Frauen-Team der "Realstars"
Saisonziel Aufstieg
Bergisch Gladbach (hh). Erst seit wenigen Wochen sind die Spielerinnen zusammen, doch das erste Ergebnis lässt vermuten, dass das Team bereits jetzt wunderbar miteinander harmoniert. Mit 20:0 fegten die „Realstars“-Damen die Konkurrentinnen aus Herford vom heimischen Eis an der Saaler Mühle und setzten somit gleich ein sportliches Ausrufezeichen.
Erstmals startete der Verein mit einem Frauen-Team in die neue Eishockey-Saison, das in der Bezirksliga zudem auf Gegner aus Kassel, Krefeld, einer Spielgemeinschaft aus Darmstadt und Frankfurt sowie der dritten Mannschaft der Kölner Haie trifft. Obwohl diese Saison somit quasi einen absoluten Neustart bedeutet, ist für Trainer Marius Schüller das Ziel am Ende der Premieren-Saison klar definiert. „Wir wollen auf jeden Fall Meister werden und sofort in die Landesliga aufsteigen. Hier wollten wir eigentlich ohnehin starten, aber das hat die Satzung des Verbandes nicht hergegeben“, erklärt der 28-Jährige, der selbst im Regionalliga-Team der „Realstars“ aufläuft.
Den Kader hat er durch einen Aufruf in den sozialen Medien und durch sein persönliches Netzwerk zusammenstellen können. Auch Mundpropaganda durch einige seiner Spielerinnen hat zur Vervollständigung des knapp 20-köpfigen Teams beigetragen. „Die Eishockeywelt ist klein, insbesondere bei den Frauen. Man kennt sich einfach und erfährt schnell, wenn es etwa in anderen Clubs Spielerinnen gibt, die nicht genügend zum Einsatz kommen und mehr spielen möchten.“ Jeden Montag und Mittwoch bittet Schüller, der bis auf ein Jahr seine ganze Karriere bei den „Realstars“ verbracht hat, sein Team zu rund 75-minütigen Trainingseinheiten aufs Eis. „Ich hab´ in der Laufschule mit drei Jahren angefangen, bin aber nach dem ersten Training gleich ins Team gerutscht und seitdem dabei geblieben. Die Übernahme des Trainings ist jetzt ein weiterer Wunsch, den ich unbedingt realisieren wollte.“
Auch einige seiner Spielerinnen, deren Altersspanne von zwölf bis 32 Jahren reicht (die Jüngste ist jedoch noch nicht spielberechtigt), können bereits auf einige Karrierejahre zurückblicken. So stehen Leonie Kruse und Laura Schneider bereits seit 2004 gemeinsam auf dem Eis; die ebenfalls 24-jährige Angelina Lindenbeck stieß im Rahmen einer Spielgemeinschaft aus Wiehl und Netphen hinzu, nachdem sie auch schon gelegentlich gegeneinander gespielt hatten. „Wir haben dann einige Jahre in Wiehl und auch in einem Frauen-Team der Haie gespielt, wo wir von der Landesliga bis zur 2. Liga ebenfalls in einigen Mannschaften zusammen waren“, berichtet Kruse. Als die Anfrage von Marius Schüller kam, mussten sie nicht lange überlegen. „Wir haben ihm aber mitgeteilt, dass wir nur alle gemeinsam kommen, nicht einzeln. Und jetzt sind wir hier“, freut sich Laura Schneider.
Die erfahrenste Spielerin im Kader ist die 32-jährige Inga Hufnagel. Die hauptberufliche Feuerwehrfrau aus Bergisch Gladbach tritt somit in die Fußstapfen ihrer Mutter, die einst für die „Bensberger Löwen“ das Trikot übergezogen hatte. „Ich hab´ in der Laufschule begonnen und dort bereits einige Kontakte geknüpft. 2006 wurde ich dann vom Kölner Trainer Frank Lindemann angesprochen, ob ich Lust hätte, in seinem Team mitzumachen. Damit fing alles an.“ Die Lust auf Eishockey hat sie seitdem nicht mehr losgelassen und führte sie durch verschiedene Ligen. „Im April hatte ich dann den Aufruf zum Tryout, also zum Ausprobieren, des Vereins gesehen, musste aber zuerst überlegen, ob ich aufgrund meines Schichtdienstes wieder Liga-Eishockey spielen möchte. Laura und ihre Freundinnen Leonie und Angelina, die ich ja kannte, haben mich dann jedoch überredet, mitzumachen“, berichtet die Verteidigerin, die hofft, noch einige Jahre aktiv sein zu können. „Marius möchte ja, dass wir vielleicht schon in drei, vier Jahren in der 2. Liga spielen. Da muss ich schauen, ob ich das dann noch packe. Aber erstes Ziel ist jetzt erst einmal die Meisterschaft und der Aufstieg“, lässt auch Inga Hufnagel keine Zweifel am anvisierten Saisonziel aufkommen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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