Innenminister Reul würdigt Katastrophenschutz
Stärkung des Ehrenamtes gefordert
Düsseldorf/Bergisch Gladbach - Kürzlich empfingen NRW-Innenminister Herbert Reul und
Landtagspräsident André Kuper 350 Gäste von Hilfsorganisationen,
Feuerwehren und Technischem Hilfswerk zu einem parlamentarischen Abend
im Düsseldorfer Landtag. Reul und Kuper würdigten das Engagement der
ehrenamtlichen Helfer im Katastrophenschutz.
Ihnen sei bewusst, dass das System des Katastrophenschutzes in
Nordrhein-Westfalen nur deswegen so gut funktioniere, weil Menschen
sich ehrenamtlich dafür engagieren. Die ehrenamtlichen Helfer freuten
sich über die Würdigung. Bei einem Austausch mit Abgeordneten des
Landtags nutzten sie die Gelegenheit für konkrete Vorschläge zur
Stärkung ihres Engagements.
Die Anliegen des Katastrophenschutzes betreffen vor allem die
Entbürokratisierung sowie eine weitergehende Entlastung durch
Freistellung von ihren Arbeitgebern auch für Verwaltungstätigkeiten.
Zu den Verwaltungsaufgaben gehören etwa das Dokumentieren von
Einsätzen sowie das Bearbeiten von Abrechnungen.
Freistellungen vom Arbeitgeber bekommen Ehrenamtliche für diese
Aufgaben nicht. Dies geht aktuell nur für Hilfseinsätze und
Übungen, die vom Land, den Kreisen oder Kommunen angefordert werden.
Arbeitgeber können dann die Dienstausfälle für ihre ehrenamtlichen
Katastrophenschützer geltend machen.
Freiwillig Engagierte im Katstrophenschutz des Arbeiter-Samariter-Bund
(ASB) im Bergischen Land schildern, dass ein beträchtlicher Teil
ihrer Tätigkeit jedoch in den Veraltungsaufgaben und nicht in den
Hilfseinsätzen besteht. „Oft sitzen wir abends nach unserem
eigentlichen Job noch im Büro unserer Hilfsorganisation und erledigen
die Verwaltungsangelegenheiten rund um den Katastrophenschutz. Dazu
kommen noch Termine mit verschiedensten Stellen, die nur tagsüber zu
den normalen Bürozeiten stattfinden können“, beschreibt
Dominik Hohnbaum, stellvertretender Zugführer im Katastrophenschutz
des ASB in Bergisch Gladbach, seinen Spagat zwischen Hauptjob und
Ehrenamt. „Da wird es oftmals wirklich schwierig, Beruf und
Ehrenamt unter einen Hut zu bringen. Deshalb brauchen wir dringend
eine Freistellung vom Arbeitgeber auch für die
Verwaltungsaufgaben.“ Hohnbaum plädiert dabei für einen
Freistellungs-Tag pro Monat.
Anne Paweldyk, Geschäftsführerin, und Dirk Jaschinsky,
Vorstandsmitglied des ASB Bergisch Land, pflichten Hohnbaum bei.
„Unsere Helferinnen und Helfer leisten unglaublich viel für den
Katastrophenschutz und damit für die Gesellschaft. Wir hoffen, dass
die Landespolitik unsere konstruktiven Vorschläge bei der Stärkung
der ehrenamtlichen Kräfte im Katastrophenschutz NRWs aufnimmt.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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