Dokumentation über „Nosferatu"- Regisseur Murnau
Zu Gast bei Puppenspieler Pohl

Das Fernsehteam mit ihrem Gast (v.l.)  Kameramann Mathieu Muller, Regisseur Jean-Frédéric Thibault, Schauspieler Gerd J. Pohl und Produktionsleiter Arnand Xainte. Im Hintergrund die Nosferatu-Figur aus Gisbert Frankens Theaterstück, gefertigt von Figurenbauer Jürgen Maaßen. Foto: © eremos LITERATURBÜHNE
  • Das Fernsehteam mit ihrem Gast (v.l.) Kameramann Mathieu Muller, Regisseur Jean-Frédéric Thibault, Schauspieler Gerd J. Pohl und Produktionsleiter Arnand Xainte. Im Hintergrund die Nosferatu-Figur aus Gisbert Frankens Theaterstück, gefertigt von Figurenbauer Jürgen Maaßen. Foto: © eremos LITERATURBÜHNE
  • hochgeladen von Angelika Koenig

Bergisch Gladbach. Es war eine gefeierte Premiere vor einem Jahr im Spiegelsaal des Bergischen Löwen: „Nosferatu - ein Menuett der Schatten", eine abgrundtief düstere Theatercollage von Autor und Regisseur Gisbert Franken mit Gerd J. Pohl als Schauspieler, Rezitator und Puppenspieler. Schon damals kam der Vampir aus Bergisch Gladbach ins Fernsehen - als Teil einer ARTE-Dokumentation anlässlich des 100. Geburtstags des legendären „Nosferatu"-Stummfilms von Friedrich Wilhelm Murnau.
Nun reisten erneut Fernsehleute an, um Pohl zu interviewen und Szenen aus Frankens Inszenierung aufzuzeichnen. Die in Paris ansässige Produktionsfirma Illegitime Defence schickte ein Team aus Jean-Frédéric Thibault (Regie), Arnand Xainte (Produktion) und Mathieu Muller (Kamera und Ton) nach Bergisch Gladbach, um einen Dokumentarfilm über Murnau zu gestalten - und da gehört „Nosferatu" natürlich zwingend dazu.
Gedreht wurde im Kaminzimmer des Gronauer Tannenhofs. Als „Nosferatu"-Experte benannt und empfohlen wurde Pohl seitens der Stiftung Deutsche Kinematek in Berlin - wohl nicht nur wegen seiner Mitwirkung in Frankens Theaterstück, sondern auch aufgrund einer Aktion, die ihn vor acht Jahren bundesweit und sogar in England und den USA in die Schlagzeilen brachte. Mutmaßlich Okkultisten waren damals in die Gruft des Stummfilmpioniers auf dem Stahnsdorfer Friedhof nahe Berlin eingedrungen und hatten den einbalsamierten Schädel Murnaus gestohlen, woraufhin Pohl ein "Kopfgeld" für die Wiederbeschaffung des makabren Diebesguts ausgelobt hat. Das schlug hohe Wellen und brachte Pohl den Ruf eines Murnau-Enthusiasten ein, Murnaus Kopf jedoch bleibt bis heute verschollen.
Die Murnau-Dokumentation mit dem Vampir aus Bergisch Gladbach wird zunächst im französischen, auf Kinothemen spezialisierten Pay-TV-Sender Cine+ ausgestrahlt werden, andere europäische Fernsehsender haben bereits ihr Interesse angemeldet. In Deutschland soll der Film auf ZDF-Info oder ARTE platziert werden.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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