsitzenden Norbert Peters und die langjährig guten Seelen Hilde und Helmut Häck die Verleihung per Smartphone-Video nach Steinenbrück brachte, gab es eine Premiere. Wohl zum ersten Mal in der Geschichte von Rathaus und Tanzcorps wirbelten Tänzerinnen zwischen den Kronleuchtern, als es hieß: „Schiffermädchen, lot jonn!"