EinfachMalSingenChor
Chor für ältere Menschen mit und ohne Demenz initiiert

Demente und nicht-demente Sangesfreudige kommen im „EinfachMalSingenChor" zusammen.  | Foto: Sabine Rühmer
  • Demente und nicht-demente Sangesfreudige kommen im „EinfachMalSingenChor" zusammen.
  • Foto: Sabine Rühmer
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Bergneustadt - (sr). Singen geht immer. Das dachten sich die Initiatoren eines
neuen Chores für ältere Menschen mit und ohne Demenz. Das erste Mal
traf man sich im Herbst. Nun gab es ein weiteres Treffen. Und weil das
Ganze in Kooperation mit der GeWoSie gut funktionierte, wird es
weitergehen.

Erfreut ist man von Veranstalterseite darüber, dass das Projekt
„EinfachMalSingenChor" auch vom Demenz Service Zentrum Bergisches
Land gefördert wird und es somit einen weiteren Partner gibt.

Der nächste Chor-Termin findet am Donnerstag, 4. Mai, 15.30 Uhr bis
17 Uhr, erneut im Krawinkelsaal Bergneustadt, Kölner Straße 262,
statt.

Geleitet werden die Treffen von Joachim Kottmann von der Musikschule
Bergneustadt und Michael Becker, Diplomsozialpädagoge und freier
Dozent an der Akademie Gesundheitswirtschaft und Senioren in
Gummersbach.

Im Chor selber sitzen Menschen, die Spaß am Singen oder Zuhören
haben. Einige haben auf den Stuhlreihen Platz genommen, andere werden
von Helfern, Betreuern oder Verwandten in ihrem Rollstuhl oder
Rollator in den Saal gebracht. Hier ist man unter Seinesgleichen,
fühlt sich wohl. Es wird gesungen, geklatscht, gelacht, nachgefragt,
erzählt und vor allem erlebt. Jeder ist dabei.

Aber bitte mit Sahne...

Verschiedene Instrumente kommen während der „Musikstunde" zum
Einsatz und können frei gewählt werden. Kottmann steht am E-Piano,
Becker sieht man öfter mit der Gitarre. Es gibt Gruppenaufteilungen,
Kanongesänge, „experimentelles Bildsingen", viele bekannte Lieder
wie „Aber bitte mit Sahne", „Der Kuckuck und der Esel", „Alle
Vögel sind schon da" oder „Tulpen aus Amsterdam".

Dann ist „Wunschpunschzeit". Soll heißen, eine Musik- oder
Lieder-Wunschrunde.

Kottmann ist begeistert, dass es bei jedem Singtermin dieser Art
wieder jemanden gibt, der ganz überraschend aufblüht und musikalisch
oder textlich sensationelle Dinge vorträgt. Eine Dame behauptet
konstant, nicht singen zu können, aber bei der sehr abstrakten
Bild-Improvisation eine tiefe laute Stimme offenbart, dass es nur so
tönt.

Eine Chinesin im Saal trägt „Bruder Jakob" in ihrer Landessprache
vor, was vorher gemeinsam in deutsch, finnisch und chinesisch in
Textform von der Leinwand abgelesen und gesungen wurde.

Auch beim ersten Treff brachte eine Mitwirkende ein Lied mit, das
niemand kannte. Sie wurde auch nach der Probe nicht müde zu
erzählen, wo sie schon früher überall gesungen hat und welche
Opernarien sie gerne noch singen würde.

„Das macht es für uns Chorleiter so spannend und erfüllend, gerade
dieses Projekt zu betreuen", fasst Kottmann seine Arbeit zusammen.
Becker ergänzt: „Vielleicht wissen nachher nicht mehr alle
Teilnehmer, wo sie waren, aber sie haben ein Stückchen Glücklichsein
mitgenommen."

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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