Night of light
Veranstaltungsbranche sendet flammenden Appell an Politik

Weithin sichtbar schickte Schloss Bensberg den Appell von „Night oft he Light“ über die Kölner Bucht | Foto: Susanne Schröder
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  • Weithin sichtbar schickte Schloss Bensberg den Appell von „Night oft he Light“ über die Kölner Bucht
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Bergisch Gladbach/Rhein-Berg - Business Events, Tagungen, Kongresse? Festivals? Konzerte?
Theateraufführungen? Sommerfeste? Volksfeste? Abgesagt, gestrichen,
verschoben! Aufgrund von Corona sind sie für viele in der
Veranstaltungsbranche tätigen Firmen und Personen in eine allzu zu
ferne Zukunft verlegt.

Mit der „Night of Light“ richtete die Branche in der Nacht vom 22.
auf den 23. Juni von 22 bis 1 Uhr mit rot angestrahlten Gebäuden
bundesweit einen „flammenden Appell“ an die Politik. Eine große
Angst geht in der Branche um: „Die nächsten 100 Tage überleben wir
nicht!“ Praktisch über Nacht wurden dem gesamten Wirtschaftszweig
zu Beginn der Pandemie Arbeitsgrundlage und Umsatz genommen. Nun
drohen Insolvenzen und Betriebsschließungen.

Rot also, für „Alarmstufe rot“ und „rote Liste“. Gleichzeitig
aber auch „Rot für die Leidenschaft im Beruf“ von drei Millionen
Erwerbstätigen in mehr als 150 Spezialberufen, für rund eine Million
Solo-Selbstständige und 320.000 Unternehmen in einem
Wirtschaftszweig, der normalerweise rund 800 Millionen Besucher im
Jahr anzieht und dabei einen Umsatz von 210 Milliarden generiert.

Wenn auch mittlerweile kleine Messen und Events wieder erlaubt sind,
lassen sie doch aufgrund der notwendigen Auflagen und strengen
Hygiene-Vorschriften keine wirtschaftliche Durchführung zu.

Auch im Rheinisch- Bergischen Kreis wurde mit der „Night of Light“
auf die prekäre Situation aufmerksam gemacht. Wer die Aktion
unterstützen wollte, war aufgerufen, seine Location, sein Haus, ein
Gebäude oder einen markanten Punkt rot anzuleuchten.

In Overath ließen ortsansässige Eventunternehmen das Rathaus in
rotem Licht erstrahlen und wurden dabei von der Unternehmer-Initiative
Rhein Berg (UIRB) unterstützt. „Nicht nur wir“, erklärte deren
Vorsitzender Max Rheinländer, selbst Geschäftsführer einer
betroffenen Firma, „auch alle Zulieferer wie Dekorkateure, Floristen
oder Lebensmittel- und Getränkelieferanten sowie Caterer,
Servicepersonal und viele mehr sind massiv betroffen“.

Passend zum Anlass, intonierte Sänger Matthias Jaixen den Udo
Jürgens-Song: „Fünf vor zwölf“, und fragte sich dabei, ob es
nicht eigentlich längst „schon 5 nach 12“ für die Kreativ-
Kultur- und Veranstaltungsbranche sei.

Bürgermeister Marcus Mombauer gab in Rösrath kurzentschlossen das
Rathaus zur Illumination frei. Außerdem leuchteten die dortigen
Stadtwerke, Gewerbebauten und Privathäuser in Hoffnungsthal.

Die Rotbuche am Sülzthalplatz war angestrahlt, ebenso das Schloss
Eulenbroich. In Bergisch Gladbach mahnten das Schloss Bensberg, das
Mediterana und das Bürgerhaus Bergischer Löwe in der Stadtmitte.

Ein Privathaus in Herkenrath und das Gebäude eines Medienhauses in
Kürten waren weitere von vielen Orten, denn überall im Bergischen
gab es „rote Mahnmale“. Auch der der Kirchturm in Kürten-Bechen
leuchtete rot wie ein erhobener Zeigefinger weit in den Nachthimmel
und seine große schmiedeeiserne Uhr konnte es nicht deutlicher
wiederholen: „Fünf vor zwölf“!

- Susanne Schröder

Weithin sichtbar schickte Schloss Bensberg den Appell von „Night oft he Light“ über die Kölner Bucht | Foto: Susanne Schröder
„Fünf vor“ oder „Fünf nach Zwölf“ für die Veranstaltungsbranche? Diese Frage stellt sich nicht nur der Sänger Matthias Jaixen vor dem Overather Rathaus. | Foto: Susanne Schröder
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