Auf den Spuren der Straßenkinder
Aktion der GGS Wiedenest
Bergneustadt - „Da habt ihr euch aber keinen besonders schönen Tag ausgesucht. Es
ist ja so nass und kalt draußen“, hört man eine ältere Dame
sagen, die gerade von einigen Kindern an einem Einkaufsmarkt in
Wiedenest Hilfe angeboten bekommt. „Wir sind aber nicht aus
Zucker“, antworten die Viertklässler ohne sich von ihrem Vorhaben
ablenken zu lassen. So und ähnlich verlaufen die Gespräche der
Schüler und Schülerinnen der Gemeinschaftsgrundschule Wiedenest, als
sie für einen Tag lang in die Rolle von Straßenkindern schlüpfen.
Es geht um das Kinderhilfsprojekt „terre des hommes“ und die
Aktion „Sichtwechsel“.
Vor der Aktion hatte sich das Schülerparlament der Wiedenester
Grundschule mit den Lebensbedingungen der Straßenkinder des
Beispiellandes Mosambik beschäftigt. Dabei erfuhren sie auch, dass
ein Kind schon für fünf Euro einen Monat lang die Schule des Landes
besuchen kann. Damit hielten sie nicht hinter dem Berg, sondern
erzählten es auch den Menschen, die sie vor Ort im Wiedenester
Einkaufszentrum antrafen und ansprachen.
In mehreren Schichten und verschiedenen Tätigkeiten gingen die
Grundschüler, deren Schule ebenfalls teilnimmt an dem Slogan
„Schule ohne Rassismus und mit Courage“, aktiv zu Werke. Die einen
putzten Schuhe, reinigten Autoscheiben oder halfen, Einkaufswagen von
den Geschäften zum Auto zu schieben. Andere versuchten sich mit ihrem
Musikinstrument als Straßenmusikant oder informierten die Passanten
über das Hilfsprojekt.
Schulleiter Matthias Greven begleitete die Aktion. Er war begeistert
vom Selbstbewusstsein und der Selbstsicherheit, wie die Kinder mit
Arbeit, Situation und Menschen umgingen. Schließlich mussten die
Grundschüler ebenfalls lernen, mit Missverständnissen und Ablehnung
umzugehen.
Bürgermeister Wilfried Holberg ließ es sich nicht nehmen, die ganz
jungen Bürger zu besuchen und lobte sie für ihr Engagement.
442,20 Euro wurden für das Hilfprojekt „terre des hommes“
eingenommen und weitergeleitet. Diese Summe kam zusammen durch die
freiwilligen Spenden der Menschen, die die Dienste der Kinder an
diesem Tag honorierten.
- Sabine Rühmer
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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