Projekt "Leben mit dem Tod"
Stoffmasken anstatt Workshop für Trauernde

Die Stoffmasken können eine Maske mit medizinischen Standards nicht ersetzen. Dennoch können sie das Risiko einer Ansteckung verringern. | Foto: DRK-Kreisverband
  • Die Stoffmasken können eine Maske mit medizinischen Standards nicht ersetzen. Dennoch können sie das Risiko einer Ansteckung verringern.
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Bergisch Gladbach - (red) Ehrenamtler der Projektes „Leben mit dem Tod“ nähen
Stoffmasken.

Seit vielen Jahren finden im Rahmen des Projektes „Leben mit dem Tod
– Trauernde Familien begleiten“ Nähworkshops für betroffene
Familien statt. Unter Anleitung von erfahrenen Schneiderinnen, die
sich ehrenamtlich einbringen, haben die Teilnehmer die Möglichkeit,
aus einem Kleidungsstück des Verstorbenen Kissen, Taschen,
Teddybären oder ähnliches zu nähen. Auf Grund der aktuellen
Einschränkungen können diese Angebote zurzeit nicht stattfinden.
Stattdessen nähen die Hobbynäherinnen jetzt Stoffmasken für
Menschen mit schwachem Immunsystem, Menschen mit Vorerkrankungen sowie
für ältere Menschen. Trauernde und Angehörige der sogenannten
Risikogruppe können solche Stoffmasken gerne unter info@dellanima.de
anfragen und gegen eine freiwillige Spende für das Projekt „Leben
mit dem Tod“ bestellen.

„Kreative Methoden können wichtig sein, damit Betroffene die Themen
der Trauer in einer für sie passenden Weise bearbeiten können“, so
Projektleiterin Stephanie Witt-Loers. „Aus meiner langjährigen
Erfahrung weiß ich, dass sich in einigen Familien Konflikte um den
Verbleib der Kleidung des Verstorbenen herausbilden, weil nicht immer
alles aufbewahrt oder weiter genutzt werden kann oder Menschen im
System sich nicht einig werden können.“

Kleidungsstücke umzufunktionieren sei eine tröstende, platzsparende
Alternative, mit der meist alle einverstanden sind. Jüngere und
ältere Trauernde können ihr persönliches Erinnerungsstück
gestalten. So entstehen Kissen, Taschen oder ein auch ein Teddy. Beim
letzten Workshop hat Michael, ein junger Vater für seine kleine
zweieinhalb Jahre alte Tochter ein Kissen aus dem T-Shirt der
verstorbenen Mama hergestellt. Seit das Mädchen das Kissen hat,
schläft sie nachts durch.

Auf Grund der aktuellen Einschränkungen zur Eindämmung des
Corona-Virus können diese so wichtigen Angebote zurzeit nicht
stattfinden. Stattdessen haben sich die ehrenamtlichen Helferinnen und
Helfer gemeinsam mit Projektleitung Stephanie Witt-Loers dazu
entschieden, nach einer Anleitung des Gesundheitsamts Essen
Stoffmasken für Menschen mit schwachem Immunsystem zu nähen.

Die Stoffmasken können die aktuellen Hygiene- und Abstandsanweisungen
nicht ersetzen. Sie garantieren laut Klaus Reinhardt, Präsident der
Bundesärztekammer, auch keinen Schutz vor einer Ansteckung können
jedoch ein wenig das Risiko verringern.

„Für viele unserer Klienten sind diese Stoffmasken sehr wichtig.
Gerade durch die Trauer um den bevorstehenden Tod eines Menschen oder
den bereits erlebten Tod eines nahestehenden Menschen ist die
physische und psychische Gesundheit häufig schon sehr angeschlagen.
Mit den Masken fühlen sich die Trauerenden einfach ein Stück
sicherer “, so Trauerbegleiterin Stephanie Witt-Loers.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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