Haupt- und Finanzausschuss tagt am 8.12.
Weiterentwicklung des Stadthaus-Neubau

Bergisch Gladbach - Die Stadtverwaltung legt dem Stadtrat den Variantenvergleich zur
Zukunft der innerstädtischen Verwaltungsstandorte vor. Am 8. Dezember
berät dazu zunächst der Haupt- und Finanzausschuss, ehe dem Rat am
13. Dezember vorgeschlagen wird, die Variante eines Neubaus inklusive
einer neuen Stadtbücherei am Bahnhof weiterzuentwickeln.

Darüber informierten Bürgermeister Lutz Urbach, Stadtbaurat Harald
Flügge, Kämmerer Jürgen Mumdey und der mit dem Projekt
federführend beauftragte Co-Dezernent Bernd Martmann bei einem
Pressegespräch Ende November.

Die Neubau-Variante auf dem Kopfgrundstück am S-Bahnhof stellt
eindeutig die wirtschaftlichste Variante von insgesamt sechs
detailliert untersuchten Möglichkeiten dar. Die Stadthäuser „An
der Gohrsmühle“ und „Konrad-Adenauer-Platz“ sind
sanierungsbedürftig und entsprechen nicht/nur eingeschränkt
energetischen, brandschutztechnischen sowie den an einen modernen und
bürgerfreundlichen Verwaltungsbetrieb gerichteten Anforderungen.

Die beiden Gebäude wurden von der Kreisverwaltung und dem Land
Nordrhein-Westfalen gebaut und 1967 bzw. 1981 gekauft. Zwar wurden
Unterhaltungsmaßnahmen durchgeführt, allerdings nur in dem Maße wie
es der städtische Haushalt zuließ. “Die Stadt selbst war nur beim
Rathaus Bensberg selbst Bauherr. Alle anderen Verwaltungsstandorte hat
die Stadt von anderen Behörden/Dienstleistungsunternehmen
übernommen“, erinnert der für den Hochbau zuständige Co-Dezernent
Bernd Martmann.

Deshalb wurde betriebswirtschaftlich untersucht, welche
Zukunftsvariante für die Stadthäuser am wirtschaftlichsten ist:
Bestandslösung und Miete, kleine Neubaulösung, große Neubaulösung,
Bestandslösung und Teilneubau, Bestandslösung ohne Sanierung oder
der Erwerb von Zanders-Verwaltungsgebäuden.

Die wirtschaftlichste Lösung ist nach allen Berechnungsarten die
Errichtung eines Stadthauses am Grundstück Johann-Wilhelm-Lindlar
Straße / Jakobstraße (Bahnhofskopfbebauung) als zentrales
Verwaltungsgebäude im Kernstadtgebiet Bergisch Gladbach gemäß der
Variante C. Neben wirtschaftlichen Aspekten sprechen auch qualitative
Aspekte für einen Stadthausneubau.

Die Überprüfung einer möglichen Integration der Stadtbücherei in
den Stadthausneubau ergab, dass diese wirtschaftlich sinnvoll ist und
weitere räumliche Synergiepotentiale mit sich bringt.

Die Ergebnisse dieser Untersuchung liegen seit einigen Wochen vor. Sie
wurden einer für dieses Thema gebildeten politischen Lenkungsgruppe
vorgestellt und dort diskutiert. Entscheidungsbefugt ist dieses
Gremium nicht, weshalb nun der Stadtrat sich mit dem Thema befasst.

Kämmerer Jürgen Mumdey betont, dass die Untersuchungsergebnisse
bereits der Kommunalaufsicht vorgestellt wurden. „Der Landrat hat
uns als Verwaltung eine gute Herangehensweise bescheinigt und in
Aussicht, diese wirtschaftlich sinnvolle Maßnahme nicht in Konkurrenz
zu anderen investiv notwendigen Maßnahmen zu sehen“, so Mumdey. Dem
Stadtrat wird vorgeschlagen auch nur unter dieser Bedingung einen
Neubau zu realisieren.

Ein großes Anliegen von Politik und Verwaltung sind die Transparenz
dieses Projektes und die Einhaltung von prognostizierten Kosten, auch
wenn allen Beteiligten bewusst ist, dass zum aktuellen Zeitpunkt nur
eine grobe Kostenschätzung vorliegt. Bewusst hat sich die Verwaltung
daher – wie von der Politik gewünscht – an den Bund der
Steuerzahler NRW gewandt und will eine Kooperation über die
Zusammenarbeit bei diesem Projekt vereinbaren. Auch das soll der
Stadtrat beschließen.

„Für uns ist eine solche Zusammenarbeit Neuland“, erklärt
Eberhard Kanski vom Steuerzahlerbund. „Wir wollen durch Prüfung der
Untersuchungen und Planungsschritte dazu beitragen, dass die
Steuermittel der Bergisch Gladbacher Bürger richtig verwendet werden.
Die bislang erfolgten detaillierten Untersuchungen würden in nicht
vielen Kommunen bei einem solchen Projekt angestellt“, sagt der
stellvertretende Vorsitzender des Bundes der Steuerzahler NRW e.V.
weiter. Auch Bürgermeister Lutz Urbach freut die Zusammenarbeit:
„Es kann für uns nur positiv sein, wenn eine unabhängige und
überparteiliche Instanz uns Anregungen für dieses Projekt gibt.“

Die Verwaltungsführung sieht in dem Gesamtprojekt auch
städtebauliche Chancen. So wird das Bahnhofsumfeld aufgewertet.
Außerdem hat Bürgermeister Lutz Urbach bereits mit Kinobetreiber
Helmut Brunotte über die Möglichkeit eines Kino-Projektes an der
Stelle des bisherigen Stadthauses gesprochen. Das Interesse hieran hat
Helmut Brunotte jetzt noch einmal konkret bestätigt.

Zudem gibt es Signale von weiteren Investoren, dass ein Interesse für
die Nutzung der Grundstücke zwischen Konrad-Adenauer-Platz und
Gohrsmühle bestehen könnte.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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