Bürger können Vorschläge unterbreiten
Ziel: fahrradfreundlicher

Auf Fahrradstraßen müssen Autos, sofern sie dort erlaubt sind, besondere Rücksicht nehmen. Foto: Axel König
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Bergisch Gladbach (kg). Das Reich der Kinder ist das Spiel, das der arbeitenden Menschen der Arbeitsplatz, für den Autofahrer ist es die Straße und für den Radfahrenden sollte es eine eigens eingerichtete Fläche sein, zum Beispiel ein Verkehrsweg, der seit mehreren Jahren expandiert: die Fahrradstraße.
In der Regel wird sie dem vorhandenen Wege- und Straßennetz entnommen und umgewandelt, damit das Angebot für Velofahrende besser und sicherer wird. Wer viel mit dem Rad unterwegs ist, weiß um die Lücken und Grenzen, um bequem und komfortabel von A nach B zu gelangen. Diese sollen peu à peu aufgehoben und zudem neue Radfahrende angeworben werden. Man verspricht sich davon einen Weg zu mehr Sicherheit und es ist Teil des Umdenkens und einer Verkehrswende, die ebenfalls mit Radstrecken und Radschnellwegen einhergehen soll. Vorbilder sind in den Niederlanden und in einer Stadt wie Kopenhagen mit flächendeckenden Radnetzen zu finden. Aber auch Bremen, Karlsruhe, Göttingen, Nordhorn, Baunatal und Wettringen sind vorn. Denn diese Städte landeten, jeweils gemessen an ihrer Einwohnerzahl, in 2020 auf den ersten Rang beim ADFC-Fahrradklimatest.
Bergisch Gladbach hat da noch einiges vor sich. Denn bei diesem Test landete es im Ranking von rund 40 Städten mit 100.000 bis 200.000 Einwohnern bisher immer unter den Schlusslichtern. Das heißt, in der Regel war es der vorletzte Platz.
Das soll sich ändern. Der Erstversuch, in der Laurentiusstraße eine Fahrradstraße einzurichten, scheiterte. Das will das Mobilitäts-Management der Stadt zukünftig verhindern. Denn dort können Bürger sich bis Ende März mit Vorschlägen für Fahrradstraßen online beteiligen: „Viele Menschen in Bergisch Gladbach sind mit ihrem Rad unterwegs und kennen ihre Wege am besten“, erklärt dazu Maren Hesselmann, die sich auf viele Vorschläge freut. Die Bauingenieurin will mit der Initiative mehr Sicherheit und Komfort für Velofahrende erreichen, ebenfalls die Bündelung des Radverkehrs. Um sich fachlich zu spezifizieren, hat Hesselmann, die seit Februar 2022 für Rad- und Fußwege zuständig ist, Ende vergangenen Jahres einen NRW-Lehrgang zur Mobilitätsmanagerin absolviert. Damit hat sie das Rüstzeug erhalten, sich ganzheitlich um das Thema Mobilität zu kümmern und an der Schnittstelle von Politik, Verwaltung, Unternehmen und Bevölkerung zu arbeiten.
Viele Kommunen in Deutschland denken ihre Verkehrsplanung derzeit radikal neu. Dabei bilden Mobilitätsmanager*innen ein ein wichtiges Bindeglied, zum Beispiel bei der Verkehrswende und um Klimaschutzziele zu erreichen. Unter dem Suchbegriff „Bergisch Gladbach Fahrradstraßen“ sind bis 31. März Vorschläge in einer interaktiven Karte möglich.

Auf Fahrradstraßen müssen Autos, sofern sie dort erlaubt sind, besondere Rücksicht nehmen. Foto: Axel König
Bauingenieurin Maren Hesselmann ist seit Februar 2022 für die Rad- und Fußwege von Bergisch Gladbach zuständig. Foto: Axel König
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RAG - Redaktion

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