Ein Opfer rechtsextremer Gewalt
Stele erinnert an ermordete Gladbacherin

Georg Gläser (l.) und Bürgermeister Frank Stein enthüllten die Stele. Foto: Stadt BGL
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Bergisch Gladbach. Kein Einzelfall – Kein Vergessen – Kein Wegschauen: So ist die Gedenktafel untertitelt, die Bürgermeister Frank Stein auf dem Konrad-Adenauer-Platz in einer Feierstunde enthüllt hat. Die Tafel erinnert an die Bergisch Gladbacher Bürgerin Patricia Wright, die vor 27 Jahren von zwei Männern mit rechtsextremer Gesinnung in ihrer eigenen Wohnung bestialisch vergewaltigt und ermordet wurde.
Bürgermeister Stein fand bei der Enthüllung deutliche Worte: "Die grausame Tat, die diese junge Mitbürgerin aus dem Leben riss, war eindeutig rechtsextrem und frauenverachtend motiviert. Eine solche Gesinnung können wir in unserer Mitte nicht dulden und haben die gemeinsame Pflicht, alles zu tun, um künftige Gewaltverbrechen dieser Art zu verhindern."
Opfer und Täter waren sich auf dem Hagener Bahnhof begegnet, wo die junge Frau einen Anstecker mit dem Aufdruck "Nazis raus" trug. Unter dem Vorwand, selbst ein Antifaschist zu sein, erhielt der Täter von Patricia Wright deren Telefonnummer und Adresse. In der Bergisch Gladbacher Marijampolestraße. Einige Tage später, am 3. Februar 1996, tauchte der vermeintliche Gesinnungsgenosse dann in Begleitung eines Komplizen auf, um gezielt Vergewaltigung und Mord zu begehen. Der Haupttäter, der außer diesem noch zwei weitere Morde verübt hatte (Dagmar Kohlmann - 16. Juli 1995 - und Martin Kemming - 15. Juli 1996 März 2009), wurde kurz darauf gefasst und ein Jahr später am Essener Landgericht zu lebenslanger Haft und anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt. Auch sein Mittäter erhielt eine Freiheitsstrafe.
Bereits 25 stufte die Bundesregierung im Rahmen einer parlamentarischen Anfrage die Tat in Bergisch Gladbach als rechts motiviertes Gewaltverbrechen ein. Einen erneuten Anstoß, das Gedenken wieder aufleben zu lassen, gab zum <>. Jahrestag der Mordtat eine Gruppe mit dem Namen "Erinnerungspolitische Initiative Bergisch Gladbach". Sie forderte, den Bensberger Hindenburgplatz in Patricia-Wright-Platz umzubenennen. Dieser Vorschlag wurde nicht verwirklicht, da die Anwohner sich bereits zuvor in einem anderen Zusammenhang gegen einen Adresswechsel ausgesprochen hatten. Stattdessen reifte die Idee einer Gedenktafel, die an einem zentralen Ort im Stadtgebiet aufgestellt werden sollte.
Georg Gläser als Sprecher der Initiative bekräftigte diese Intention auch bei der Enthüllung: "Wir sind gemeinsam mit der Familie sehr froh darüber, dass es nun diesen öffentlichen Anker gibt, der den Fokus bewusst nicht auf den Täter, sondern auf das Opfer der Tat lenkt. Wir finden, dass eine solche Tafel eine starke Positionierungsmöglichkeit für die Stadt darstellt – für Demokratie, Vielfalt und gegen rechte Gewalt."

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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