FHDW
Wie digitale Technik die Industrie sicherer macht

Mit Dampf betrieben, aber digital überwacht: Wirtschaftsinformatik-Studierende mit der Dampfmaschine, FHDW-Dozent Peter Tutt (2.v.l.) und Marcel Böttcher, Chief Digital Officer der Stadt Bergisch Gladbach (3.v.l.). | Foto: Anton Luhr/FHDW.
  • Mit Dampf betrieben, aber digital überwacht: Wirtschaftsinformatik-Studierende mit der Dampfmaschine, FHDW-Dozent Peter Tutt (2.v.l.) und Marcel Böttcher, Chief Digital Officer der Stadt Bergisch Gladbach (3.v.l.).
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Bergisch Gladbach - 15 Studierende der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch
Gladbach (FHDW) haben im fünften Semester ihres dualen Studiengangs
Wirtschaftsinformatik Lösungen erarbeitet, um Industrieanlagen per
digitaler Netzwerk- und Cloudtechnik besser überwachen und
effizienter machen zu können.

Da steht sie wieder. Die alte Spielzeug-Dampfmaschine. Angetrieben mit
den nicht wirklich gut riechenden Esbit-Trockenbrennstoff-Riegeln und
vielen Menschen sicher noch wohlbekannt aus Kindheitstagen. Dieses
Modell im Forum der Fachhochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach
(FHDW) aber tickt anders. Sie ist ausgerüstet mit digitalen Sensoren.

Die greifen kontinuierlich Messdaten ab. Brennkesseltemperatur,
Abgasemissionen und die Werte des dampferzeugten Stroms messen die
Sensoren. Ein angeschlossener Mini-Computer wandelt die Daten um,
anschließend überträgt er sie per LoRaWAN ins Internet, wo sie mit
anderen Daten wie geografischen Koordinaten in Korrelation gesetzt
werden können. Nach einer grafischen Aufarbeitung erscheinen die
Daten der Dampfmaschine in Form einer Skala oder eines Diagramms auf
einem Monitor, weltweit abrufbar über das Netz.

Konzept und Programme für die digital überwachte Dampfmaschine
stammen von 15 Studierenden in ihrem fünften Semester der
Wirtschaftsinformatik an der FHDW in Bergisch Gladbach.

„Heutzutage betrifft das Thema Smart Industries nahezu alle
Unternehmen“ sagt Robert Loosen (21). Der Studierende absolviert die
Praxisphasen des dualen Studiums bei der RheinEnergie. „Was wir hier
gemacht haben“, sagt er zum zurückliegenden Semester, „ist sehr
nah an der eigentlichen Technik. Da geht es zum Beispiel um smarte
Zähler, die den Stromverbrauch automatisch übermitteln, um
Kraftwerksüberwachung und die Wartung von Anlagen.“

Entscheidende Bedeutung kommt bei der Übermittlung der Informationen
dem LoRaWAN zu. Die Übertragungstechnik kann Daten bis etwa sechs
Kilometer kabellos senden und verbreitet sich gerade erst über den
Erdball. Knapp 2.500 solcher Gateways gibt es in ganz Deutschland,
drei davon in Bergisch Gladbach – alle betrieben von der FHDW.

Da wundert es nicht, dass bei der Dampfmaschinen-Präsentation auch
Marcel Böttcher einer der interessierten Beobachter war. Seit einem
Jahr ist er bei der Stadt Bergisch Gladbach als Chief Digital Officer
für die Digitalisierung verantwortlich.

Böttcher hat nicht nur seinen Bachelor in Wirtschaftsinformatik an
der FHDW gemacht, sondern dort auch seine Masterarbeit zum Thema
Digitale Verwaltung geschrieben. „Sehr interessant, wie das von den
Studierenden hier umgesetzt wird“, sagt der städtische
Digitalbeauftragte, der auch schon einen Forschungsauftrag an die FHDW
zum Thema Smart Cities erteilt hat. Mögliche Einsatzbereiche für die
Sensortechnik und LoRaWAN bei der Stadt sieht er zum Beispiel bei der
Überwachung von Feuerwehrzufahrten, bei der Verkehrsleitung und
-zählung sowie bei der Überwachung der Bodenfeuchtigkeit in
städtischen Grünanlagen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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