Keine Karnevalszüge 2022 in Bergisch Gladbach
"Uns blutet das Herz"

Symbolfoto | Foto: Pixabay

Nachdem bereits der Sitzungskarneval  im Innenbereich in der Session 2021/2022 aufgrund der Corona-Pandemie in Nordrhein-Westfalen abgesagt ist, kommt in Bergisch Gladbach jetzt auch das Aus für die Straßenumzüge.

Am Mittwoch, 15. Dezember 2021, haben die Vertreterinnen und Vertreter der Gesellschaften, Vereine und Organisationen gemeinsam mit dem Stab für außergewöhnliche Ereignisse der Stadt Bergisch Gladbach im Bürgerhaus Bergischer Löwe zum weiteren Verlauf der Karnevalssession beraten. Im Rahmen einer digitalen Pressekonferenz wurde das Ergebnis, am Donnerstag, den 16. Dezember 2021, mitgeteilt.

„Die Karnevalszüge am Samstag in Bensberg und Refrath sowie am Sonntag in Sand und Bergisch Gladbach und am Rosenmontag in Herkenrath werden als Sessionshöhepunkt nicht stattfinden“, erläuterte Bürgermeister Frank Stein mit großem Bedauern. Die Züge waren für den 26., 27. und 28. Februar 2021 terminiert. Sowohl die Veranstalter der fünf Züge als auch die Verantwortlichen der Stadtverwaltung waren sich nach der rund anderthalbstündigen Diskussion über die stadtweite Absage einig.

Neben Bürgermeister Frank Stein nahmen Dr. André Beathalter als 1. Vorsitzender der Refrather KG für uns Pänz e.V., Martin Gerstlauer als Vorsitzender der Vereinigung zur Erhaltung und Pflege heimatlichen Brauchtums e.V., Michael Monschau als Zugleiter der Interessengemeinschaft Herkenrather Karneval e.V. "Für uns Pänz", Andreas Franken in seiner Funktion als Geschäftsführer und Zugorganisator der KG Närrische Sander sowie Frank Reiländer als 1. Vorsitzender des Festkomitees Bensberger Karneval e.V. an der Pressekonferenz teil.

Die Akteure erläuterten die Hauptgründe für das Vorgehen:
• Sämtliche Zugteilnehmerinnen und -teilnehmer müssten bereits jetzt schon das Wurfmaterial bestellen und mit der Produktion der Kostüme beginnen. Diese finanzielle Investition wäre bei einer späteren Absage nicht zu refinanzieren, die Karnevalsvereine würden hohe Verluste erleiden und das Wurfmaterial müsste – wie 2020 – kurzfristig verteilt werden.

• Mit der Absage aller Karnevalssitzungen im Innenbereich auf Empfehlung der NRW-Landesregierung findet bis zum Straßenkarneval keine echte Session statt. Die Züge bilden aber für die Dreigestirne und Repräsentanten sowie Karnevalsvereine den Höhepunkt der am 11.11.2021 gestarteten Session. Diese Bedeutung ist mit dem Stopp der Traditionsveranstaltungen in den Sälen aber verloren gegangen.

• Die Sicherheit der Zugteilnehmerinnen und -teilnehmer sowie die Menschen entlang der Zugstrecken kann im Hinblick auf die Corona-Pandemie mit Kontrollen und Zugangsbeschränkungen nur aufwendig und damit ebenfalls sehr kostspielig gesichert werden. Ein Restrisiko, dass sich Infektionsherde bilden, würde aber bleiben.

• Da bereits andere Kommunen die Züge abgesagt haben, ist bei einer Durchführung in Bergisch Gladbach die Befürchtung groß, dass es einen Zustrom der Jeckinnen und Jecken aus der Umgebung geben würde. Dies kann nicht gewünscht sein und wäre nicht gut händelbar.

• Der Kneipenkarneval nach den Zügen wäre eine weitere nicht planbare Situation. Hier wären die Gastwirte mit der Aufgabe konfrontiert, auf eine pandemiegerechte Durchführung zu achten.

• Mit der nun einvernehmlich getroffenen Entscheidung besteht schon frühzeitig Planungssicherheit.

„Uns blutet das Herz, denn wir sind alle überzeugte und leidenschaftliche Karnevalisten“, betonten die Verantwortlichen unisono. „Es ist nicht in Wort zu fassen, wie bitter es ist, dass auch 2022 der Straßenkarneval in Form der Züge nicht stattfinden wird. Aber letztlich ist es eine gesellschaftliche Aufgabe, die Risiken der Corona-Pandemie soweit wie möglich zu minimieren, um Menschenleben zu schützen.“

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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