Erhalt historischer Gladbacher Friedhöfe
Situation hat sich gewandelt
Rhein-Berg. Für die alten Friedhöfe wirkt sich der aktuelle Wandel in den Trauer- und Bestattungsgewohnheiten zunehmend sichtbar aus: Familiengräber werden nicht weiterbelegt und in der Folge aufgegeben; immer mehr Lücken entstehen entlang der Wege und auf den Gräberfeldern. Die allgemeine Pflege und Instandhaltung leiden unter fehlenden Einnahmen der Stadt als Träger. Vor diesem Hintergrund nahm der Bergische Geschichtsverein Rhein-Berg e.V. eine Bestandsaufnahme vor: Stadtführerin Roswitha Wirtz zeigte ausgewählte Beispiele historischer und aktueller Grabstellen auf den Gladbacher Friedhöfen. Sie verwies auf das Sammelfeld „Campus Memoriae“ auf dem Bensberger Friedhof und die Aktivitäten des gleichnamigen Fördervereins des Laurentius-Friedhofs. Außerdem stellte sie die umfangreichen Bücher vor, die inzwischen zu den drei zentralen, noch genutzten Gladbacher Friedhöfen erschienen sind. Dr. Alexander Kierdorf vom Rheinischen Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz schilderte die Entwicklung des Patenschaftsmodells des Kölner Stadtkonservators Professor Dr. Beines insbesondere auf dem Melaten-Friedhof. Denkmalpflegerin und Architektin Heike Kussinger-Stankovic aus Aachen stellte die beeindruckende Arbeit des Fördervereins für den Evangelischen Friedhof in Düren vor.
In der anschließenden Diskussion wurde deutlich, dass nicht nur die Geschichtsfreunde, sondern auch viele weitere Bürger die Entwicklung der Friedhöfe mit Sorge sehen. Sie gehen aber fest davon aus, dass sich die Stadt als Eigentümer zu einem dauerhaften Erhalt und einer Instandhaltung der Flächen und des Wege- und Grünbestandes bekennt.
Neben der weiteren wissenschaftlichen Aufarbeitung der lokalen Friedhöfe will sich der Geschichtsverein in Zukunft verstärkt auch für den Erhalt wichtiger Grabanlagen einsetzen. Wobei sich die Wichtigkeit für den Erhalt sowohl aus künstlerischer wie auch ortsgeschichtlicher Perspektive ergeben kann.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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