Dr. Klaus Bieber geht in Ruhestand
Von der One-Man-Show zur Rundum-Versorgung

Dr. Klaus Bieber kann auf ein erfolgreiches Berufsleben zurückblicken. | Foto: Susanne Prothmann
  • Dr. Klaus Bieber kann auf ein erfolgreiches Berufsleben zurückblicken.
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Von der One-Man-Show zur Hightech-Rundumversorgung. Dr. Klaus
Bieber geht nach 18 Jahren als Chefarzt der Gefäßchirurgie in
Ruhestand, bleibt dem Haus aber weiterhin verbunden

BERGISCH GLADBACH - Nach 18-jähriger Tätigkeit als Chefarzt
der
Gefäßchirurgie am Evangelischen Krankenhaus Bergisch Gladbach geht
Dr. Klaus Bieber in den Ruhestand. Seine offizielle Verabschiedung
erfolgte am Mittwoch, 12. Dezember, im Rahmen einer Feierstunde mit
kabarettistischen Einlagen von Ferdinand Linzenich, einer Bildershow
und Musik von den „Earthbounds Spirits“.

Dr. Bieber wird seinem Fachgebiet und dem Haus verbunden bleiben, denn
der Gefäßchirurg ist am neu gegründeten Medizinischen
Versorgungszentrum (MVZ) am EVK an zwei Tagen pro Woche tätig. Der
Nachfolger von Dr. Bieber als Chefarzt der Gefäßchirurgie ist Dr.
Payman Majd, 49.

Der scheidende Chefarzt, Dr. Klaus Bieber, übergibt ein bestens
bestelltes Haus. In der Klinik für offene und endovaskuläre
Gefäßchirurgie werden alle Erkrankungen des Blutgefäßsystems, d.h.
alle Krankheiten des arteriellen und venösen Systems, behandelt.
Angefangen hatte alles im Jahr 2000 mit 25 Betten als
„One-Man-Show“, Dr. Bieber war zunächst noch ohne Kollegen
jederzeit für alles ansprechbar und zuständig. Nach und nach kamen
weitere Mediziner hinzu, heute verfügt die Klinik über zwei
Oberärzte und zwei Assistenzärzte. Rund 1.000 Operationen werden
hier pro Jahr durchgeführt.

Das Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten und -methoden hat sich in
den zurückliegenden 18 Jahren enorm verändert. Während man damals
Patienten mit Ende 60 in der Regel nicht mehr operierte, werden heute
noch Eingriffe an 90-Jährigen vorgenommen. Damals drehte sich alles
um die Frage: Bypass – ja oder nein.

Heute stehen in der Gefäßchirurgie Hightech-Operationsverfahren in
großer Zahl zur Verfügung. Es können mit Kathetern Medikamente an
die gewünschte Stelle in den Gefäßen platziert werden, damit sich
die Adern nicht wieder verschließen. Spezielle Katheter mit einer Art
Fräßkopf räumen verstopfte Gefäße frei und innovative Prothesen
mit Seitenästen eröffnen ganz neue Behandlungsmöglichkeiten im
Beckenbereich.

War früher das Baden der großen Wunden an den Beinen noch eine
gängige
Prozedur zur Desinfektion, setzt die moderne Wundversorgung heute auf
ein Vakuumverfahren, bei der unter einem großen Spezialpflaster mit
Unterdruck die Wundsekrete permanent abgesaugt werden.

Und dennoch: Trotz allen technischen Fortschritts können manche
Patienten nur durch eine Amputation am Leben erhalten werden, zum
Beispiel wenn eine Blutvergiftung am Bein nach oben wandert. „Den
Patienten geht es nach der Amputation schlagartig besser“
,
berichtet Dr. Bieber.

Manch einer der Patienten mit einem umfangreichen Krankheitsbild muss
als „Langlieger“ ein halbes Jahr in der Klinik verbringen. Andere
dagegen lassen sich ihre Beckenarterie rekanalisieren und bleiben dazu
nach der OP lediglich 24 Stunden im EVK, ehe sie wieder nach Hause
dürfen. Insgesamt werden heute viel mehr Eingriffe ambulant
vorgenommen als noch vor zehn, fünfzehn Jahren.

Dr. Bieber hat eine umfangreiche Terminsprechstunde aufgebaut.
Zusätzlich besteht eine Wundsprechstunde unter anderem für
Diabetespatienten und die Angiografie-Besprechung, bei der gemeinsam
mit dem Patienten die Ergebnisse der bildgebenden Verfahren und das
weitere therapeutische Vorgehen besprochen werden. Aufgrund des guten
Rufs der Klinik müssen
Patienten mitunter mehrere Monate auf einen Sprechstundentermin
warten.

Doch es gibt Ausnahmen: Patienten mit einer Carotisstenose (verengte
Halsschlagader) erhalten kurzfristig einen Untersuchungstermin. Wer
eine erweiterte Bauchschlagader hat, ein Bauchaortenaneurysma, muss
überhaupt nicht warten: „Die schauen wir uns sofort an“,
so Dr. Bieber.

Zum Wohle der Patienten hat Dr. Bieber mit seinem Team ein kollegiales
Netzwerk aufgebaut. Patienten, die im Marien-Krankenhaus (MKH)
Bergisch Gladbach mit einem diabetischen Fußsyndrom in Behandlung
sind, werden zur Gefäßoperation zeitnah übernommen. Die Versorgung
mit Shunts für Dialysepatienten wird für das Nierenzentrum der KfH
Bergisch Gladbach als Kooperationspartner gewährleistet.
www.evk.de

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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