Maskenpflicht im Unterricht
Schwieriger Entscheidungsprozess um die Mund-Nasen-Bed ...

Das Foto, aufgenommen in einem Container-Klassenraum besetzt mit 30 Schülern, verdeutlicht die Enge in diesen Räumen. | Foto: Dr. H.Stawitz, OStR
  • Das Foto, aufgenommen in einem Container-Klassenraum besetzt mit 30 Schülern, verdeutlicht die Enge in diesen Räumen.
  • Foto: Dr. H.Stawitz, OStR
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Bergisch Gladbach - (red) Aus den Medien war es schon bekannt, die Schule hatte jedoch
noch keine Nachricht vom Ministerium: Die Maskenpflicht an Schulen im
Unterricht sollte in Nordrhein-Westfahlen zum 1. September auslaufen.

So war es vom Ministerium beschlossen und am 30. August in den Pausen
und nach dem Unterricht kam es zu Diskussionen im Lehrerzimmer des
Nicolaus-Cusanus Gymnasiums: „Wie sollen wir diesen Schritt den
Schülern vermitteln?“, „Wie passt diese Entscheidung zur Aussage
unserer Bundeskanzlerin zur Maskenpflicht und Mindestabstand?“ und
vor allem: „Wie steht es um unsere Gesundheit?“.

Die Verunsicherung in der Lehrerschaft war groß, manchmal fiel der
Satz „Ich bin irritiert.“. Natürlich wünscht sich das gesamte
Kollegium sowohl für sich selbst als auch für die Schüler
möglichst bald wieder ohne Maske miteinander arbeiten zu können,
aber der Zeitpunkt kam doch überraschend. Ein großer Teil des
Kollegiums ging von einer Verlängerung der Maskenpflicht aus.

Wir sind zwar keine Pandemie-Experten, aber die Vorstellung, täglich
mit etwa 150 Schülern auf engstem Raum zu verbringen und dabei
potenziellen Virus-Trägern ohne Maske gegenüber zu stehen oder
selber ein potentieller Superspreader zu sein, war für einige
ausgesprochen befremdlich. In den Medien wurde und wird noch immer von
den Experten die 1,5 Meter-Regel oder alternativ die
Mund-Nase-Bedeckung (MNB) propagiert. Warum sollte das plötzlich im
Klassenraum nicht mehr gelten? Auch bei sehr vielen Schülern hörte
man immer wieder sehr kritische Töne, warum ausgerechnet im Freien
auf dem Schulhof bei 1,5 Meter Abstand die Maske getragen werden muss
und gleichzeitig im Raum bei 40 Zentimetern Abstand die Maske
abgezogen werden soll. Die Belüftung ist am NCG bei Baulärm und
Unterricht in den kleinen Containern übrigens nicht immer optimal
möglich.

Nachdem im Lehrerzimmer die Verunsicherung immer deutlicher wurde,
entschied sich der Lehrerrat, im Sinne der Lehrergesundheit, die
Schulleitung um Rat zu fragen und darum zu bitten die MNB im
Unterricht am NCG weiterhin zu tragen. Dies wurde den Schülern
relativ spontan über TEAMS mitgeteilt. Die Schulleitung hat mit den
Vorsitzenden des Lehrerrates, der Schulpflegschaft und der
Schülersprecher gemeinsam eine Stellungnahme verfasst, in der die
Schüler dringend gebeten werden, die MNB im Unterricht weiterhin
freiwillig zu tragen. Ziel ist es insbesondere, Risikopersonen zu
schützen und den Präsenzunterricht sicherzustellen. Rückmeldungen
zeigen auch, dass eine überwältigende Mehrheit der Schülerschaft
das ähnlich sieht!

Die Lehrer überlegen aber, zur Entlastung der Schüler maskenfreie
Auszeiten in verschiedenen Situationen einzuplanen.

„Zugegeben, man hätte sich mehr Diskussion und Abstimmung im
Vorfeld zwischen Lehrern, Eltern und Schülern gewünscht. Das geht
uns allen so! Aber wir waren wirklich irritiert, dass die
Maskenpflicht im Unterricht so schnell wieder abgeschafft wurde,
obwohl die meisten sich damit arrangiert hatten und somit der Schutz
gewährleistet war. Wir bitten alle Beteiligten für Verständnis,
dass wir in der Situation der Verunsicherung zu dieser Entscheidung
gekommen sind und hoffen auf Ihre Unterstützung“, so Oberstudienrat
Dr. Holger Stawitz.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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