Keine Ideallösung in Sicht
Umgestaltung der Altenberger-Dom-Straße

Ragnar Migenda stellte sich den Fragen und Sorgen der Bewohner. Foto: Hoeck
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Schildgen (hh). Das Teilstück der Altenberger-Dom-Straße zwischen der Kempener und Leverkusener Straße in Schildgen hat ausgedient und soll dank eines modernen Verkehrskonzepts so umgebaut werden, dass es alle Beteiligten, also Radfahrer, Fußgänger, Autofahrer wie auch Einzelhändler, zufriedenstellt. Ein Bürgerdialog in der Turnhalle der Concordiaschule brachte zahlreiche Interessierte, Anwohner wie Gewerbetreibende zu konstruktiven, aber auch emotionalen Gesprächen und einem Informationsaustausch mit Experten der Stadtverwaltung zusammen.

Unterwegs

Die über zweistündige Veranstaltung startete mit einer Begehung des Schildgener Nahversorgungszentrums, bei der die Teilnehmer, aufgeteilt in mehrere Gruppen, die drei elementaren Umbau-Stationen an der Einmündung zur Kempener Straße sowie vor der Herz-Jesu-Kirche besuchten. Bereits hier kam es zu teilweise hitzigen Wortgefechten zwischen Bürgern und Vertretern der Stadt sowie dem beauftragten Planungsbüro MWM aus Aachen.
In der Turnhalle, wo drei große Stellwände mit 2D-Visualisierungen die Vorhaben verdeutlichten, war die Stimmung unter den rund 300 Besuchern nicht weniger aufgeheizt. Wesentlicher Kritikpunkt zur Erreichung des Hauptziels, den Verkehr flüssiger zu gestalten und mehr Sicherheit für Fußgänger und Radfahrer zu gewährleisten, ist ein durchgängiger Ausbau der Radwege von bisher einem Meter auf 1,50 Meter sowie mehr Platz und Barrierefreiheit für Fußgänger. Denn dies wäre nur mit dem Abbau öffentlicher Parkplätze zu realisieren, wogegen sich die Händler seit Jahren mit plakativen Protestaktionen wehren.

Hitzige Diskussionen

Genau hier setzt die Kritik einer Anwohnerin an. „Die Art und Weise, wie hier zurzeit kommuniziert wird, ist Angst machend“, meint sie. „Aber dass Unbekannte die Banner beschmieren, ist in Ordnung?“, wird ihr umgehend erwidert.
Großen Ärger entfachten die Pläne, die Altenberger-Dom-Straße als abknickende Vorfahrtsstraße in die Kempener Straße zu lenken, denn hierfür müssten Privateigentümer Grundstücksflächen auch ungewollt zur Verfügung stellen. Schnell stand das Wort „Enteignung“ im Raum. Der zuständige Beigeordnete für Stadtentwicklung, Ragnar Migenda, berief sich bei diesem Vorgehen zwar auf die Planungshoheit der Stadt, bei der zunächst eine favorisierte Variante entworfen wird und erst danach Details geklärt würden. Er versicherte aber, mit allen betroffenen Anwohnern wie Geschäftsinhabern sprechen zu wollen. „Enteignung als Druckmittel ist jedenfalls keine Option.“
Andere Bürger erkannten die Gefahr eines fortwährenden und zunehmenden Staus an der Einmündung. „Ihr jetziges Konzept zur Kempener Straße geht vollkommen an der Realität vorbei“, schimpfte daher ein langjähriger Anwohner.
Neben weiterer Kritik wie etwa am Vorhaben, den Gehweg entlang des Parkplatzes an der Herz-Jesu-Kirche zu führen („Das ist viel zu gefährlich für Kinder, wenn Autos rückwärts ausparken“, so ein Teilnehmer), fürchtete ein Vertreter des Bürgervereins einen Verlust der Attraktivität des Einzelhandels, wenn Parkplätze wegfallen. „Das Herz von Schildgen schlägt doch rund um den Supermarkt neben der Kirche. Wenn hier niemand mehr parken kann, bedeutet dass das Ende vieler Geschäfte.“ Migendas Ansicht, dass das Fahrrad, nicht zuletzt dank E-Bikes, auch bei Älteren eine große Renaissance erlebe, konterte ein älterer Teilnehmer: „Wir können ja nicht alles aufs Fahrrad lasten. Dann werden auch viele Senioren lieber online bestellen.“
Der weitere Plan zur Umgestaltung der Altenberger-Dom-Straße sieht für dieses Jahr die Erstellung einer Vorplanung mit verschiedenen Varianten vor, die im kommenden Jahr vorgestellt werden sollen. Dann ist auch eine weitere Dialogrunde beabsichtigt.
2026 soll dann der Beschluss der Politik sowie die Planung der Bauphase, 2027 die Ausschreibung der Bauprojekte und der Beginn der Bauarbeiten erfolgen. Die Stadtverwaltung verspricht, alle Anmerkungen aus der Bürgerschaft für den weiteren Planungsprozess zu prüfen. Bis Anfang März haben die Bürger zudem die Gelegenheit, sich online an der Planung zu beteiligen (www.bergischgladbach.de/altenberger-dom-straße).

Ragnar Migenda stellte sich den Fragen und Sorgen der Bewohner. Foto: Hoeck
Diese Stellwand erläuterte die geplante Umgestaltung an der Einmündung zur Kempener Straße. Foto: Hoeck
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RAG - Redaktion

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