Bensberger Fußgängerzone
Warum alte Bäume neuen weichen müssen

Elisabeth Sprenger, zuständige Fachbereichsleiterin für Planen und Bauen, und Christian Nollen, Leiter StadtGrün, (beide Bildmitte) stellten sich der Diskussion und erläuterten mit großer Sachlichkeit die Notwendigkeit der geplanten Fällungen und Neuanpflanzungen. | Foto: Susanne Schröder
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  • Elisabeth Sprenger, zuständige Fachbereichsleiterin für Planen und Bauen, und Christian Nollen, Leiter StadtGrün, (beide Bildmitte) stellten sich der Diskussion und erläuterten mit großer Sachlichkeit die Notwendigkeit der geplanten Fällungen und Neuanpflanzungen.
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Bensberg - Im Zuge eines groß angelegten Förderprojektes ist die
gestalterische Aufwertung der Fußgängerzone in Bensberg eine von
vier Maßnahmen und wurde vom Rat der Stadt mehrheitlich positiv
entschieden.

Nun befindet man sich bereits mit dem Kölner
Landschaftsarchitekturbüro Club L 94, das den internationalen
Realisierungswettbewerb gewonnen hat, in der „Umsetzungsphase“.
Stolpersteine, uneinheitliche Bänke, Laternen und Mülleimer sollen
verschwinden und durch Neues ersetzt werden.

Doch auch 34 der entlang der Fußgängerzone stehenden Bäume sollen
gefällt und 57 neue gepflanzt werden, teils an anderen Stellen. Hier
stieß die Stadt auf Bedenken und Unverständnis in der Bürgerschaft,
die den Erhalt des überwiegenden Teils von Baumhasel, Weißdorn,
Kugelahorn, Robinien, Kupferfelsenbirnen und Wildbirnen wünscht.

Die Stadtverwaltung bot daher kürzlich eine Informationsveranstaltung
vor Ort an. Rund 80 Teilnehmer, darunter knapp fünfzehn Personen aus
Lokalpolitik und Verwaltung, waren der Einladung gefolgt.

„Es geht um die Kunst der Abwägung,“ erläuterte Wolfgang
Honecker, Leiter der Stadtplanung die Schwierigkeiten im Zuge der
Neuplanung.

Planer und Experten der Abteilung StadtGrün erklärten bei einem
Rundgang zu jedem einzelnen Baum, warum dieser nach Meinung der
Experten nicht erhalten werden kann und was die Alternative sein wird.
Viele der 1982 gepflanzten Bäume stehen in zu kleinen, verdichteten
Baumscheiben auf Straßenniveau, haben zu wenig Platz für das
Wurzelwerk und „kümmern“ daher. Auch die Baumgruben in den
Hochbeeten sind nach Expertenmeinung für die dort stehenden Bäume zu
klein bemessen.

Zahlreiche Bäume seien demnach teilweise „abgestorben, abgängig,
nicht nachhaltig erhaltungswert“. Andere stünden zu eng
beieinander, hätten als Nicht- Straßenbaum „weder jetzt noch
zukünftig eine ökologische oder stadtklimatische Relevanz“.

Neupflanzungen sollen mit aktueller Baumgrubentechnik und speziellem
Baumsubstrat deutlich besser wachsen. Zudem sollen die neuen Bäume
mit „deutlich größerer, beschatteter Grundfläche ökologische und
stadtklimatische Funktionen“ ausüben. Zum anderen soll genügend
Raum für Eventflächen, Veranstaltungen und Feuerwehr verfügbar
sein.

Der rund zweistündige Rundgang entlang der Bäume wurde von vielen
kritischen Fragen, aber auch konstruktiven Beiträgen begleitet. Ein
ortansässiger Gärtner gab den Tipp, schon möglichst große und
nicht nur einheitliche Bäume zu pflanzen. Eine andere Stimme freute
sich durchaus auf eine „schöne Fußgängerzone, in der meine Kinder
groß werden können“.

- Susanne Schröder

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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