Theater ohne Besucher
Vorstandssitzung am Bildschirm
Bergisch Gladbach - Kein Theater ohne Besucher, keine Kurse ohne Teilnehmer, kein
Jubiläum mit geladenen Gäste, der Vorstand tagt in Videokonferenz
Seit Beginn der Corona-Kontaktsperre ist das THEAS Theater
geschlossen, alle Vorstellungen mussten abgesagt werden und es ist
noch völlig offen, wann sich das ändern wird. Ebenso können die
Theaterkurse nicht stattfinden, Teilnehmer und Dozenten kämen sich zu
nah. Dabei wären die Kurse jetzt für Kinder, Jugendliche und
Erwachsene eine hoch willkommene Abwechslung.
Das alles im Jubiläumsjahr des Trägervereins, der im Juni sein
10-jähriges Bestehen feiern wollte. Nun können sich nicht einmal die
Mitglieder und ehrenamtlichen Helfer treffen. Von einem Fest mit
geladenen Gästen kann schon gar nicht gesprochen werden.
Zurzeit gilt auch für die Mitglieder des Vorstandes und den
Intendanten Distanz wahren und daher tagen sie per Videokonferenz. Es
geht um die Frage des Überlebens; reichen die finanziellen Mittel,
die Fixkosten über die Schließungszeit hinaus zu stemmen? Der Blick
auf die Finanzen sind sehr vertraut. Ein Rettungsschirm stand am
Anfang, als sich der Verein vor 10 Jahren zum Erhalt des Theaters und
der Theaterschule gründete. Mit Hilfe der Soforthilfe des Landes ist
das Schlimmste abzufedern; aber alles hängt an der Dauer der
Schließung, da solange keine Einnahmen fließen.
„Wir überlegen auch, was wir in der Zwischenzeit unserem Publikum
bieten können.“, so Heribert Bergermann der Vorsitzende. Aber
Theater lebt von der Live-Situation und den Akteuren auf der Bühne.
Das lässt sich nicht so einfach mal in Onlinevarianten umwandeln. Von
der Theaterschule trifft sich lediglich der Improvisationskurs online
und hat dem Vernehmen nach Spaß dabei.
Die Räume im THEAS stehen leer und das ist ein Angebot, das THEAS nun
macht: Sollten andere Künstler Raum für Ihre Produktion von
„Online-Produkten“ benötigen, stellen wir sie gern zur
Verfügung.
Denkbar ist auch, dass notwendige Meetings von Gremien und beruflichen
Gruppen mit dem entsprechenden Abstand hier stattfinden können. Die
Räume sind groß genug. „Wir sehen das als eine Geste der
Solidarität, und wenn vielleicht noch die ein oder andere Spende
dabei für THEAS herausspringt, hilft das auch uns.“, so Bergermann.
Natürlich bleibt die Hoffnung, dass so bald wie möglich wieder
Theaterkurse und Theater live im THEAS stattfinden können.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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