EVK-Schwester verabschiedet
Viel gelernt in Tansania
Bergisch Gladbach - (red) Elisabeth Höller hat über 40 Jahre beim EVK Bergisch
Gladbach gearbeitet, unterbrochen nur von drei Jahren als
Krankenschwester und Hebamme im afrikanischen Busch.
Geboren in Lindlar, aufgewachsen in der Ortschaft Schmitzhöhe als
eines von sieben Kindern, war ihr das Helfergen ein Stück weit in die
Wiege gelegt. „Meine Eltern waren Landwirte, und es gab zwei
Krankenschwestern in der Familie. Meine Großtante war
Krankenschwester in den Niederlanden. „Die habe ich immer
bewundert“, sagt Elisabeth Höller. Inspiriert durch den Film
„Geschichte einer Nonne“ mit Audrey Hepburn in der Hauptrolle
wuchs bei ihr schon als Kind der Gedanke „und wenn ich groß bin,
dann gehe ich nach Afrika“.
Nach mehr als 40 Jahren im Dienste des Evangelischen Krankenhauses
Bergisch Gladbach und der Evangelischen Altenpflege hat sich Höller
nun in den verdienten Ruhestand verabschiedet. Begonnen hat ihre
Karriere beim EVK am 13. August 1973 im Alter von 17 Jahren als
Vorschülerin. Anschließend absolvierte sie die Ausbildung zur
Krankenschwester und später zur Hebamme.
Was folgte, war die Erfüllung des lange gehegten Traumes, wie Höller
sagt: „Ich bin nach der Hebammenausbildung für drei Jahre in ein
Dorf im Busch im Süden Tansanias gegangen und habe dort als
Krankenschwester und Hebamme gearbeitet. Ohne Strom, oder Telefon,
ohne Verkehrsanbindung.“ Ein völlig anderes Leben als gewohnt, aber
dennoch ein schönes, wie Höller sagt: „Es waren die wichtigsten
und lehrreichsten Jahre meines Lebens.“ Höller lernte, die Welt mit
völlig anderen Augen zu sehen. Und bis heute spricht sie fließend
Kisuaheli.
Im Jahr 1985 kehrte sie zurück ans EVK und arbeitete als
Stationsschwester. Im Mai 1990 wechselte sie schließlich zur
Evangelischen Altenpflege und arbeitete zunächst als
Einrichtungsleiterin im Helmut-Hochstetter-Haus.
Im Herbst 2003 folgte der letzte berufliche Wechsel ins
Aufnahmemanagement der Evangelischen Altenpflege. „In dieser Zeit
habe ich viele Menschen über Jahre begleitet. Einige brachten erst
ihre Eltern und suchten später selbst einen Platz für sich“, so
Höller, die dank ihres großen Netzwerks in der Stadt und der Region
für fast alle Anfragen eine Lösung finden konnte. Sie hinterlässt
deshalb menschlich wie fachlich eine große Lücke. Nach mehr als 40
Jahren beim EVK schwingt etwas Wehmut mit. „Besonders werde ich
meine tollen Kollegen vermissen, die mir immer eine große Hilfe
waren“, sagt Höller.
Die Abenteuerlust wird Elisabeth Höller auch im Ruhestand begleiten:
„Es war großartig hier, aber ich freue mich jetzt auch auf mein
neues Leben.“ Vor einigen Wochen hat sie geheiratet. Sobald es
wieder möglich ist, stehen eine Trekking-Reisen durch Südafrika und
Wanderungen durch die Sahara auf dem Programm. „Mir macht es
unendlich Spaß, auf diese Art andere Länder und deren Menschen zu
erleben“, sagt Höller passend zu ihrem Lebensmotto:
„Stehenbleiben oder weitergehen. Ich bin immer weitergegangen.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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